6. Jahrgang, Ausgabe 04/2000 | |
April 2000 | Home | Archiv | Impressum |
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Serie für den Natur- und Gartenfreund Geschichten aus dem Müggelwald
© 2000 Müggelheimer Bote
Zuletzt aktualisiert am 01.04.2000
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Wir wünschen allen Lesern frohe OsterfeiertageRund ums Ei..Dass Eier und Ostern heute untrennbar miteinander verwoben sind, hat mehrere Gründe. Zum einen fielen die Fastenzeit und die frühlingbedingten Aktivitäten der Hühner zeitlich zusammen. So hatte man mehr als genug Eier. Zum anderen wurde den Christen das Ei zum Sinnbild für die Auferstehung Jesu. So wie dieser das Grab gesprengt hatte, so tut das Küken das mit seiner Schale.Rund um das ovale Ostersymbol ranken sich verschiedene Bräuche und symbolhafte Bedeutungen.
Übrigens sollen die ersten aus Zuneigung und Liebe verschenkten Eier - wie sollte es anders sein - rot gewesen sein. Mit ihnen verbanden beispielsweise die Tiroler höchst wundersame Erwartungen: Wenn ein Mädchen am Karsamstag bei geweihtem Feuer im Friedhof rote Ostereier findet und diese einem Burschen zuschickt, ohne ihren Namen zu nennen, so wird dieser von Liebesglut erfasst. Ach, wenn doch alles so einfach wäre auf der Welt! In der Steiermark dagegen verheißt ein zu Ostern gefundenes rotes Ei drei Tage Glück, ein blaues hingegen Unheil (also lieber nichts Blaues färben). Auf alte Zeiten zurück geht auch der elsässische Brauch, Kindern am Ostermorgen ein rotes Ei zum Frühstück zu geben: So sollte der frühe Kindstod verhindert werden. Mit Dekors und Bildern geschmückte Eier wurden, aufgrund des Aufwandes, zunächst als ganz persönliche Freundschafts- und Liebesgabe gesehen und traten erstmals im 17. Jahrhundert auf. Nach und nach wurde daraus ein selbständiger Zweig der bäuerlichen Volkskunst, der im deutschen Raum bei den sorbischen Frauen der Lausitz zur höchsten Vollendung gelangte. Je weiter man gen Osten kommt, Polen, Rumänien, Russland, um so überraschendere kleine Kunstwerke sind auf den Eiern zu entdecken. Von der fragwürdigen Geburt des OsterhasenDas Osterfest und der Hase sind untrennbar miteinander verbunden. Doch das war nicht immer so. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam der Hase so richtig ins Rennen - bis dahin gab es nämlich, von Region zu Region unterschiedlich, andere Tiere als österliche Eierlieferanten. Da waren der Fuchs, der Hahn, der Kuckuck oder der Storch.
Erste Möglichkeit: Die Hasen galten als Frühlingsboten, weil sie meist als erste auf den noch winterlichen Wiesen nach erstem zarten Grün suchten. Außerdem sind die Langohrigen mit ihrer reichen Nachkommenschaft ein Inbegriff des österlichen Fests des Lebens. Zweite Möglichkeit: ein unfähiger Bäcker war Schuld, der bei dem Versuch zu Ostern ein Lamm zu formen kläglich scheiterte. Mit viel zu großen Ohren und zu kurzen Beinen sah das ganze eher nach einem Hasen aus. Also lag die Keimzelle des Osterhasen im Backofen? Dritte Möglichkeit: Die Eltern sind Schuld. Sie wollten neben dem Weihnachtsmann noch einen weiteren Gabenbringer für artige Kinder haben. Wieso dabei die Wahl auf den Hasen viel, ist nicht erklärt.
Vier Möglichkeiten und viele Fragezeichen. Wer der Herkunft des Osterhasen wirklich auf den Grund kommen möchte, sollte ihn am besten selber fragen. Dabei besteht kaum Verwechslungsgefahr mit herkömmlichen Exemplaren dieser Gattung. Denn unser Langohr zeigt sich nur zu Ostern und bevorzugt, im Gegensatz zu seiner popligen Verwandtschaft, bunte Kleidung und körbeweise farbenprächtige Eier. sip |