Geschichten aus dem Müggelwald
Fritzi und die Plüschtiere
von Ingrid Zweiniger
"Hallo Trabbi, kannst du mal bitte nach oben kommen, ich muss dir etwas zeigen." Fritzi saß oben auf der Treppe und wollte Trabbi in das Zimmer locken, wo sie etwas Lustiges gsehen hatte.
"Fritzi, du weißt doch, dasss ich nicht nach oben kommen darf. Herrchen und Frauchen haben es mir verboten. Und weil ich ein artiger Hund bin, gehe ich nicht die Treppe nach oben." "Was soll ich denn nun machen", rief Fritzi, "ich fange gleich an zu heulen, wenn du mir nicht hilfst." Und dann hörte Trabbi ein ganz leises trauriges miau, miau, miau.
Es dauerte sehr lange bis Fritzi aufhörte zu weinen. Trabbi hatte Zeit darüber nachzudenken, wie er Fritzi helfen könnte.
"Fritzi, jetzt höre bitte auf zu weinen. Komm die Treppe runter, setz dich zu mir und erzähle mir, was du da oben gesehen hast, was ich nicht kenne."
"Also ich weiß ja auch nicht, was das ist. Ich glaube, es sind Tiere. Sie sind ganz weich. Ich habe sie schon mal ganz leicht berührt. Aber ich habe Angst, weil ich nicht weiß, was das ist. Also hilf mir, du großer Hund. Du bist doch mein Freund, oder nicht?"
"Na klar bin ich dein Freund. Und du weißt doch, Freunde helfen sich immer. Na jedenfalls sollten sie das tun. So, nun habe ich eine Idee. Aber du musst mir versprechen, dass diese Idee unser Geheimnis bleibt. Versprochen?"
"Versprochen!", rief Fritzi. Sie war ganz neugierig, was sich Trabbi ausgedacht hatte.
"Also pass auf Fritzi. Ich habe eine ganz böse Idee. Wenn Herrchen und Frauchen nicht zu Hause sind und ich bin mit dir zusammen im Haus eingesperrt, dann komme ich die Treppe hoch und wir gucken uns beide die Tiere an, die du in dem Zimmer oben gesehen hast. Ist das gut so?"
Fritzi war sprachlos. "So etwas willst du für mich tun? Du willst dein Versprechen brechen und die Treppe nach oben stiefeln nur um mir zu helfen?"
"Ganz so ist es nicht", sagte Trabbi, "ich habe Herrchen und Frauchen kein Versprechen gegeben die Treppe nicht nach oben zu gehen, sondern Herrchen und Frauchen haben es mir verboten. Aber ich bin dein Freund und will dir helfen und dann will ich auch etwas für mich tun."
"Was willst du denn hier oben für dich tun?", fragte Fritzi.
"Na ich will endlich wissen, wie es da oben aussieht. Ich bin sehr neugierig."
Es dauerte noch ein paar Tage, aber dann war es endlich so weit. Draußen war schlechtes Wetter und beide Tiere konnten im Haus bleiben, weil Herrchen und Frauchen in die Stadt fahren wollten. Trabbi und Fritzi hatten viel Zeit, ihren Plan auszuführen. "Fritzi, kannst du mal auf die Kommode springen und aus dem Fenster gucken. Und wenn das Auto weg ist, sagst du mir Bescheid. Dann können wir endlich nach oben gehen."
Fritzi saß auf dem Schränkchen und beobachtete das Auto. Dann rief sie: "Los Trabbi, die Treppe rauf, das Auto ist weg."
Trabbi war ganz vorsichtig. Er lief langsam die Treppe nach oben und staunte über die vielen Dinge, die er noch nie gesehen hatte. Und plötzlich stand er vor dem plüschigen Tierhaufen. "Au weia, ist das lustig. So etwas habe ich noch nie gesehen. Aber ich weiß, wer das gelbe und das weiße Tier sind. Das sind die Teddys von Thomas und Stefan, die sind schon ururalt. Und die anderen Tiere sind Plüschtiere oder man kann auch Kuscheltiere dazu sagen. Du kannst ja mal mit ihnen kuscheln. Versuche es mal, Fritzi, aber sei ganz lieb zu ihnen und beiße sie nicht, denn sie können sich nicht wehren. Sie sind nämlich ein Spielzeug für Kinder und nicht für kleine Kätzchen. Alles klar?"
Dann machte sich Trabbi auf den Weg und ging die Treppe wieder nach unten. Fritzi hat Wort gehalten und ihren Kumpel Trabbi nicht verraten.