Müggelheimer Bote
18. Jahrgang, Ausgabe 12/2011
Dezember 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Bundesweit gegen den Fluglärm-Terror
Miles for Moor
Deutscher Studienpreis nach Müggelheim
Zu Besuch im "Reich der Schmetterlinge"
Frohe Weihnachten!
Oliver Igel Schirmherr vom Freilandlabor Kaniswall
Damals war alles anders
Alle Jahre wieder: Winterdienst
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Geschichten aus dem Müggelwald

Der große Wunschzettel ist beim Weihnachtsmann angekommen

von Ingrid Zweiniger

Es ist wieder einmal so weit. Der Weihnachtsmann hat viel zu tun, denn bald wollen die Kinder ihre Geschenke haben. Sie haben schon vor einigen Wochen alle ihre Wünsche auf Zettel geschrieben und diese Zettel haben die Weihnachtsengel abgeholt. Alle Wunschzettel hat nun der Weihnachtsmann in seiner Weihnachtsmannwaldhalle. Dort muss er mit seinen vielen Helfern die Wunschzettel lesen und dann alle Geschenke einpacken, um sie am Weihnachtsabend zu den Kindern zu bringen.

Allein würde er diese Arbeit nie schaffen, wenn ihm nicht die vielen fleißigen Engel, Schneeflocken, Tiere, Zwerge und Rentiere helfen würden. Alle haben dann in der Weihnachtszeit einen anderen Namen. Sie heißen Weihnachtsengel, Weihnachtsschneeflocke, Weihnachtstiere, Weihnachtszwerge oder einfach Weihnachtsmannhelfer. Nur die Rentiere behalten ihre alten Namen.

Draußen war es kalt. Alle Weihnachtsmannhelfer waren in der Waldhalle, um mit der Arbeit zu beginnen. Es war warm in der großen Halle und es roch nach frisch gebackenen Weihnachtsplätzchen.

Der Weihnachtsmnn war fröhlich, obwohl die ganze Waldhalle voll war mit Wunschzettelsäcken. Er sagte zu seinen Helfern: "Kommt, wir setzen uns erst einmal gemütlich vor das Kaminfeuer, dann knabbern wir ein paar Weihnachtsplätzchen und danach beginnen wir mit unserer schweren Arbeit. Wollen wir das so machen?"

"Ja", riefen alle Weihnachtsmannhelfer, "so wollen wir das machen. Aber Weihnachtsmann, kannst du uns noch schnell sagen, wer die leckeren Plätzchen gebacken hat?"

"Na klar, das waren die Schneeflocken. Mir schmecken die Flockenplätzchen auch."

Als alle mit der gemütlichen Weihnachtsplätzchenknabberrunde fertig waren, begann die Arbeit. Die Wunschzettelsäcke wurden ausgekippt und dann lag ein riesengroßer Zettelberg in der Weihnachtsmannwaldhalle. Die Helfer mussten alle lachen, weil das so lustig aussah. Am liebsten wären alle Weihnachtsmannhelfer in den Wunschzettelberg gesprungen, aber das durften sie nicht. Dem Weihnachtsmann war es wichtig, jeden Wunschzettel zu lesen, um dann die Wünsche der Kinder zu erfüllen.

"Wenn ihr mir die Wunschzettel zerreißt oder zerknittert durch euer Rumgehopse in dem Zettelberg, dann haben wir viele traurige Kinder, die keine Geschenke bekommen, weil die Wunschzettel kaputt sind und ich sie nicht mehr lesen kann."

Dann machten sich alle an die Arbeit. Es war manchmal lustig, was alles auf den Wunschzetteln stand. Die Kinder wünschten sich Puppen, Kuscheltiere, Bausteine, Malsachen, eine Schlittenfahrt mit Mama und Papa in den Bergen, oder einen Vogel, einen Hamster, einen kleinen Hund oder ein Kätzchen zum Kuscheln.

Plötzlich rief der Weihnachtszwerg: "Guckt mal, was ich für einen riesengroßen Wunschzettel gefunden habe. Der ist vielleicht komisch. Der kommt nicht aus dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes. Nein, der kommt aus unserer großen Stadt Berlin, aus einer Schule in dem Dorf Steglitz."

"Steglitz ist kein Dorf, Steglitz ist ein Ortsteil von unserem großen Berlin", riefen die Weihnachtsmannhelfer, "aber nun sage uns bitte, wer hat denn diesen großen Wunschzettel gechrieben?"

"Also, da steht drauf, dass die Affenbande, die Robben, die Delphine und die Koalas sich Malstifte, eine Playstation, eine Wii-Spielestation, dann neue Spiele wie Just Dance 3, ein neues Uno, eine Karaokemaschine und Legosteine und wenn es geht, auch noch bunte Pflanzen zur Deko für ihren Hort wünschen. Ich bin erst einmal fix und foxi, weil ich einige Dinge gar nicht kenne. Und auch nicht verstehe, was die Tiere mit den ganzen Sachen machen wollen. Und wieso gehen diese Tiere in Steglitz zur Schule?"

Irgendwie waren alle Weihnachtsmannhelfer im Moment sprachlos, aber der Weihnachtsmann konnte ihnen helfen. "Passt mal auf. Eines Tages kam ein kleines Mädchen zu mir und bat mich um Hilfe.Sie brachte mir diesen großen Wunschzettel und ich steckte ihn in den Wunschzettelsack. Die Tierbanden sind keine Tiere, sondern es sind Kinder, die sich so nennen. Sie besuchen alle nach der Schule den Hort und damit es im Hort nicht zu langweilig ist, wünschen sie sich diese modernen Spiele. Ich kann mit diesen Spielen auch nichts anfangen, aber die Kinder finden sie superklasse. So sagen sie es. Habt ihr alles verstanden?"

"Ja", riefen die Weihnachtsmannhelfer, "wir haben alles verstanden." Nun hat der Weihnachtsmann eine große Aufgabe. Er will versuchen, die Wünsche der Tierbanden in der Steglitzer Schule zu erfüllen.

Ob er es geschafft hat, das werden wir erst wissen, wenn die Rentiere den Schlitten durch den Müggelwald und die Stadt Berlin ziehen und der Weihnachtsmann die Geschenke verteilt. Und was der Weihanchtsmann auch in diesem Jahr nicht vergisst, dass ist der Grünkernsack für die Tiere des Müggelwaldes.

"Na dann, eine frohe Weihnacht von uns Weihnachtsmannhelfern. Und wir hoffen, dass der Weihnachtsmann alle Eure Wünsche erfüllt. Tschüss, bis zum nächsten Jahr."