Gedanken aus Müggelheim
Von Simone Jacobius
Wer kennt sie nicht: Tage, an denen alles schief zu gehen scheint, von Frust und Unzufriedenheit geprägt – bei Sport und Spiel läuft es nicht richtig, es gibt Zoff in der Partnerschaft oder mit Freunden und sowieso war es der falsche Fuß, mit dem man morgens das Bett viel zu früh verlassen hat. Puh, da hilft nur eine gehörige Portion Selbstdisziplin, manchmal auch ein Boxsack, an dem man sich abreagieren kann (und der hoffentlich hängen bleibt, um nicht den Pechtag komplett zu machen).
Gerade hatte ich mal wieder solch einen Tag, ach was sag ich, ein ganzes Wochenende. Was mir hilft? Ich habe keinen Boxsack, also sehe ich zu, dass ich alles und jeden aus dem Weg räume, der sich mir womöglich in den Schlechte-Laune-Weg stellen könnte – natürlich nur im übertragenen Sinne. Ein Spaziergang im Wald, ganz allein, danach einen guten Tropfen Wein auf der Terrasse genießen (nein, ich bin keine Alkoholikerin!) und dabei den langsam erwachenden Sternenhimmel betrachten. Ganz allein, nur für mich leuchten sie jetzt. Während ich die leuchtenden Himmelskörper bewundere, die hier fernab der Großstadtlichter gut zu sehen sind, ziehen meine Gedanken weiter zu einem Abend auf La Palma, meiner Lieblingsinsel auf den Kanaren. Sie ist berühmt für ihren durch keinerlei Lichtsmog getrübten Sternenhimmel – die Milchstraße, die Planeten, mit bloßem Auge zu erkennen, sorgen nicht nur bei Astronomen für Begeisterung. Auch ich betätige mich dort gerne als Sternenguckerin und freue mich an den schon so oft gesehenen Sternschnuppen, die mit einem reinsten Feuerball im All zu verglühen scheinen. Mit diesen Erinnerungen im Kopf, dem guten Glas Wein in der Hand und ein bisschen Ruhe und Abstand sieht die Welt schon gleich viel besser aus. Und genau das werde ich jetzt auch tun...
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