Erzähl mir vom Frieden
Ein Statement von Bernhard Jurisch anlässlich der Friedensdekade
Der folgende Artikel ist am 20. November anlässlich der Friedensdekade am Stein des Friedens vorgetragen worden. Das Thema lautete in diesem Jahr: „Erzähl mir vom Frieden“. Es gab noch weitere Gesprächsbeiträge von Parteienvertretern, der Kirche und einzelnen Bürgern. Jetzt spricht Dr. Bernhard Jurisch:
Ja, lasst uns vom Frieden sprechen! – Von einem gerechten Frieden, der es den Menschen ermöglicht, in Freiheit, und Selbstbestimmung zu leben. Ohne Freiheit gibt es keinen Frieden. In einer Diktatur herrscht Krieg einer Minderheit gegen die Bevölkerung.
Ein Frieden in Freiheit ist die Sehnsucht und Hoffnung der Menschheit seit jeher.
Es ist die Verheißung aber auch Mahnung der Bibel an uns, wenn es dort heißt: „Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“.
Ja, dann, wenn die Wölfe mit den Schafen grasen, wie es die Bibel schildert, ja, dann können wir auch die Schwerter zu Pflugscharen machen, weil wir sie zur Verteidigung nicht mehr benötigen. Das ist die große Aufgabe, das eigentliche Ziel, wenn wir Frieden auf Erden schaffen wollen. Doch von diesem Ziel scheinen wir uns immer weiter zu entfernen.
Wir scheitern immer wieder an der Doppelnatur des Menschen: Er kann Engel sein; aber eben auch Teufel.
„Vieles Schreckliche lebt, doch nichts ist schrecklicher als der Mensch“ heißt es bei Sophokles.
Aber das ist – Gott sei Dank – nur die Hälfte der Wahrheit; zeigt nur die eine, die dunkle Seite des Menschen. Wir können aber auch Engel sein, die den Menschen in Not helfen, deren Heimat seit fast drei Jahren systematisch in Schutt und Asche gebombt wird. Die Menschen dort stehen erneut vor einem sehr harten Kriegswinter, mit zerschossenen Wohnungen ohne Strom und Heizung. Vieles wird benötigt; geben wir es ihnen.
„Das Wenige das Du kannst, ist viel“ ruft uns Albert Schweizer von diesem Friedenstein zu.
Machen wir uns auch bewusst, dass der Weg zum Frieden bei jedem von uns zuhause anfängt: Seien wir Vorbild und zeigen unsren Kindern und Enkeln wie man einander mit Respekt und Nächstenliebe begegnet; in Familie, Nachbarschaft, Gemeinde und Land.
Fordern wir nicht von anderen, was wir nicht selbst zu geben bereit sind. Fordern wir nicht von den Menschen in der Ukraine, dass sie ihre Freiheit aufgeben, damit wir Frieden haben.
Freiheit ist kein Tauschartikel; schon gar nicht die Freiheit anderer.
Kirchentermine im Dezember
Gottesdienste
Sonntag, 8.12., 10 Uhr: Gottesdienst zum 2. Advent – Lektor A. Schmidt
Sonntag, 15.12., 15 Uhr: Familiengottesdienst zum 3. Advent – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 22.12., 10 Uhr: Gottesdienst zum 4. Advent – Lektorin J. Schön
Heiligabend, 24.12.
