Gedanken zum Osterfest

Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

Weihnachten ist für viele das schönste Fest im christlichen Kulturkreis. Ostern aber gilt als das wichtigste Fest der Christen. Im Mittelpunkt steht die Auferstehung Jesu von den Toten.

Aber es ist schwer zu begreifen.

Als unsere Tochter drei Jahre alt war, hieß ihr Lieblingswort: "Warum?" Wenn ich keine Zeit hatte, mit ihr zu spielen, reichte es ihr nicht zu sehen, dass ich telefonierte oder am Kochen war. Immer hat sie nachgefragt: "Warum?" Mit dem Verstand wollte sie ergründen, wie unser Leben, die Welt, das Alltägliche und das Besondere funktionieren.

Dabei wusste sie ganz genau, was los war. Sie spürte meinen Stress oder dass ich mich am Telefon gerade nicht für sie interessierte, sondern für jemand anderes. Aber ihr Empfinden reichte ihr nicht. Sie wollte darüber reden, es verstehen: Warum?

Es ist gut, den Dingen auf den Grund zu gehen, denn nur so lernt man Zusammenhänge und verschafft sich einen Überblick. Aber manchmal verliert man dabei das Zutrauen zum eigenen Gespür.

Ein Frühlingsmorgen etwa - ich weiß, nach der Winterruhe reagiert der Boden auf die Wärme, der Stoffwechsel der Zellen setzt ein u.s.w. Zugleich weckt ein sonniger Frühlingsmorgen bei mir im Innern ein Gefühl. Ich fühle mich wohl, irgendwie frisch. Zuversicht und Hoffnung kommen auf. Ich spüre, die Natur und auch wir Menschen - alles lebt aus einer Kraft heraus, die wir nicht selbst machen.

Wer erlebt hat, wie ein Leben bei der Geburt beginnt und wie ein Leben im Sterben endet, kann das nachvollziehen. Hoch dramatisch kann das geschehen oder ganz still. Aber immer ist spürbar, dass da Kräfte am Werk sind, die nicht im Einzelnen allein liegen. Man fühlt, wenn ein Leben zu Ende geht. Ein Sterbender fühlt es in sich und jemand, der Sterbende begleitet auch. Der Kopf will es manchmal nicht wahrhaben. Nicht loslassen, nicht annehmen, was geschieht. Aber tief im Innern da spürt man, was jetzt dran ist.

Ich kann dieses Vertrauen in die eigene Wahrnehmung einüben, die Sinne schärfen und den Verstand durchlässig machen für diese Gefühle.

Ostern ist so eine Zeit im Jahr, wo das gelingen kann. Ein Mensch wird geboren, lebt und stirbt eines Tages. Doch das ist nicht alles: Ein Leben wird geschenkt, begleitet und durch den Tod hindurch getragen.

So, wie ich weiß, dass nach jedem Winter im Frühling neues Grün austreibt, so glaube ich, dass mich nach dem Tod ein anderes Leben empfängt. Ostern ist das Fest, das diesen Glauben begründet und stärkt, ohne dass ich es ganz verstehen könnte. Ich kann das spüren, ich glaube es.

Kirchentermine im April

Gottesdienste
Karfreitag, 6.4., 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfr. Schmidt
Karsamstag, 7.4., 23.30 Uhr: Osternacht - Vorbereitungsgruppe/Pfrn. Schwedusch-Bishara
Ostersonntag, 8.4., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfr. Menthel
Ostermontag, 9.4., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 15.4., 10 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl - Pfr. Wohlfarth
Sonntag, 22.4., 10.45 Uhr: Gottesdienst in Schmöckwitz - Pfr. Menthel /Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 29.4., 10 Uhr: Gottesdienst mit Abendmahl - Pfr. Schmidt
Kirchenkonzert
Samstag, 28.4., 18 Uhr: musikalische Lesung - Hans Christian Andersen "Die Nachtigall" - Susanne Erhardt, Elisabeth Richter-Kubbutat
Umweltkreis: Donnerstag, 19.4., 20Uhr bei Familie Dr. König, Darsteiner Weg 38
Ökumenische Frauengruppe: Dienstag, 16.4., 14.30 Uhr, Dorfklub
Hauskreis: Freitag, 27.4., 18 Uhr; Ort bitte bei Fam. Wohlfarth erfragen (Tel.: 65075718)
Elternkreis: Dienstag, 17.4., 19 Uhr, gemeinsamer Besuch des Kirchenkinos
Helferkreis Gemeinde- und Geburtstagsbriefe: Mittwoch, 25.4., 20 Uhr bei Fam. Nowatzky, Heisterbachstr. 28a