Unbeschwertes Schmökern
Müggelheim hat jetzt ein Buchtauschregal
von Simone Jacobius
Vielen erscheint es, wie ein Buch mit sieben Siegeln. Denn das große, aufgeschlagene Buch, das vor Edeka steht, erzeugt mit einer Standhöhe von etwa einem Meter ziemlich viel Aufmerksamkeit – und Unverständnis. Denn die meisten halten das, was dort steht nur für Werbung. Der gute Zweck dahinter erschließt sich den Wenigsten auf Anhieb. Dabei handelt es sich um ein Buchtauschregal. Und es ist bereits das vierte dieser Art vom Heidt Immobilien-Service.
"Den meisten Menschen fällt es schwer, Bücher wegzuschmeißen. Aber zuhause ist der Platz meistens begrenzt, so dass viele Menschen nach einer Möglichkeit suchen, Bücher sinnvoll wegzugeben", erklärt Anke Heydt die Idee hinter dem Buchregal. Die Handhabung ist ganz einfach. Familie Heydt hat für eine kleine Erstausstattung im Regal gesorgt. Nun kann jeder dort hingehen und sich Bücher aussuchen und mitnehmen, aber gleichzeitig auch Bücher hineinstellen, die er nicht mehr lesen möchte (es muss nicht beides gekoppelt sein). Weder das Mitnehmen, noch das Hineinstellen kostet etwas. "Die Leute sollen einfach ihre Bücher tauschen. In Rahnsdorf ist die Resonanz überwältigend. Und auch in Erkner, wo wir zeitgleich mit Müggelheim ein Tauschregal aufgestellt haben, ist das Regal bereits voll", sagt die Initiatorin. Schön wäre es, wenn sich jemand fände, der sich ein bisschen verantwortlich fühlt für das Regal – schaut, ob es beschmiert wurde, aber auch ob die Inhalte der Bücher gesetzestreu sind. Interessenten können sich bei Anke Heydt unter der Telefonnummer 64 84 99 93 oder -94 melden.
Die Idee ist nicht ganz neu. In Westdeutschland gibt es bereits in mehreren Städten solche Buchtauscheinrichtungen. Neu ist es aber auf jeden Fall für Müggelheim. Also einfach Krimis, Romanzen oder andere Bücher, die man nicht noch einmal lesen möchte, ins Regal hineinstellen. Und wer will, nimmt sich auch gleich etwas Neues mit. Viel Spaß beim Stöbern und anschließenden Schmökern.