Gedanken aus Müggelheim

Von Simone Jacobius

Wie schaut's aus bei Ihnen, sind Sie schon in Weihnachtsstimmung? Ich weiß nicht, ob es an meiner gerade erst gewesenen Reise in ferne Lande liegt, am Weltgeschehen oder einfach an meinem verschnupften Hirn: Ich bin noch gar nicht in Weihnachtsstimmung. Mit Müh und Not habe ich wenigstens ein bisschen Deko zum ersten Advent hinbekommen. Sonst war es für mich Pflicht, zum Start der Adventszeit stapelweise Kisten mit selbstgebackenen Plätzchen in der Kammer stehen zu haben. Diesmal suchen Sie vergeblich nach dem kleinsten Krümel Selbstgebackenem. Da freue ich mich um so mehr, dass mich heute ein edler Spender mit selbstgebackenem Stollen überrascht hat – vielen lieben Dank dafür.

Auch mit den Geschenken hinke ich hinterher. Zwar schenken wir im Familienkreis nur noch klitzekleines Selbstgemachtes. Aber, hach, da ist sie wieder die Sache mit der Weihnachtsstimmung. Ich müsste mal anfangen, mir Gedanken darüber zu machen. Aber vielleicht kommen die Ideen ja auch zu mir geflogen... Ich habe ja noch vier Wochen Zeit. Allerdings war es nie mein Ding, am letzten Tag noch in aller Hektik etwas zu besorgen. Das hat für mich auch etwas mit Wertschätzung zu tun. Auch wenn es keine großen Geschenke mehr sind, sollte diese Wertschätzung für den anderen auch im Kleinen zur Geltung kommen. Ich muss nicht jemanden mit selbstgemachtem Likör beglücken, der generell keinen Alkohol trinkt, nicht einen Gutschein schenken, den ich nie einlösen werde oder jemandem ohne grünen Daumen Pflanzensamen schenken. 

Aber ich denke, ich werde noch reinkommen in die passende Stimmung. So wie letztlich jedes Jahr. Und ein bisschen heile Welt in dem Wissen, dass im Moment recht wenig gut läuft, ist ja auch tröstlich.    

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