BSR räumt die Badestrände auf
Pilotprojekt im Forstrevier Teufelssee gestartet
von Simone Jacobius
Wir Müggelheimer kennen das Problem: An den Wochenenden platzt, bei schönem Wetter, der Strand am Kleinen Müggelsee aus allen Nähten. Und die Badegäste hinterlassen ihre Spuren in der Idylle: Hier eine Tüte Chips, da ein paar Würstchen aus der Plastikpackung, dazu ein Tetrapak Eistee und eine Flasche Bier. Aus Mangel an Mülleimern landete alles am Strand, im Wasser und im angrenzenden Wald. Denn wer wollte seinen Müll schon wieder mit nach Hause nehmen? Jeder war froh, etwas weniger Ballast mit nach Hause zu schleppen. Jetzt reicht es den Verantwortlichen. Mit einem Rahmenvertrag zwischen BSR und Senatsumweltverwaltung soll das Forstrevier Teufelssee sauberer werden. Zum 1. Juli wurde ein entsprechender Rahmenvertrag über ein Pilotprojekt abgeschlossen. Ein Jahr lang übernimmt die BSR die Müllentsorgung im Forstrevier Teufelssee. Zehn leuchtend orangefarbene Papierkörbe und zwei große Tonnen sollen das "Strandgut" am Kleinen Müggelsee nun aufnehmen.
Das Forstrevier Teufelssee ist eines der größten in Berlin. Mit fünf Stränden, unter anderem am Kleinen Müggelsee, dem Lehrpfad rund um das Teufelsmoor, dem Waldspielplatz, vielen Rad- und Wanderwegen ist das Waldgebiet ein beliebtes Ausflugsziel – also sehr stark frequentiert und leider oft entsprechend vermüllt.
In Absprache mit dem Forstamt Köpenick hat die BSR einen Reinigungsplan für das Revier erstellt:
Im Waldgebiet wurden insgesamt 50 Papierkörbe aufgehängt. Die Reinigung und Entsorgung erfolgt durch zwei Teams, die mit je einem Fahrzeug und im Sommer jeweils mit zwei, im Winter mit je einem Mitarbeiter besetzt sind. Die Reinigungsintervalle sind ebenfalls unterschiedlich nach Sommer und Winter geplant. So werden beispielsweise die Strände im Sommer 1,5 bis 3 Mal pro Woche – einmal davon am Wochenende – gereinigt, im Winter ist bisher eine einmalige Reinigung unter der Woche vorgesehen. Die BSR-Teams gestalten ihre Arbeit selbst, können so bedarfsgerecht und flexibel agieren. Sie haben sich freiwillig für diese Aufgabe gemeldet und sind auf dem BSR-Hof Oberspreestraße stationiert.
"Zu den Kernaufgaben der Berliner Forsten gehören vor allem die professionelle Pflege und Entwicklung des Erholungswaldes. Durch die erfreulich hohe Besucherzahl fallen zunehmend Aufgaben wie die Müllentsorgung an, die kein Kerngeschäft der Berliner Forsten sind. Mit dem Pilotprojekt ist es nun möglich, die Waldsäuberung einem erfahrenen und leistungsfähigen Partner wie der BSR zu übergeben", sagt Umweltstaatssekretär Christian Gaebler. In den ersten drei Wochen des aus dem Landeshaushalt finanzierten Pilotprojektes wurden bereits 21 Kubikmeter Abfälle von den Reinigungsflächen abgesammelt sowie 30 Kubikmeter Papierkorbabfälle und fünf Kubikmeter illegale Ablagerungen (Sperrmüll) entsorgt.
"Wichtig ist für uns, Erfahrungen zu sammeln, denn der Badestrand hier im Revier ist etwas anderes als der Ku'damm. Mit der Erfahrung aus dem Piloten wissen wir dann auch, wie viel das Sauberhalten kostet. Nach einem Jahr haben wir alle Jahreszeiten, Witterungsverhältnisse und Auswirkungen auf die Müllentwicklung vor Ort gesehen. So bekommen wir auch für diese Arbeitsprozesse das notwendige Know-How", erläutert BSR-Chefin Dr. Tanja Wielgoß. Alles in allem besteht jetzt wieder Hoffnung auf einen ordentlichen und sauberen Strand.
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