Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 3/2011
März 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Ärztezentrum soll schließen
Die neuen KoBBs stellen sich vor
BBI: Ein bisschen Klarheit in die Diskussion bringen
Müggelheim - Helau
Gentechnik einmal praktisch
Elektrosmog - Belastung in Müggelheim
Qigong für Müggelheimer Senioren
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Elektrosmog - Belastung in Müggelheim

Wie sich Flughafen & Co. auf unsere Gesundheit auswirken

Nahezu jeder hat schon einmal etwas von ElektroSMOG (Kunstwort aus smoke und fog – Rauch und Nebel) und möglicherweise damit zusammenhängenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen gehört. Was ist Elektrosmog und welche Auswirkungen hat dieser auf unsere Gesundheit?

Elektrosmog steht für elektrische und magnetische und/oder elektromagnetische Felder, die sich in unseren häuslichen Räumen und über große Gebiete flächendeckend erstrecken (offiziell bezeichnet als EMVU: elektromagnetische Umweltverträglichkeiten). Die vorhandenen Stromleitungen, eine Vielzahl von Sendestationen (TV, Radio, Mobilfunk, Radar) sowie unzähligen Satelliten umgeben uns allgegenwärtig mit den dadurch entstehenden Feldern. Unser Organismus und unsere Natur werden durch diese künstlich erzeugten Einflüsse in einen Stresszustand versetzt. Vorliegende Studien und Untersuchungen haben ergeben, dass die physiologischen Vorgänge unseres Körpers dadurch nachhaltig gestört werden (z.B. Reduzierung der Melantoninproduktion / mit Dunkelfeldmikroskopie nachweisbares Geldrollenphänomen der Blutzellen). In der Folge kommt es zur Schwächung unseres Immunsystems. Die Steuerungssysteme im menschlichen Organismus arbeiten mit 0,003 µW/m2. Somit wirken die starken künstlich erzeugten Strahlungen (80.000 - 600.000 µW/m2!) vergleichsweise wie eine Dauer-Schiffs-Sirene in einem ein zartes Pianissimo spielenden Orchester.

Es gibt heute eine Vielzahl technischer Anwendungen, die wir nutzen und die alle aus unsichtbaren elektromagnetischen Feldern bestehen. Den größten Anteil bilden die Mobilfunkanlagen, die neben dem Radar, auch gleichzeitig das größte Gefährdungspotential darstellen. Es gibt heute ein nahezu flächendeckendes Netz von elektromagnetischen Feldern für GSM, GPRS- oder UMTS-Mobiltelefone. Allein in Deutschland gibt es ca. 100.000 Mobilfunksendemasten für die mehr als 100 Millionen Handys und die ca. 90 Millionen DECT-Schnurlostelefone [DECT (deutsch): digital erweiterte schnurlose Telekommunikation], die in den Haushalten, neben vielen anderen funkgesteuerten Geräten, vorhanden sind. Neben diesen allgemein bekannten Mobilfunkstandards gibt es eine weitere Technologie zum Betreiben regionaler Funknetze (bis 50 km) namens WIMAX [(deutsch) weltweite Interoperabilität für Mikrowellenzugang]. Diese Systeme arbeiten mit Übertragungsfrequenzen von 2 - 11 GHz (je kürzer die Wellen, desto höher die Energieübertragung). Hinzu kommen Hochspannungsleitungen, Umspannwerke und Trafostationen sowie deren Unterverteilungen (nahezu in jeder Straße mehrmals vorhanden), Radio- und Fernsehsender (Alexanderplatz, Müggelberg), Radaranlagen (Flughafen Schönefeld stationär; Flugzeuge mobil) und Satelliten für TV und GPS (Globales Positionssystem) sowie zahlreiche Wettersatelliten. Für Navigationssysteme z.B. müssen die Signale von drei bis fünf Satelliten gleichzeitig empfangen werden. Dabei liegen die meisten Frequenzen im Bereich von Mikrowellen. Besonders gefährlich sind dabei Radarstrahlungen, da diese über sehr hohe Sendeleistungen von bis zu 500.000 W bei Frequenzen von 2,7 - 3,4 GHz und einer Reichweite von ca. 100 Kilometern verfügen.

