Beten am neuen Friedensstein
von Hans Zinnow
Am 13. Januar, einem Dienstag, läutete, wie an jedem Abend, die Glocke zum Ausklang des Tages. Doch an diesem Tag kamen etwa 40 Menschen zum „Stein des Friedens“, der im November 2008 neben der Kirche eingeweiht wurde. Es kamen Kinder, junge Erwachsene und Einwohner im höheren Lebensalter, Christen, Konfessions- und Parteilose sowie Vertreter verschiedener Organisationen. Alle vereinte die Sorge um die Menschen, die durch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der palästinensischen Hamas im Gazastreifen unter entsetzlichen Bedingungen leben müssen.
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Der erste Teil des Friedensgebetes fand unter freiem Himmel statt, denn der „Stein des Friedens“ will ein lebendiges Mahnmal sein. Hier wurde der notleidenden, verschütteten, verletzten und getöteten Kinder und Erwachsenen gedacht, die Hilflosigkeit von Politikern benannt und die eigene Ohnmacht zum Ausdruck gebracht. Ein Krieg hat neben menschlichem Leid auch viele Folgeschäden, die weit über den Unruheherd hinausgehen. Sinnlose Verschwendung von Ressourcen an Energie, menschlicher Kraft und Intelligenz sowie die Verschmutzung der Umwelt ungeahnten Ausmaßes. Es wurde beklagt, dass der Geist des Hasses und der Gewalt die Oberhand gewonnen hat. Gott wurde angefleht die Menschen mit seinem Geist des Friedens zu erfüllen und zur Einsicht zu führen, damit das Unheil ein Ende habe.
Es wurde mit Worten gebetet, die am 4. Januar in einer ökumenischen Friedensandacht in der St. Stefans-Basilika in Jerusalem gesprochen wurden:
„Wecke unser Gewissen: Dass wir nicht gleichgültig oder zynisch werden, sondern fähig zum Mitleiden. Dass wir nicht die einen anklagen und die Gewalt der anderen verschweigen oder schönreden. Dass einem jeden von uns die Augen aufgehen, wie er selbst einen Beitrag leisten kann – und sei er auch noch so klein: zu Frieden, zu Gerechtigkeit und dazu, dass jeder Mensch in diesem Land sein Leben ohne Angst und in Würde führen kann. Du Gott des Friedens, schenke du deinen Frieden, welcher höher ist als alle unsere Vernunft – und größer als alle menschliche Unvernunft. Amen.“
Zum zweiten Teil gingen dann fast alle Anwesenden in die Kirche, um durch Lied, Bibellesung und Gebet das zu vertiefen, was vor der Kirche gesagt wurde. „Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. Recht wird durch Macht entschieden, wer lügt, liegt oben auf. Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt. Wir rufen: Herr, wie lange? Hilf uns, die friedlos sind.“
Karneval, Fasching, Fastnacht, Aschermittwoch
Mit einigen beliebten Feiertagen ist das so eine Sache. Ob nun Halloween, Valentinstag oder Rosenmontag, Fastnacht, Aschermittwoch - sie sind sehr alten Ursprungs, aus vorreformatorischer Zeit. Manchmal kommen sie, wie die beiden Erstgenannten, aus Amerika zurück nach Europa. Aber alle haben sie eine stark religiöse Begründung.
Als wir Kinder waren, sind wir von Haus zu Haus gezogen und haben in etlicher zeitlicher Verschiebung die Heiligen Drei Könige nachgeahmt: „Ich bin der kleine König, gebt mir nicht zu wenig. Last mich nicht zu lange stehen. Ich möchte noch ein Haus weiter gehen.” Oder: „Ich bin der kleine Zwerg, ich muss noch über den Berg ...” Und dann haben wir uns gefreut, wenn die Bonbons im Leinensack raschelten. Sie auch?
Das war immer Faschingsdienstag. Als Bäcker verkleidet, als Glücksbringer aufgetakelt, mit Leiter über der Schulter, schwarz angemalt mit Ruß von der Mutter zogen wir herum. So war das. So ist das hoffentlich auch in diesen Tagen in vielen Gegenden.
„CAR” bedeutet „Fleisch”, „VALET” „will ich dir geben”. So deuten einige Sprachforscher das Wort KARNEVAL. Es muss noch einmal richtig getrunken und gegessen werden vor der Fastenzeit, damit sie durchgehalten werden kann. Von manchen auch mit einiger Schläue, indem z.B. Enten als Fische - sprich Wassertiere - gerechnet werden und deshalb trotz Fastenzeit verspeist werden können.
Die Strenge, die vor einem liegt, kann man nur aushalten, wenn man sich noch einmal so richtig auslebt. Deshalb verkleiden? Na sicher! Deshalb die Preußen auf den Arm nehmen am Rhein? Jawohl!
Und die Religion? Ja, die meint es schon ernst. Aschermittwoch ist Gelegenheit, aufeinander zuzugehen, Missverständnisse auszuräumen, tödliches Schweigen zu brechen, um versöhnt mit Gott und den Menschen leben zu können. Das ist der Sinn von Buße und Vergebung, der Sinn der Fastenzeit. Das Fasten ist eine Übung dazu, die in allen Religionen angeboten wird und menschliche Grundkomponenten zur Kenntnis nimmt. Fastenzeit - das bunte Treiben davor ist nur der Auftakt für das Eigentliche und Lebensnotwendige.
Michael Wohlfarth, Pfr. i. R.
Kirchentermine im Februar
GOTTESDIENSTE:
Sonntag, 8.2.,10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 15.2.,10 Uhr: Gottesdienst – Pfr. Wohlfarth
Sonntag, 22.2.,10 Uhr: Gottesdienst – Pfrn. Schwedusch-Bishara
GEMEINDEKIRCHENRAT: Dienstag, 10.2., 19:30 Uhr
CHRISTENLEHRE: donnerstags,
14-15 Uhr - 1.+2. Klasse
15-16 Uhr - 3.+4. Klasse
16-17 Uhr - 5.+6. Klasse
jeweils in der Alten Schule. Auskunft gibt gern unsere Katechetin Frau Behrendt (Tel.: 96 06 79 62)
KONFIRMANDEN: 7. Klasse - mittwochs, 17 Uhr ; 8. Klasse - dienstags o. freitags, 17 Uhr jeweils in Köpenick, Generalshof 1a (außer in den Ferien)
JUNGE GEMEINDE: dienstags, 18:30 Uhr, Köpenick, Kirchstraße 4
ELTERNKREIS: Montag, 16.2., 20 Uhr bei Familie Schön, Darsteiner Weg 10
TREFF DER ÄLTEREN GENERATION: Mittwoch, 11.2., 14 Uhr bei Frau Damm,
Alt-Müggelheim 13
UMWELTKREIS: Montag, 16.2., 20 Uhr bei Familie Dr. König, Darsteiner Weg 38
ÖKUMENISCHE FRAUENGRUPPE: Montag, 16.2., 14:30 Uhr, Dorfklub; „Frauen in der Passionsgeschichte“ 1. Teil
MITTAGSGEBET: Aschermittwoch, 25.2., 12 Uhr, Dorfkirche
SPRECHSTUNDE DER PFARRERIN: dienstags, 17-19 Uhr, Dorfkirche
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