18. Jahrgang, Ausgabe 12/2011 Dezember 2011 |
Startschuss für Wasserstadt SpindlersfeldAuf dem alten Rewatex-Gelände in Spindlersfeld tut sich was. Seit Jahren gammelte das Areal zwischen Ernst-Grube-Straße, Ottomar-Geschke-Straße und der Spree vor sich hin, verfiel mehr und mehr, wurde zum Spielplatz von Jugendlichen und zur Heimat von Obdachlosen. Zwar wurde in manchen Ecken bereits gebaut und saniert. Allerdings war jetzt erst der offizielle Baubeginn für die denkmalgeschützten Häuser. Die ersten Wohnungen in der "Wasserstadt Spindlersfeld" sind aber bereits fertig. In die ehemaligen Kutscherhäuser ziehen bereits Anfang Dezember die ersten Bewohner ein. Insgesamt sollen bis 2015 auf dem zehn Hektar großen Gelände 850 Eigentumswohnungen entstehen. Zusätzlich entsteht Platz für 200 Boote am Ufer der Spree. Insgesamt werden 350 Millionen Euro in das Areal investiert. Hauptbestandteil des Projekts ist das 140 Jahre alte Backsteingebäude der Wäscherei Spindler, die dem Ortsteil seinen Namen gab. In dem alten Industriebau sollen Lofts und Wohnungen entstehen. Ergänzt wird der Bau durch acht Turmhäuser am Spreeufer und Reihenhäuser im Innebnereich des Gevierts. Dadurch, dass das Areal mehr als 100 Jahre, bis zu seiner Schließung 1994, in der Hand von chemischen Reinigungen war (Spindler und Rewatex) , mussten im Vorfeld sechs Millionen Euro in die Beseitigung von Schadstoffen gesteckt werden. Mit der Verbindung von Historischer Iondustriearchitektur und modernem Wohnkomfort in attraktiver Lage trifft der Architekt Klaus Theo Brenner den Nerv der Zeit. Er zeichnete schon für die Bauten an der Rummelsburger Bucht verantwortlich. Etwa 2000 Menschen werden die Wasserstadt nach der Fertigstellung beleben. Sechs öffentliche Straßen werden angelegt, eine öffentliche Uferpromenade ausgebaut, eine Kita mit 90 Plätzen eingerichtet und ein Blockheizkraftwerk gebaut. Wer Näheres wissen möchte, kann sich im Internet unter www.wasserstadt-spindlersfeld.de informieren.
Hoffnung für Erpe-AnwohnerNachdem die Kleingärtner an der Erpe im Sommer Land unter meldeten, ist jetzt Hilfe in Sicht. Das kleine Flüsschen soll umgestaltet werden. Die Erpe fließt, bis zur Mündung in die Spree bei Hirschgarten, mehrere Kilometer durch den Südosten Berlins. Meist tritt das drei bis vier Meter breite Flüsschen nicht sonderlich in Erscheinung. Nur wer mal wieder im Stau an der Erpebrücke in Hirschgarten steht, nimmt sie zur Kenntnis. Oder die vom Hochwasser geplagte Kleingartenanlage hinter dem Friedrichshagener Kurpark in diesem Sommer. Rein statistisch gesehen können sie alle fünf Jahre mit solch einem Hochwasser rechnen. Bei einem Jahrhunderthochwasser würden die Schäden allerdings noch weitaus größer ausfallen. Seit Sommer 2010 läuft bereits das Planungsverfahren in der Senatsumweltverwaltung. Jetzt wurden die Anwohner erstmals zu ihren Vorstellungen und Wünschen befragt. Nach den ersten Ideen soll der vor Jahrzehnten angelegte kanalisierte Bereich wieder naturnaher gestaltet werden. So soll das Flüsschen an einigen Stellen tiefer gelegt oder verbreitert werden. Die Erpe - oder auch Neuehagener Fließ, wie sie oberhalb von Hoppegarten heißt - windet sich über 35 Kilometer durch Berlin und Brandenburg. Es ist eines der wenigen Fließgewässer in Berlin – und in keinem guten Zustand. Seinen Beitrag dafür liefert beispielsweise das Klärwerk Münchehofe. Ökologie und Hochwasserschutz stehen jetzt bei der Umgestaltung im Mittelpunkt. Weitere Beteiligungswerkstätten für Bürger sind angedacht. |