Plakat in Nacht- und Nebelaktion verändert

JACOBIUS

Schon seit zwei Jahren hängt an unserer Kirche ein Plakat mit der Aufschrift „Frieden“. Zweimal wurde es gestohlen. Das dritte Plakat hing viele Monate in Frieden dort. Nun ist der Text in einer Nacht- und Nebelaktion ohne Absprache mit der Gemeindeleitung von Unbekannten verändert worden. „Frieden schaffen ohne Waffen“ steht jetzt dort. Der Slogan der christlichen Friedensbewegung.

Um seine Bedeutung wird in den Gemeinden gerungen. Die einen sagen, das sei in jedem Fall der einzige Weg zu einem wirklichen Frieden. Andere halten dagegen, dass Waffen leider in manchen Lagen nötig wären, um noch größeres Leid abzuwehren. Viele fühlen sich innerlich zerrissen in dieser Frage. Deshalb hatte die Gemeindeleitung sich bewusst nur für die Aufschrift „Frieden“ entschieden. 

An der gemeindlichen Debatte kann man sich gern beteiligen. In Müggelheim tun wir dies, beispielsweise während der Ökumenischen Friedensdekade jeweils im November. Im letzten Jahr lud unser Kirchenkreis zu mehreren überregionalen Dialogveranstaltungen zu eben diesem Slogan ein. Das haben wir auch intensiv beworben. 

Gegen das Motto der christlichen Friedensbewegung an einer Kirchenwand ist erstmal nichts einzuwenden. Was gar nicht geht, sind solche anonymen Aktionen. Wer sich dahinter versteckt, weiß die Gemeindeleitung bisher nicht. Warum sind diejenigen nicht mit ihrem Vorschlag auf die Kirchengemeinde zugegangen? Signalisiert jemand Gesprächsbedarf oder will einfach provozieren? Dass die Aufrüstung immer mehr zunimmt, besorgt auch uns als Gemeindeleitung. Haben wir auch unter uns und in der Gemeinde neuen Gesprächsbedarf? Darüber werden wir beraten. 

Für den Gemeindekirchenrat Müggelheim, Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara