Themenabend der Kirche: Flüchtlinge in unserer Stadt
Über Menschen, die aus verschiedensten Gründen ihre Heimat verließen und sich auf den Weg nach Deutschland machten, ist in den vergangenen Monaten viel berichtet, emotional diskutiert, in Internetforen gestritten und für oder gegen sie demonstriert worden. Viele haben auch bereitwillig Sachen gespendet und Ankömmlinge im Alltag unterstützt.
Spätestens mit dem Bau des Containerdorfs im Allende Viertel und dem Gerücht über eine angeblich geplante Flüchtlingsunterkunft auf der Kirchenwiese hatte das Thema auch Müggelheim erreicht. Persönliche Berührungspunkte mit Flüchtlingen gibt es hier trotzdem nur sehr wenige. Vielleicht sind deshalb Vorbehalte und Ängste umso größer.
"Gehe hundert Schritte in den Schuhen eines anderen, wenn du ihn verstehen willst", rät ein indianisches Sprichwort. Sicher, der weise Rat gilt für beide Seiten: Ankommende wie Aufnehmende. Versuchen wir als Müggelheimer einmal, uns die Perspektive von Flüchtlingen vorzustellen. Was bedeutet es, seine Heimat, oft auch Familie und Freunde aufzugeben und sich in einer völlig neuen Sprache und Kultur zurechtfinden zu müssen? Was heißt es, lange mit der Ungewissheit zu leben, ob man bleiben darf oder wieder gehen muss? So zu fragen, wäre doch ein Schritt. Oder sich zu erinnern: Wo war ich selbst fremd oder sogar Flüchtling und was hat oder hätte mir geholfen?
Wer darüber nachdenken und sprechen möchte, ist am 30. März, um 19.30 Uhr herzlich zum Themenabend "Flüchtlinge in unserer Stadt" in die Dorfkirche eingeladen.
Der Abend wird von Flüchtlingsseelsorger Pfr. Bernhard Fricke und Jacqueline Leverenz gestaltet. Pfr. Fricke begleitet seit vielen Jahren Flüchtlinge und Asylbewerber in der Köpenicker Abschiebehaft und hört ihnen – manchmal als erster überhaupt – intensiv zu. Frau Leverenz unterstützt im Auftrag des Kirchenkreises Lichtenberg-Oberspree jene Flüchtlinge, die von Kirchengemeinden vor der Obdachlosigkeit bewahrt werden. Beide werden von der Situation von geflüchteten Menschen in unserem Umkreis berichten und mit uns ins Gespräch kommen. Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara
Unser Kulturtipp
Theaterstück übers Leben
"Vor dem Himmel ... ist die Hölle los" heißt das neue Stück im Jungen Schlossplatztheater. Es feiert am 20. März Premiere. Zum Inhalt: Ben und Lisa haben einen Autounfall. Sie sind ineinander gefahren. Doch plötzlich befinden sie sich nicht auf der Intensivstation, sondern in einem sonderbaren Raum. Sie haben keine Ahnung wo sie sind und was sie dort sollen. Die Situation nimmt ihren Lauf. Bens und Lisas Erinnerungen an ihr Leben werden wieder wach und sie lernen sich kennen, ob sie wollen oder nicht. In dem Stück geht es um das Leben und die Gelegenheit zu einer zweiten Chance. Gefördert wird das Stück durch das Jugendamt Treptow-Köpenick.
Wann: 20.3., 21.3., 27.3, 28.3. jeweils 20 Uhr
Wo: Schlossplatztheater, Alt-Köpenick 31/33
Wieviel: Eintritt 10, Schüler 7 Euro