Abzeichen und jede Menge Spaß beim Zeltlager der Jugendfeuerwehr
von André Beckmann
Zum diesjährigen Zeltlager der Jugendfeuerwehr fuhren die Wachen aus Müggelheim, Schönefeld, Biesdorf und Oberschöneweide zusammen in den Ferienpark Feuerkuppe, in Sondershausen (Thüringen). In aller Frühe trafen sich die etwa 50 Jugendlichen mit ihren Betreuern in Schönefeld um die Reise anzutreten. Ungefähr fünf Stunden dauerte die Fahrt und als das Ziel erreicht war, ging die Arbeit erst richtig los. Die Fahrzeuge mussten entladen und das gesamte Lager, mit fünf Großraumzelten und drei Pavillons, errichtet werden. Als das alles geschafft war, konnten die Jugendlichen den Ferienpark erkunden und im dortigen Freibad baden gehen. Abends wurde dann das Lager, durch die Lagerleitung, feierlich eröffnet, das Lagerfeuer entzündet.
Am Sonntag mussten beim Orientierungsmarsch Können, Wissen, Geschicklichkeit und Kreativität unter Beweis gestellt werden. An acht verschiedenen Stationen wurden zum Beispiel Wasserbomben soweit wie möglich katapultiert oder zielgenau geworfen. An anderen Stationen flochten die Jugendlichen Zöpfe aus Feuerwehrschläuchen oder rüsteten sich so schnell wie es ging mit den Uniformen der Erwachsenen aus.
Montag stand Ausbildung auf dem Programm. So übten sich die Jugendfeuerwehrleute unter anderem im Schläuche rollen, dem Binden von Knoten, und im Absetzten eines Notrufes. Im Abendprogramm dann ein Highlight. Bei der Show "1, 2 oder 3" konnten, durch das Auswählen der korrekten Antwort, Gummibärchen-Punkte Gewonnen werden.
Einen Ausflug zum Rabensteiner Stollen wurde am Dienstag gemacht. Mit dem Grubenzug ging es dort unter Tage in die alte Steinkohlezeche. Tief unten im Berg angelangt, mussten die Jugendlichen und ihre Betreuer weiter zu Fuß durch den Stollen. Bei Taschenlampenlicht, Deckenhöhen von teilweise nur 60 Zentimetern und dem einen oder anderen kleinen Bergfließ in den Gängen, war das nicht immer ein leichtes Unterfangen. Eindrucksvoll wurde gezeigt unter welchen harten Umständen Generationen von Bergleuten dort früher malochten. Wieder über Tage angelangt war zwar niemand sauber und trocken geblieben, doch hatten alle eine ganze Menge Spaß.
Am nächsten Tag fand die Lagerolympiade statt. Wieder stellten die jungen Feuerwehrleute ihr Können in Disziplinen wie dem Gummistiefelweitwurf, Teebeutelzielwerfen und Papierfliegerlangstreckenfliegen unter Beweis. Am Nachmittag fuhr man dann zur nahen Sommerrodelbahn. Alle hatten eine Menge Spaß dabei den Berg hinunter zu rasen. Bei dem Einen oder Anderen wusste man nicht sicher ob er wusste wie die Bremse zu bedienen ist. Zur Begeisterung aller entschied die Lagerleitung, dass der Rückweg zum Lager zu Fuß beschritten wurde. Bergauf.
Das große Event am Donnerstag war die zünftige Lagertaufe. Jedes Jahr wenn die Jugendfeuerwehr im Sommer ins Zeltlager fährt, werden alle die das erste Mal mitgefahren sind und Personen die speziell auf sich aufmerksam gemacht haben getauft. Dieses Jahr traf es die drei Zugführer der Jugendfeuerwehr und alle neuen Betreuer. An ihnen durfte mit Fingermalfarben und Rasierschaum experimentiert werden. Und im Anschluss wurden sie mit kaltem Wasser aus Spritzpistolen und Wasserbomben abgeduscht. Für alle ein Riesenvergnügen.
Am Freitag fand die Abnahme der "Jugendflamme 1" statt. Überprüft wurden das Können und Wissen zum Beispiel in der Fahrzeugkunde. Dabei bewiesen die Jugendfeuerwehrleute, wie genau sie die Beladung ihres Autos kannten, welches Gerät wo zu finden war und wozu es dient. An der nächsten Station musste ein C-Schlauch exakt gerade ausgeworfen werden. Bei der Knotenkunde ging es darum, drei ausgewählte Feuerwehrknoten fehlerfrei zu binden und natürlich auch zu wissen welcher Knoten welcher ist. An anderen Stationen wurde das Geschick beim Anwenden der Ersten Hilfe und dem Absetzten eines Notrufen überprüft. Trotz großer Bedenken und teilweise sehr selbstkritischer Betrachtung des eigenen Könnens einiger jungen Kameraden, bestanden doch letztendlich alle Teilnehmer die Prüfung.
Am Abend wurde das diesjährige Zeltlager in Sondershausen dann offiziell und feierlich beendet.
Für die Gewinner der verschiedenen Wettbewerbe und Veranstaltungen gab es Urkunden. Die meisterlichen Prüflinge der Jugendflamme erhielten ihr Abzeichen und besondere Ehrungen und Danksagungen wurden ausgesprochen. Und auch die eine oder andere kleine Träne kullerte, beim Gedanken daran am nächsten Tage nach Hause fahren zu müssen.
Doch das ließ sich nicht vermeiden. Der Samstag der Abreise kam. Am frühen Morgen wurden alle Sachen, Schlafsäcke, Uniformen und Zelte eingepackt und die Fahrzeuge beladen. Schon war man wieder auf der Autobahn in Richtung Berlin. Am späten Nachmittag erreichte der Tross dann Müggelheim. Und die Jugendfeuerwehrleute freuten sich sehr, trotz der Wehmut über das Ende des Lagers, ihre Eltern nach einer Woche endlich wieder zusehen.
Zum Schluss noch einen herzlichen Dank an alle, die dieses Zeltlager mit organisierten und an alle die es durch ihre Hilfe überhaupt erst möglich machten. Ein besonderer Dank geht dieses Jahr an unser Küchenteam. Für das Frühstück und Abendbrot verantwortlich, versorgten sie das Lager abwechslungsreich, gesund und vor allem sättigend. Sie meisterten es hervorragend, das für 50 verschiedene Geschmäcker immer etwas dabei war.