Schwein gehabt
Die Geschichten hinter den Glücksbringern
Von Simone Jacobius / Bilder: Istock (3)
Sie sind in jedem Blumenladen zu finden und in jedem Süßwarengeschäft: Glücksbringer stehen zum Jahreswechsel hoch im Kurs. Doch wie kommt es, dass Schornsteinfegern, Schweinchen und Kleeblättern das Glück anhaften? Wir stellen einige Bräuche vor. Und allen Zweiflern sei eine Studie der Uni Köln empfohlen: Die Wissenschaftlerin Lysann Damisch hat herausgefunden, dass auch Aberglaube zum Erfolg führen kann. Die vermeintliche Magie stärkt den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Wer selbstbewusst auftritt, dem gelingt alles besser als dem Selbstzweifler.
Schornsteinfeger
Er ist als Glücksbote ganz weit vorne. Wer ihn sieht, ihn gar berührt, der hat Glück. Der Glaube daran reicht bis ins Mittelalter zurück. Ein verstopfter Schornstein verhinderte nicht nur das Kochen und Heizen, sondern verursachte auch schnell einen Brand. Die richtige Pflege durch den Schornsteinpfleger sorgte damals für Schutz – er war also oft ein echter Lebensretter. Heutzutage tun es auch die kleinen Schornsteinfeger aus Pfeifendraht oder Styropor.
Schweinchen
Seit Jahrtausenden gelten Schweine als Symbol für Stärke, seit dem Mittelalter für Wohlstand und Fruchtbarkeit. Denn wer viele Schweine hatte, musste nie hungern. Zu Silvester sind sie meist aus Marzipan ein beliebtes Mitbringsel oder Tischdeko.
Vierblättriges Kleeblatt
Drei gelten in diesem Falle nicht, das Kleeblatt muss vier Blätter haben. Sonst wirkt es nicht. Es heißt, dass Eva es bei ihrer Vertreibung aus dem Paradies mitgenommen hat, um sich später an die schönen Zeiten dort zu erinnern. Kritiker sagen, gezüchteter vierblättriger Klee, wie es ihn zu Silvester überall zu kaufen gibt, sei geschummelt. Die wahren Glücksbringer müssten in der Natur gefunden werden. Wer dort eins findet, dem kann das Glück ja nur hold sein – so selten, wie es ist.
Moderne Glücksbringer
Bei manchen sind es bestimmte Socken, ein Armband oder auch eine besondere Unterhose, die in heiklen Situationen Glück bringen sollen. Bei den Italienern ist es die rote Unterwäsche, die auf jeden Fall in der Silvesternacht getragen werden sollte. Rot steht für Glück und Leidenschaft, rote Unterwäsche demnach für Liebesglück – und das schon seit den alten Römern.