Für die Bewertung der Gefährlichkeit dieser Strahlung ist nicht nur die kurzfristige Wirkung, sondern auch die Dauer der Belastung maßgebend.

Wir hier in Müggeheim haben von allen genannten Quellen elektromagnetischer Strahlenbelastung etwas. Dabei stellt das stationäre Flughafenradar in Schönefeld eine sehr große Belastung dar. Hinzu kommen die mobilen Radargeräte der startenden und landenden Flugzeuge, die Mobilfunkmasten (Gewerbegebiete Müggelheim und Gosen, Parkplatz vor Hotel Müggelsee, Müggelberg) sowie der Berliner Fernsehturm und die Sendeanlagen auf dem Müggelberg.

Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass elektromagnetische Felder für den menschlichen (und auch tierischen) Organismus störend und sogar gesundheitsgefährdend sein können (siehe Quellen am Ende des Artikels). Daraus folgt, dass ein gesetzlicher Schutz vor gesundheitsbedrohlichen Strahlenbelastungen notwendig ist. Tatsächlich gibt es dafür bereits Grenzwerte. Grenzwerte stellen jedoch immer einen Kompromiss zwischen den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den wirtschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Interessen dar. So ist es mehr als fraglich, ob die festgelegten Grenzwerte ausreichenden Schutz garantieren, zumal die meist vorhandene Überlagerung mehrerer Quellen überhaupt nicht berücksichtigt wird.

Physikalische Umweltbelastungen durch Elektrosmog lösen nicht direkt Krankheiten aus, sie können aber zu erheblichen Befindlichkeitsstörungen führen. Diese Überforderung der Abwehrmechanismen kann in der Folge jedoch tatsächlich Krankheiten auslösen. Die bereits beschriebene Überlagerung der natürlichen Umgebungsstrahlung durch künstlich erzeugte Strahlung verursacht außerdem einen Mangelzustand an "Lebensenergie".

Die durch Elektrosmog verursachte elektrostatische Aufladung führt zu einer Erhöhung der Schwebdauer von Staub-partikeln aus der Umgebung, welche eine Reizwirkung auf unsere Atmungsorgane ausüben, was in der Folge eine erhebliche Belastung für unser Bronchialsystem darstellt. Die elektrisch aufgeladenen Staubpartikel setzen sich zudem leichter in der Lunge fest. Die Auswirkungen gesteigerter Luftverschmutzung mit gesteigertem Elektrosmog potenzieren sich damit in ihrer gesundheitsschädlichen Wirkung. Spätestens hier sollten wir Müggelheimer, die sowohl einer hohen Luftverschmutzung durch Flugzeugabgase als auch vermehrtem Elektrosmog durch Flugradar und Handymasten ausgesetzt sind, aufmerksam werden.

Neben der bekannten thermischen Wirkung verursacht Elektrosmog auch athermische Effekte. Der derzeitige Forschungsstand zeigt auf, dass neben biochemischen Prozessen eine Vielzahl elektromagnetischer Vorgänge in den Zellen ablaufen, die steuernde Funktionen übernehmen. Neue Begriffe, wie elektrochemischer Zellstoffwechsel und elektromagnetische Zellkommunikation wurden eingeführt. Die Ergebnisse der Biophotonenforschung deuten darauf hin, dass die athermischen Effekte des Elektrosmog zu einer Störung der internen Zellkommunikation und dadurch zur Verhinderung, Beschleunigung oder Verlangsamung biochemischer Vorgänge führen. Vereinfacht gesagt heißt das: Die feinen körpereigenen elektromagnetischen Impulse und Signale zur innerkörperlichen Kommunikation kommen verspätet, deformiert oder gar nicht an.

