Eltern fordern sicheren Spielplatz
Dreck, Hunde und Wildschweine seien eine Gefahr für die Kinder
von Simone Jacobius
Hundehaufen sind noch vergleichsweise harmlos, aber Glasscherben und freilaufende Hunde haben auf Spielplätzen nichts zu suchen. Und verkohlte Tierleichen erst Recht nicht... Doch mit all dem hatten Kinder, Erzieher und Eltern es bereits auf dem Natur-Spielplatz an der Odernheimer Straße zu tun. Die Verschmutzungen und Gefahren sind inzwischen so groß, dass die Eltern Alarm schlagen. Die Fördervereine von Kita und Schule haben sich zusammengetan, um mehr Sicherheit für die Kinder zu erlangen.
"Der Spielplatz gleicht inzwischen einem inoffiziellen Hundeauslaufgebiet. Neben dem Dreck sind es auch die freilaufenden Hunde, die die Kinder verschrecken", erklärt Yvonne Goth vom Förderverein der Müggelheimer Grundschule. Schließlich seien nicht alle Hunde so lieb und harmlos, wie ihre Besitzer es verkünden. Gerade bei herumtobenden Kindern könne man sich bei den Tieren nie sicher sein. "Manche Hundebesitzer zeigen einfach keine Einsicht. Aber ich finde, frei laufende Hunde haben auf oder an dem Spielplatz nichts zu suchen. Abgesehen von einer möglichen Gefahr haben auch viele Kinder einfach Angst vor ihnen", sagt Yvonne Goth.
Auch Gordon Wähler vom Förderverein der Kita stimmt ihr zu. "Als Eltern meiden wir den Spielplatz bereits. Aber die Kita tut das leider nicht", bedauert er und fordert ein Umdenken. "Wildschweine sind ab und an auch ein Problem. Schlimmer aber sind die menschlichen Schweine, die ihren Müll leider überall hinwerfen. Dazu kommt dann noch der Hundedreck. Welches Kind soll da noch spielen?"
Denn auch Wildschweine stellten schon ein Problem dar, weil die Wildtiere auch am Tage häufig durch die Wiese und über den Spielplatz laufen. Es ist schon vorgekommen, dass eine ganze Kindergruppe panisch wieder zurück zur Schule gegangen ist, weil die Sauen ihr Revier für sich zurückerobern wollten...
"Uns wäre es am liebsten, wenn um den Spielplatz ein Zaun gezogen würde. Dann würde er nicht so dreckig werden und die Kinder wären vor Hunden und Wildschweinen sicher", sagt Yvonne Goth.
Das zuständige Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt ist erstaunt über die Probleme mit dem Spielplatz. Ihr sei bisher noch keine Beschwerde von Eltern oder Erziehern zu Ohren gekommen, meint Cornelia Bäcker-Reformat, die für die Spielplätze im Bezirk zuständig ist. Der Spielplatz werde wöchentlich gesäubert, auch die Geräte regelmäßig kontrolliert. "Dieser Spielplatz ist nicht unbedingt mit anderen öffentlichen Spielplätzen vergleichbar, da er mitten in einem Landschaftsschutzgebiet liegt und mehr einen ‚Naturerfahrungsraum' darstellt, die Wildtiere waren schon vor dem Spielplatz da", gibt sie zu bedenken.
Eine Kontrolle des Spielplatzamtes Ende September hätte ergeben, dass es keine Scherben und auch keine sonstigen schlimmen Verunreinigungen auf dem Spielplatz gegeben hätte. "Wir werden jetzt Piktogramme an den beiden Spielplatzschildern zum Hundeverbot anbringen, obwohl eigentlich jeder Hundebesitzer wissen müsste, dass Spielplätze für Hunde tabu sind", erklärt Cornelia Bäcker-Reformat.
"Die Leute zu sensibilisieren ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Den Spielplatz einzuzäunen sehen wir als nahezu unabdingbar an", meint Gordon Wähler vom Kita-Förderverein dazu. Ob man den Platz einfrieden kann und vor allem wie, könne zwar überlegt werden, aber eigentlich möchte das Amt das aufgrund des Charakters der Fläche vermeiden. Frau Bäcker-Reformat appelliert an alle Betroffenen, das Amt direkt zu informieren, wenn es Vorfälle oder starke Verschmutzungen gibt. Nur so könne auch schnell außerhalb des wöchentlichen Reinigungs- und Kontrollrhythmusses reagiert werden.
Wer also Probleme sieht, am besten direkt das Amt anrufen unter 90297 5914 oder aber unsere zuständige Regionalkoordinatorin Jacqueline Kreische unter 90297 2204 (jacqueline.kreische@ba-tk.berlin.de) informieren.