Alaaf und Helau
Rechtzeitig zum Fasching Tipps für die Folgen durchzechter Nächte
Von MR Dr. Rolf Förster
Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit – ein Glas zu viel, nicht nur bei der Faschingsfeier, kann am nächsten Morgen einige unangenehme Auswirkungen haben – ein sogenannter „Kater“ stellt sich ein. Man nimmt an, dass die Redewendung auf das Wort Katarrh zurückgeht, das eine starke Erkältung bezeichnet. Tatsächlich fühlt man sich nach zu reichlichem Genuss von Wein, Bier und Co. einfach krank. Alkohol erweitert auch die Blutgefäße im Gehirn, dadurch wird das den Wasserhaushalt regulierende Hormon Vasopressin verringert ausgeschüttet und der Wasserhaushalt gerät durcheinander. Die Gefäßerweiterung und die Dehydrierung sorgen u.a. für Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme.
Der Mineralverlust durch vermehrte Flüssigkeitsausscheidung, der auch Nerven- und Muskelfunktion stört, sollte am nächsten Tag mit stillem Wasser oder Brühe aufgefüllt werden. Der die Magenschleimhaut reizende Alkohol wird in der Leber abgebaut, wodurch das Zellgift Acetaldehyd entsteht, beides löst Übelkeit aus. Kohlensäurehaltiges oder Fruchtsäfte können bei einem flauen Gefühl den Magen zusätzlich reizen.
Vorbeugen lässt sich einem Kater, indem man für eine gute Grundlage sorgt, zum Beispiel mit einem deftigen Eintopf. Wer lange feiert, sollte zwischendurch öfters eine Kleinigkeit essen. Um dem Flüssigkeitsverlust entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, nach jedem Glas Alkohol ein Glas Wasser zu sich zu nehmen. Ratsam ist es, auf gesüßte Alkoholika zu verzichten und vor dem Zubettgehen ein großes Glas stilles Wasser zu trinken, eventuell mit etwas Magnesium. Ansonsten gibt es natürlich ein paar bewährte Hausmittel, um die Beschwerden zu vertreiben:
– Koffein und Zitronensäure hemmen die Bildung eines Enzyms, das für die Schmerzweiterleitung notwendig ist und gleichzeit wird die Ausschüttung schmerzdämmender Botenstoffe angeregt. Also eine Tasse Kaffee mit dem Saft einer halben Zitrone lindert deshalb Kopfweh.
– Eine Handvoll Nüsse soll bei Zittrigkeit den Vitamin B1 Spiegel auffüllen helfen.
– Etwas Petersilie kauen hilft gegen schales Gefühl im Mund und auch gegen Mundgeruch.
– Ingwertee ist bei Übelkeit zu empfehlen.
– Cystus-Tee Dr. Pandalis und der Bio-Alpenkräutertee „Winterlinde“, oder Koriander-Tee, verfeinert mit Honig und frischer Zitrone, helfen den geschwächten Organismus und das Immunsystem auf Trapp zu bringen und Entgiftungsenzyme zu fördern.
– Kurkuma hilft dem wichtigsten Entgiftungsorgan unseres Körpers, der Leber: Man kann damit z.B. ein leichtes Gericht, wie Reis mit Gemüse würzen.
– Bei Sodbrennen hilft sehr gut Haferschleim (Haferflocken mit etwas Wasser köcheln lassen, bis ein Haferschleim entsteht).
– Gemüsebrühe gewürzt mit Chili, am besten selbst gekocht, gleicht den Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten aus. Die Schärfe hilft zusätzlich beim Abbau von Alkohol. Ebenso ein Glas Tomatensaft.
– Ein leichtes und gut bekömmliches Ffrühstück, wenn der Magen noch ein bisschen schwächelt, ist Naturjoghurt mit Honig.
– Frucht- und Traubenzucker fördern den Alkoholabbau.
– Schmerzt der Magen oder musste man sich übergeben, wirkt Kamillentee beruhigend.
– Echte Vanille enthält Eugenol. Das ätherische Öl wirkt regulierend auf die Blutgefäße und hilft so bei Kopfschmerzen (zwei bis drei Messerspitzen Mark in warmes Wasser rühren und trinken).
– Ideal bei Kopfschmerzen ist das bewährte Naturheilmittel Pfefferminze. Einfach ein bis zwei Tropfen des ätherischen Öls auf die Schläfen und den Nacken tupfen und leicht einmassieren. (Euminz-Stift).
Und frische Luft macht den Kopf frei und ein ausgiebiger Spaziergang kurbelt zudem den Kreislauf an. Viel Erfolg!