Das Biosystem Mensch reagiert bereits sensibel auf statische nieder- und hochfrequente Felder. Aber die Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Wellen im Sinne von Mikrowellen ist weit komplexer. Besonders schädlich ist die periodische Pulsung der heutigen Mobilfunknetze. Diese stellt für unsere Zellen einen erheblichen Stressfaktor dar, auf den sie abwehrend mit der Produktion besonderer Proteine reagieren. Diese permanente Abwehrarbeit bringt die Zellen in ein pathologisches Energiedefizit (PED). Felder und Wellen greifen somit mehr oder weniger stark in den biologischen Mikrokosmos der Zelle ein, führen zu einer Störung im Nährstoffaustausch von Zelle zu Zelle und somit zu einer Verringerung der Substratversorgung. Zusätzliche Faktoren unserer modernen Gesellschaft, wie z.B. Fehlernährung, Sauerstoff- und Mineralstoffmangel, Alkohol- und Schwermetallbelastungen und andere Faktoren begünstigen diesen Vorgang.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass von Elektrosmog nach den jetzigen Erkenntnissen zwar selten eine akute Gesundheitsgefährdung ausgeht, jedoch toleriert der menschliche Körper auf Dauer diese künstlichen Belastungen nicht. Die Reaktionen können vielfältig sein: Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, chronische Müdigkeit, Gereiztheit, Verlust an Merkfähigkeit, Tinnitus, Kopfschmerzen, Libidoverlust, Depressionen, gesteigerte Stressanfälligkeit, Fruchtbarkeitsstörungen, gesteigerte Infektanfälligkeit, Burn Out, Herzrhythmusstörungen und Veränderungen des Blutbildes sind eine Auswahl möglicher Folgen. Besonders gefährdet sind die in der Entwicklung befindlichen Körper von Kindern und Jugendlichen. Nicht von ungefähr gibt es seit 2010 in Frankreich ein Gesetz zum Handyverbot für Kinder in Kindergärten, Grund- und Hauptschulen. Ähnliche Lösungen werden auch in Österreich, Belgien und Russland diskutiert.

Was können wir überhaupt gegen die zunehmende Strahlenbelastung tun?

Nur selten will man auf den Komfort der elektrischen und elektronischen Geräte verzichten. Oft könnten jedoch funkgesteuerte Geräte und Systeme durch solche mit Kabelverbindungen ersetzt werden, DECT-Telefone gegen strahlungsarme und im Standby strahlungsfreie Lösungen getauscht werden. Auch das Handy-Telefonieren mit Ohrhörern, also einem Headset, verringert zumindest die direkte Belastung des Gehirns. Wichtig ist einfach, sich die Thematik bewusst zu machen. Sind wir informiert, können wir bewusst handeln.

Ist es wichtig, das eingeschaltete Funktelefon nachts neben dem Bett zu deponieren? Möchte ich das Handy weiterhin am Körper tragen? Muss ich wirklich IMMER erreichbar sein?

Erhöhen wir unsere Sensibilität für diese Thematik!

Für die angemessene Regeneration des Körpers ist z.B. eine störungsfreie Nachtruhe extrem bedeutsam. Störungsfrei heißt hier – frei von Störfeldern. Brigitte und Uwe Sallmann, Tel. 65 90 82 01, b.sallmann@gmx.de

Lit.: Siegfried Kiontke "Physik biologischer Systeme – Die erstaunliche Vernachlässigung der Biophysik in der Medizin", München 2006, ISBN-10: 3-00-019701-X
Weitere Quellen / mehr Infos unter:
www.diagnose-funk.org
www.der-mast-muss-weg.de
www.kinder-und-handys.de
www.elektrosmogreport.de
www. kompetenzinitiative.de
www.mobilfunk-buergerforum.de
www.alternative-wege-gehen.de