Im Kampf gegen die Schweinepest
Wildschweine werden verstärkt geschossen
Die Afrikanische Schweinepest – ist sie wirklich so gefährlich, wie die Medien es darstellen? Um es gleich vorweg zu sagen: Sie ist weder für den Menschen noch für andere Tiere ansteckend. Auch der Verzehr infizierten Fleisches ist unbedenklich. Doch für Schweine, egal ob sie im Stall leben oder im Wald, ist der Erreger tatsächlich eine tödliche Gefahr. Tiere können innerhalb von 48 Stunden sterben.
Für Besorgnis sorgt, dass sich die Afrikanische Schweinepest kontinuierlich von Ost- nach Westeuropa ausbreitet. Mittlerweile sind Wildschweine bei unseren Nachbarn in Tschechien und Polen betroffen. Der Deutsche Bauernverband sieht als Hauptursache die Wildschweine und fordert den Abschuss von mindestens 70 Prozent der Schwarzkittel.
Denn unter den Schweinezüchtern geht die Angst um: Der Branche drohen im Falle eines Ausbruchs hohe wirtschaftliche Schäden. Infiziert sich nur ein einziges Schwein – egal ob Haus- oder Wildschwein – droht dem ganzen Land eine Handelssperre in Länder außerhalb der Europäischen Union. So soll der Export des Erregers über kontaminiertes Fleisch verhindert werden. Das könnte die Branche zwei bis drei Milliarden Euro kosten, schätzt der Deutsche Bauernverband.
„Es ist eine Seuche, wir müssen aufpassen”, sagt Treptow-Köpenicks Forstamtsleiter Klaus Pogrzeba. Die Sollzahlen im Abschuss der Schwarzkittel seien bereits vor Ablauf des Jagdjahres am 31. März erfüllt. Das heißt, mehr als 400 Wildschweine sind bereits in seinem Bereich geschossen worden. „Der Schwarzwildbestand ist überall viel zu hoch wegen des großen Nahrungsangebots und der guten klimatischen Bedingungen. Die Jagd ist die einzige Regulierungsmethode”, erklärt er.
Das Virus kann monatelang im Tier überleben, auch wenn es bereits gestorben ist. Es befindet sich also auch in Lebensmitteln, die aus kontaminiertem Fleisch hergestellt wurden. Immer wieder tragen weggeworfene Essensreste an Parkplätzen dazu bei, dass Wildschweine sich mit dem Virus infizieren. Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sind bereits Schilder aufgestellt worden, die über die Afrikanische Schweinepest informieren. sip