Gedanken aus Müggelheim

Hatten Sie es auch gesehen? Im April waren die Scheiben beider Buswartehäuschen am Friedhof komplett zerschlagen. Es muss in der Nacht oder am späten Abend passiert sein. Schon am nächsten Morgen war Firma Wall da, um zumindest die Scherben zu beseitigen. Am Tag darauf waren die Häuschen wieder komplett – und nur wenige Tage später wieder kaputt. 

Ich frage mich: Was geht in den Köpfen dieser Menschen vor? Dabei ist es egal, ob es Müggelheimer oder Nicht-Müggelheimer sind. Man lässt seine Wut, seinen Frust nicht einfach am Eigentum anderer Menschen aus. Was hat die BVG uns getan? Wir sind alle auf Öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, es sind auch unser aller Steuergelder, die zur Beseitigung dieses Vandalismus eingesetzt werden müssen. Wenn es Müggelheimer waren, was ich allerdings nicht glaube, wären es Nestbeschmutzer. Wenn es Auswärtige waren, waren sie vielleicht frustriert darüber, das kein Bus mehr fuhr – selber Schuld, wer keinen Fahrplan lesen kann, kann ich da nur sagen. 

Letztlich ist dieses Unvermögen, mit Frust und Kritik umzugehen, ein ganz großes Manko in unserer Gesellschaft. Wer nicht in der Lage ist zu argumentieren, könnte seinen Frust ja vielleicht auf andere Weise loswerden als in Zerstörung, oder noch schlimmer, Tätlichkeiten. Ich empfehle Beißhölzer, einen Boxsack oder einfach eine Runde Joggen – das hat mir früher auch sehr dabei geholfen, meinen Dampf abzulassen. Jedenfalls sollte allen Tätern klar sein, dass sie mit ihren Taten letztlich auch sich selbst schaden. 

Auch die randalierenden Jugendlichen beim Tanz in den Mai fallen in diese Kategorie... Nur Party machen auf Kosten anderer ohne sich irgendwie einzubringen und sei es mit ein paar Euro für ein Getränk. Denn die großen Gruppen, die ich auf dem Weg zur Feuerwache sah, schleppten auch Bierkästen mit sich herum.