Erste-Hilfe-Maßnahme vor Schule
Dialog-Displays mahnen zu besonnenem Fahren
Von Simone Jacobius
Lange wurde diskutiert und gerungen, verschiedene Ansätze für einen sicheren Schulweg in Erwägung gezogen. Am 17. Oktober wurden nun als erste Maßnahme zwei Dialog-Displays vor der Schule in Betrieb genommen, das sind die mit dem grünen oder roten Smiley, je nachdem, ob man zu schnell oder passend fährt. „Es ist kein Allheilmittel, aber ein Anfang. An den anderen Sachen wie Zebrastreifen und Halteverbot bleiben wir dran“, verspricht Stadträtin Claudia Leistner bei der Inbetriebnahme. Und Schulleiterin Ute Samper freut sich, dass nach 20 Jahren doch mal etwas passiert. „Danke an die Initiative des Müggelheimer Wirtschaftskreises, durch den das Thema endlich Schwung aufnahm“, sagt sie.
Denn seit Jahren ist bekannt, dass die Odernheimer Straße kein sicherer Schulweg für die Kinder ist. Es gibt keinen Radweg und durch die jetzt zum Parken auf der Straße verdammten Autos wird auch das Radeln auf der Straße immer gefährlicher. Bis zum Alter von zehn Jahren dürfen Kinder ohnehin auf dem Gehweg fahren. Doch dafür wiederum wären abgesenkte Bordsteinkanten gut, bemängelt die Schulleiterin vor allem die hohen Kanten an der Ecke Becherbacher Weg. Erst nach dem Tod einer Radfahrerin vor gut einem Jahr (wir berichteten) nahm das Thema langsam Fahrt auf. Auf Initiative des Müggelheimer Wirtschaftskreises fanden zwei Treffen mit Elternvertretern, Schule und Bezirksamt statt, wo um Lösungen gerungen wurde. Die nun aufgestellten Dialog-Display sind zumindest ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Da ein Radweg erst einmal aus finanziellen Gründen nicht gebaut werden kann, würde zumindest ein Zebrastreifen schon einmal helfen, dass die Kinder aus dem nordwestlichen Teil Müggelheims (zwischen Odernheimer Straße und Tongrubenweg) sicher zur Schule kämen. Doch die Einrichtung eines sogenannten Fußgängerüberwegs (FGÜ) im Bereich der Müggelheimer Grundschule befindet sich immer noch im Prüfstadium. Bislang hat dazu ein Ortstermin der Arbeitsgemeinschaft FGÜ stattgefunden, weitere Abstimmungen sind vorgesehen.
Sollte der Überweg durch die AG FGÜ bestätigt werden, würde im nächsten Schritt eine verkehrsrechtliche Anordnung (VRAO) durch die Senatsverwaltung für Verkehr erfolgen. „Auf der Grundlage dieser VRAO müssten dann technische Planungen erstellt werden, die neben dem eigentlichen Fußgängerüberweg auch den anschließenden Gehwegbereich auf der gegenüberliegenden Straßenseite umfassen“, erläutert Claudia Leistner. Insbesondere wäre dann zu klären, wie die Finanzierung der Maßnahme gesichert werden kann. Erst dann könnten Ausschreibung, Vergabe und bauliche Umsetzung erfolgen.
Auch die Ausweitung von Halteverboten an der Odernheimer Straße vor der Schule wurde diskutiert. Doch dafür liegt die Zuständigkeit bei der zentralen Straßenverkehrsbehörde beim Senat. Auf Initiative des Bezirksamtes sei eine Ausweitung der Halteverbotsregelung derzeit im Anhörverfahren. Eine Anordnung liegt noch nicht vor, erklärt die Stadträtin. Das Schulamt wird über das Ergebnis informieren.