Angst vor Waldbränden
Unsere Feuerwehr sieht sich gut aufgestellt und beruhigt
Von Simone Jacobius
Waldbrände wüten derzeit in Brandenburg und in Sachsen. Dörfer mussten evakuiert werden, Hunderte von Feuerwehrleuten sind an den Brandstellen im Einsatz, Unterstützung aus anderen Bundesländern oder Landkreisen musste angefordert werden. Immer mehr Menschen haben daher auch Angst, dass in Müggelheim so etwas passieren könnte. Wir haben das zum Anlass genommen, bei der Freiwilligen Feuerwehr nachzuhaken.
„In diesem Jahr ist es erstaunlich ruhig, wir haben so gut wie keine Brände in unserem Beritt zu verzeichnen”, sagt Wehrleiter Sören Vieth. Sein Eindruck: Die Menschen verhalten sich umsichtiger. Außerdem sei kein Brandteufel unterwegs wie vor ein paar Jahren. Gerade mal am Allende-Viertel hätte es vor kurzem ein kleines Feuer gegeben, zu dem die Müggelheimer Kameraden aber nicht ausrücken mussten.
Wenn es zu solch verheerenden Feuern wie im Elbe-Elster-Kreis käme, bei dem Dörfer evakuiert werden mussten (zum Glück blieben dennoch alle unbeschadet) hätte auch Müggelheim eine „schlechte Lage”, wie Vieth sagt. Umgeben von Wald, mit nur einer Zufahrtsstraße, stellt man sich solch ein Szenario lieber nicht vor. „Berlin ist aber recht gut aufgestellt, es besteht kein Grund zur Sorge”, sagt der Feuerwehrmann. An Löschwasser würden sie überall herankommen. Es gibt Brunnen im Wald und erprobt hat sich auch der Shuttle mit Löschtankwagen.
In Berlin gibt es keine Waldbrandstufen wie im benachbarten Brandenburg. Hier warnt die Senatsverwaltung nur vor Waldbrandgefahr. Wer allerdings im Wald unterwegs ist, staunt, dass sich die Bäume noch in dem trockenen Sand halten können. Denn auch das bisschen Regen, was wir mal zwischendurch hatten, hat an der Trockenheit im Unterholz nichts geändert. In Brandenburg gilt vielerorts die höchste Waldbrandstufe 5, bei der das Betreten der Wälder verboten ist. In unseren Wäldern ist nur das Rauchen ganzjährig verboten. Das bloße Anzünden einer Zigarette zum Beispiel kann Raucher ein Bußgeld zwischen 80 und 100 Euro kosten. Zigaretten sollten auch nicht aus Autos oder Zügen geworfen werden, denn schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Straßen oder Bahntrassen. Ansonsten darf im und am Wald kein Feuer entfacht werden. Auf privaten Grundstücken wird an den persönlichen Menschenverstand appelliert, und man muss jederzeit löschen können.