Gedanken aus Müggelheim

Viele bemängeln, dass die Menschen heutzutage immer egoistischer werden. Die Devise lautet: Zuerst zählen ich und meine Interessen. Dann, mit Glück, kommen vielleicht die anderen Menschen. In vielerlei Hinsicht kann ich mich den Soziologen, Psychologen und anderen Wissenschaftlern in dieser Erkenntnis anschließen. Umso erfreuter bin ich dann, wenn bestimmte Ereignisse mich doch wieder an das Gute im Menschen glauben lassen: Es war einfach unglaublich, wie spendenfreudig sich die Müggelheimer auf den Hilferuf unserer Freiwilligen Feuerwehr hin zeigten. Wie berichtet, ist in der Wache eingebrochen worden und auch viele Veranstaltungen standen nach Diebstahl und Vandalismus auf der Kippe. 

Viele, viele Müggelheimer, Privatpersonen, Firmen und Institutionen haben gespendet. Viele mit dem Zusatz: Ihr seid wichtig für den Ort und danke für euren permanenten Einsatz. Das ist einfach klasse. Noch zwei weitere Ereignisse fallen mir spontan ein: Denn auch bei privaten Schicksalen stehen die Müggelheimer oft zusammen beziehungsweise zeigen das Gute, das in ihnen steckt. Beispielsweise bei den abgebrannten Einfamilienhäusern (zwei, an die ich mich erinnere), wo viele Menschen die Bewohner mit Geld- und Sachspenden unterstützten, ihnen auch ein Dach über dem Kopf anboten. 

Aber auch in Sachen Ukrainehilfe sind viele Müggelheimer vorbildlich. Kürzlich wurde für ein junges Geschwisterpaar, das mit nichts aus der Ukraine flüchten musste, gesammelt. So hatten die jungen Menschen nicht nur Kleidung zum Wechseln, sondern auch warme Sachen – denn es war noch kalt, als sie ankamen. Auch warme Decken und Schlafsäcke, Winterstiefel und Co. wurden in die Ukraine geliefert. Es freut mich, wenn Menschen erkennen, dass es uns im Vergleich zu vielen anderen Menschen richtig gut geht und wir es uns daher leisten können, zu helfen, zu unterstützen.