"Ich hab ihn kommen sehen, den Biber vom Müggelsee"
Es ist an einem Spätsommermorgen im vorigen Jahr gewesen, als ich an der Müggelspree Höhe Lupenwehr gegen 5 Uhr meine Angel auswarf, um leckere Barsche oder vielleicht sogar einen Hecht für unser Mittagessen an Land zu ziehen. Schon auf eine Entfernung von etwa 50 bis 70 Meter sah ich etwas entlang der Uferkante auf mich zu schwimmen.
Ich habe in der Spree, vom Dämeritzsee bis zum Müggelsee, schon einiges schwimmen sehen. Von Wildschweinen über Bisamratte, Mink, vielen Fischen, Wasservögeln aller Art, Nachbars Fifi, auch Menschen und die unangenehmen Hinterlassenschaften von einigen dieser Spezies, leider immer häufiger auch PS-Boliden, die anscheinend von Panzermotoren angetrieben werden müssen.
Der Kopf des schwimmenden Tieres schaute etwas aus dem Wasser und erweckte daher meine Aufmerksamkeit. Unbeirrt zerteilte der Schwimmer das um diese Zeit noch spiegelglatte Wasser des Flusses. Er kam direkt auf mich zu und schwamm unter meiner ausgeworfenen Angel hindurch. Ein Prachtkerl von etwa einem Meter Länge (kein Anglermeter!). Ruhig steuerte er mit seiner bedeutenden Kelle den hervorragend an die Wasserwelt angepassten Körper in Richtung des Kleinen Müggelsees. Eine ganze Weile konnte ich ihn noch beobachten, bis Herr Castor sich in einer Krümmung des Flusses meinen Blicken entzog. Ein großes Erlebnis im Rest unserer Naturlandschaft an der Müggelspree. Möge sie uns erhalten bleiben und nicht durch Unvernunft, Egoismus und Gier nach Gewinn weiter zerstört werden. Tilo Fischer