Gedanken aus Müggelheim

Von Simone Jacobius

Also wenn uns der 1. September etwas gezeigt hat, jetzt auch ganz deutlich in Zahlen, die Politik muss umdenken. Die Wahlen in Sachsen und Thüringen haben klar gemacht, dass das Vertrauen in die Parteien der demokratischen Mitte verloren gegangen ist. Die AfD liegt in beiden Bundesländern über 30 Prozent, in Sachsen muss sie sich nur ganz knapp der CDU geschlagen geben. In Thüringen ist die letzte Regierung unter Beteiligung der Linken gescheitert. Wie es so schön heißt: SPD, Grüne, CDU, Linke sind abgewatscht worden, die FDP taucht sogar nur noch unter Sonstige auf.

Letztlich ähneln diese Zahlen denen, die Müggelheim bei den letzten Wahlen auch erreichte. Ein Warnsignal? Ja, finde ich. Denn die Demokratie muss verteidigt werden. Dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Auffassungen von Demokratie haben ist normal – und letztlich sehr demokratisch. Aber letztlich muss alles immer mit unserem Grundgesetz vereinbar sein und auch einer gerichtlichen Prüfung standhalten, wofür nicht alle Parteien einstehen.

Ich denke, nur ein radikales Umdenken der Politik kann den Wandel stoppen. Die Bürger müssen mitgenommen werden bei den Entscheidungen, sie müssen sie verstehen können. Das heißt, man muss zeitig damit anfangen, zu erklären und durch Erkenntnis die Menschen davon überzeugen, dass es die richtigen Entscheidungen sind. Diffamierungen reichen nicht aus. Und Streit kommt in den besten Beziehungen vor. Aber er sollte nicht öffentlich ausgetragen werden, sondern intern hinter geschlossenen Türen. Und erst nach einer Einigung (Kompromisse gehören zu jeder Beziehung dazu) sollte man gemeinsam in die Öffentlichkeit gehen. Hört sich eigentlich einfach an. Ich weiß nicht, warum so viele Menschen heutzutage Probleme damit haben. Vielleicht, weil viele zu narzisstisch sind?    

Auch Sie haben die Möglichkeit, an dieser Stelle Ihre Gedanken zu einem relevanten Thema niederzuschreiben.

Wenden Sie sich einfach an die Redaktion redaktion@mueggelheimer-bote.de