Gegen das Vergessen: Docemus gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus
DOCEMUS (2)
Anlässlich des Todestages der Jüdin Malwine Blum, die von den Nationalsozialisten in Theresienstadt ermordet wurde, haben Schülerinnen und Schüler vom Docemus Campus Neu Zittau am 25. März ihrem Schicksal und dem Millionen anderer Menschen gedacht. Die zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust verlegten Stolpersteine wurden gereinigt und anschließend Kerzen entzündet und Blumen niedergelegt. Zu der kleinen Gedenkfeier hatte sich auch Ortsvorsteher Günter Sierakowski angekündigt.
„Mit dieser Aktion wollen wir ein Zeichen gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit setzen. Das ist besonders in der heutigen Zeit wichtig, wo menschenverachtende Ideologien und Verschwörungserzählungen wieder Auftrieb haben“, erzählt Docemus-Lehrer Frank Ewald, der sich der Geschichtsvermittlung in der Region verschrieben hat.
Regelmäßig kümmern sich die Jugendlichen im Rahmen des schuleigenen Unterrichtsfachs Soziales und Bürgerschaftliches Engagement um die Stolpersteine im Ort. Mit Lappen, Wasser und Putzmitteln reinigen sie die Messingtafeln, damit sie im Alltag sichtbar bleiben. „Es ist toll, dass sich die Schüler für das gemeinsamen Putzen der Stolpersteine sofort bereit erklärt haben“, freut sich Alexandra Heckel, Assistentin des Direktorats vom Campus Neu Zittau. „Nun glänzen die beiden Gedenktafeln wieder und lassen die Vorbeigehenden für einen kurzen Moment innehalten und an das Schicksal der Menschen denken.“
Am 13. November 2015 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig zusammen mit dem Campus Neu Zittau sowie dem Heimatverein vor der Geschwister-Scholl-Straße 15 in Neu Zittau zwei Stolpersteine für Anna und Malwine Blum. Die beiden Schwestern betrieben in ihrem Wohnhaus ein Textilwarengeschäft, bis sie am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Malwine Blum überlebte die Gefangenschaft im Ghetto nicht und starb am 25. März 1943.
Das Projekt der „Stolpersteine“ wurde 1992 vom Kölner Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. Mit den kleinen Gedenktafeln aus Messing wird europaweit der Ermordeten und Deportierten des Dritten Reichs gedacht. Sie werden in die Bürgersteige vor den letzten freiwilligen Wohnorten der Opfer eingelassen. SF