Großer Frühjahrsputz in Müggelheims Wäldern und Wiesen
Fast 80 fleißige Helfer waren dabei
von Simone Jacobius
Fast 80 Müggelheimer nahmen an der diesjährigen Waldputzaktion des Müg-gelheimer Boten teil. Ein großer Erfolg, auch messbar an den Unmengen an Müll, die gesammelt und abtransportiert wurden. Beim diesjährigen Waldputz handelte es sich erneut um einen Schulterschluss der Behörden. Während die Berliner Forsten für das Einsammeln der Müllsäcke und des Schrotts verantwortlich waren, stellte das Bezirksamt den Container für das Gros des Unrats. Und die Müggelheimer schwärmten wie die fleißigen Bienen in die vorher bekanntgegebenen Flächen, die sowohl dem Forst als auch dem Bezirksamt gehörten.
Alt und Jung, mit Kind und Kegel, rückten aus zum großen Frühjahrsputz. Mit Arbeitshandschuhen und zum Teil auch mit Schubkarren und Zangen ausgestattet, ging es los. Vier Areale galt es zu reinigen.
„Wir haben Anfang April neue Waldflächen im Ort zugeteilt bekommen, die sehen verheerend aus”, erzählte Revierförsterin Silvia Knöfel im Vorfeld. Gemeint war die Fläche zwischen Müggellandstraße und Werksteinsiedlung entlang dem Müggelheimer Damm. Einen ganzen Sack voller Rotkäppchensektflaschen zerrte der 10-jährige Alexander dort hinter sich her. Gemeinsam mit seiner Mutter Sabine versuchte er dem Unrat Herr zu werden - ein fast vergebliches Unterfangen. Durch seine Lage direkt an der Hauptstraße und noch hinter einer Haltestelle war dort besonders viel zu finden.
Ganz schlimm sah es auch auf der Freifläche an der Odernheimer Straße aus. Dort ist den Berliner Forsten ein 40 Meter breiter Waldstreifen zugeteilt worden, eine Dreckhalde vom Feinsten. Dagegen sah die angrenzende bezirkseigene Wiese, auf der der Naturspielplatz entstehen soll, schon fast gut aus. Autoreifen, Hängematten, alte Autositze und immer wieder Flachmänner über Flachmänner.
Dem pensionierten Pfarrer Michael Wohlfarth lag besonders Müggelheims alter Friedhof am Rande des Wohnparks Ludwigshöhe am Herzen. Die alte Ruhestätte Müggelheims sollte wieder einen würdigen Anstrich bekommen. Gemeinsam mit seiner Frau und einigen Helfern säuberte er dieses Areal.
Ein weiterer Treffpunkt war an der Busschleife Odernheimer Straße. Von dort zogen die Helfer, inklusive der angerückten Jugendfeuerwehr in den Wald bis nach Neu-Helgoland hinunter. Silvia Knöfel und der Leiter des Lehrkabinetts Teufelssee Hankel hatten alle Hände voll zu tun, die blauen Müllsäcke wieder einzusammeln. Aber schon am Nachmittag stand kein Müll der fleißigen Sammler mehr am Straßenrand. Und der zurückgelassene Schrott wurde am Montagfrüh eingesammelt.
Nach einem zweistündigen Einsatz waren alle Helfer eingeladen zu einem kleinen Imbiss im Restaurant Neu-Helgoland 8siehe Foto). Bereits an der Einfahrt wies ein Schild die fleißigen Helfer zum Biergarten. In Arbeiterkluft nahmen alle an rotgedeckten Tischen im Garten vom Neu-Helgoland Platz und wurden mit wärmender Soljanka, Brot und Getränken versorgt. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal der Chefin Dagmar Tabbert.
Auch ein Dank an die vielen, vielen Helfer, die solch einen Einsatz überhaupt erst möglich machten. Leider kann man nur partiell einzelne Waldstücken oder Wiesen bereinigen. Und bei so viel Dreck wie in diesem Jahr geht auch das nur oberflächlich. Aber der erste Anschein ist zumindest so, dass man sagt: Es sieht aus wie geleckt! Vermutlich in zwei Jahren wird es den nächsten Einsatz geben.
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