Welle der Hilfsbereitschaft
Neu-Helgoland will am 1. Dezember wieder eröffnen
von Simone Jacobius
In Neu-Helgoland tut sich was. Das Gerüst für die Sanierungsarbeiten nach dem Brand steht bereits. Jetzt hofft Dagmar Tabbert, dass das Dach, das in der Nacht zum 19. Juli Raub der Flammen wurde, bis Ende September wieder intakt ist, so dass die Innenarbeiten losgehen können. Die Gewerke stünden in den Startlöchern und die Versicherung zahle sukzessive die eintrudelnden Rechnungen, so dass sie optimistisch ist, das Restaurant am 1. Dezember wieder zu eröffnen. „Das Datum steht!“, ist Dagmar Tabbert zuversichtlich. Sie seien alle voller Tatendrang. Auch auf einem Plakat am Müggelheimer Damm wird das Datum bereits angekündigt. Bis Ende März soll dann auch das Hotel wieder fertig sein.
Nach wie vor ist die Besitzerin des Traditionshauses begeistert von der Hilfsbereitschaft der Müggelheimer. „Dieses Gefühl, wie viele Menschen hinter einem stehen und mit Rat und Tat und Geld helfen, ist einfach der Wahnsinn“, sagt sie. „Es ist für uns alle sehr berührend zu erleben, wie selbstverständlich Freunde, Angehörige, Geschäftspartner, bei uns gastierende Künstler, Nachbarn aus Müggelheim und Umgebung und viele Stammgäste ungefragt mit anpacken.“ Diese Welle der Hilfsbereitschaft habe geholfen, das Schlimmste zu verhindern. Und dieser Zuspruch sei für sie auch der Ansporn dafür, dass es mit dem mehr als ein Jahrhundert alten Ausflugsrestaurant in Familienbesitz weitergehen muss.
Momentan ist das gesamte Neu-Helgoland-Team dabei, alles leer zu räumen, Tapeten abzukratzen und die Bäder rauszureißen. Auch die Küche haben sie leergeräumt. Möbel, vor allem Tische und Stühle aus dem Restaurant, konnten nach dem Brand überwiegend gerettet und eingelagert werden. Doch was das Löschwasser nicht geschafft hatte, haben dann die starken Regenfälle der letzten Wochen geschafft. Die beiden Elchköpfe haben übrigens sowohl Flammen wie auch Wasser überlebt…
Mit Benefizkonzerten wollen verschiedene Künstler Neu-Helgoland unterstützen: Am 14. September treten u.a. Angelika Mann, Thomas Putensen, Christiane Ufholz und Murmels Old School Band im Flussbad Krokodil auf (Beginn 19 Uhr, Eintritt 20 Euro). Und am 15. Oktober geht es in der Freiheit 15 mit alten Ostbands zur Sache wie beispielsweise der Modern Soul Band, Stern Combo Meißen, Jonathan Blues Band, Four Roses, Werther Lohse und Dirk Michaelis (Beginn 19 Uhr, Eintritt 20 Euro). Die Müggelheimer Generationsband gibt im Januar ein Benefizkonzert (7.1.) und Walter Plathe führt bereits im Dezember sein Otto-Reutter-Programm auf (4.12.). Und auch die bildenden Künstler wollen helfen. So wird es bei der Ausstellungseröffnung von Peter Augustinski am 20. Oktober im Dorfklub einen Verkauf von Bildern unterschiedlicher Künstler für den Aufbau des Traditionslokals geben. „Dieses Gefühl nicht allein gelassen zu werden, ist ein so großes Glück, was ich nicht in Worte fassen kann. Danke!“ , sagt Dagmar Tabbert.