14.30 Uhr: Gottesdienst mit Krippenspiel
– Pfrn. Schwedusch-Bishara
15.30 Uhr: Gottesdienst mit Krippenspiel
Pfrn. Schwedusch-Bishara
17 Uhr: Christvesper – Pfrn. Schwedusch-Bishara
1. Christtag, 25.12., 10 Uhr: Gottesdienst zum Christfest – Pfrn. Schwedusch-Bishara
2. Christtag, 26.12., 10 Uhr: Festgottesdienst zum Stephanustag – Lektor Dr. T. Tunsch
Sonntag, 29.12., 10 Uhr: Singen um die Krippe – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Silvester, 31.12., 18 Uhr: Abendmahlsandacht – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Krippenspielprobe
jeden Donnerstag im Dezember, 15.30-16.30 Uhr in der Dorfkirche; Generalprobe Montag, 23.12., 10-11 Uhr in der Kirche
Christenlehre
Erst wieder ab 16. Januar
Konfirmanden
8. Kl. mittwochs, 17 Uhr, Gemeindehaus
Am Generalshof 7 (außer in den Ferien)
7. Kl.: donnerstags, 17 Uhr, Gemeindehaus Am Generalshof 7 (außer in den Ferien)
Konfirmandenfahrt für 7. Klassen Fr., 6.12. - So., 8.12. Christian-Schreiber-Haus, Alt Buchhorst
Ökumenische Frauengruppe
Montag, 9.12., 14.30 Uhr Adventsfeier im Gemeindehaus magnit
Spieletreff
Mittwoch, 11.12., 15-17 Uhr – Gesellschaftsspiele für alle Generationen; Gemeindezentrum Ludwigshöheweg 18
Gesprächskreis
Mittwoch 11.12., 19 Uhr – „Der andere Advent“; Gemeindezentrum
Umweltkreis
Donnerstag 12.12., 20 Uhr bei Fam. Dr. König, Darsteiner Weg 38
Gemeindeadventsfeier
Sonntag, 15.12., 16-18 Uhr Gemeinde-Adventsfeier; Dorfklub, Alt-Müggelheim 21
mitmachen digital
Montag, 30.12., Vorschläge für den YouTube-Kanal: Senden Sie uns Vorschläge, welche YouTube-Videos in unseren Abspiellisten (Playlist) gespeichert oder welche YouTube-Kanäle abonniert werden sollen. (Online)
Sprechstunde der Pfarrerin
dienstags, 17-19 Uhr, Büro im Gemeindezentrum (außer am 24. und 31.12.)
Alle Jahre wieder…
Gedanken zur Weihnacht von Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara
Alle Jahre wieder... staunen wir, seufzen wir, sind wir überrumpelt: Weihnachten steht vor der Tür! Alle Jahre wieder erstrahlen die Weihnachtsmärkte, überrollt uns die „Weihnachtslawine“, fühlen viele sich gestresst. Alle Jahre wieder! Und an den Weihnachtstagen wollen oder sollen wir zur Besinnung kommen. Aber: „Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, haben schon manchen um die Besinnung gebracht“, stellt Joachim Ringelnatz lakonisch fest. Da hat er den Nagel auf den Kopf getroffen, werden ihm viele zustimmen.
Alle Jahre wieder erklingen aber auch die wunderbaren alten Weihnachtslieder. Ein schlichtes Kinderlied, dass sicher viele kennen, kommt ohne allen Weihnachtspomp aus. Es verkündet die Weihnachtsbotschaft mit einfachen Worten und erzählt, worum es Weihnachten immer wieder geht. Der Fabeldichter und Pfarrer Wilhelm Hey hat es 1837 geschrieben. „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind“, heißt es in der ersten Strophe. Gott thront nicht in einem fernen Himmel. Er kommt als Kind im Stall von Bethlehem zur Welt, zu den Menschen.
Die zweite Strophe drückt aus, worauf wir wohl alle in der Weihnachtszeit unbewusst hoffen und warten: „Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.“ Das wäre schön und dazu brauchten wir eigentlich bloß unsere Herzenstüren offen halten, ganz ohne Weihnachtsdekoration. Tröstlich sind die Worte in der dritten Strophe in dieser unruhigen und unsicheren Zeit: „Steht auch mir zur Seite, still und unerkannt, dass es treu mich leite, an der lieben Hand“.
Die Kirchen sind zu Weihnachten übervoll. Was erwarten die Menschen? Eine wunderbare Weihnachtsstimmung, eine großartige Weihnachtspredigt, ein schönes Krippenspiel, gefühlvolle Weihnachtslieder? Oder alle Jahre wieder die einfache Weihnachtsbotschaft des Engels: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch großen Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren“ (Lukasevangelium 2,10).
Vielleicht können auch Sie alle Jahre wieder mit Ihren Kindern und Enkeln, oder ganz allein das schöne alte Kinderlied singen: „Alle Jahre wieder kommt das Christuskind“. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dabei den Segen und Trost der Weihnachtsbotschaft spüren.