Mit Zauneidechsen auf du und du
Bau des Naturspielplatzes hat begonnen
von Simone Jacobius
Beim geplanten Naturspielplatz an der Odernheimer Straße geht es jetzt richtig zur Sache. Im April fanden bereits gewaltige Erdbewegungen statt, Bäume wurden gefällt, Traubenkirschen gerodet und eine Benjes-Hecke aus Totholz aufgeschichtet, die den Spielplatz später vom Rest des Biotops abtrennen soll. Außerdem wurde das Grundstück von Müll, Bauschutt und Gartenabfällen gereinigt.
Das ganze Projekt ist als Biotopentwicklungsmaßnahme eingestuft. Der schmale Streifen Land, der sich im Besitz des Bezirksamtes befindet, soll biotopgerecht rückentwickelt werden. „Es soll ein schönes Areal bleiben, nicht gestylt“, sagt die zuständige Sachbearbeiterin für Biotop- und Artenschutz, Birgit Protze. Im hinteren Bereich entsteht ein lockerer Kiefernwald mit Heidekraut. In der Mitte soll der Sandtrockenrasen erweitert werden, damit sich Zauneidechse und Heuschrecke dort wohlfühlen. Ein „Insektenhotel” aus Baumscheiben ist dort ebenfalls geplant.Die angrenzende Wiese wird weitestgehend naturbelassen bleiben, nur ein Mal im Jahr durch Menschenhand gemäht werden. Die Benjes-Hecke aus Totholz soll Vögeln Unterschlupf zum Brüten geben und Kleinsäugern Schutz gewähren. Gleichzeitig dient sie als Trennung zwischen Trockenrasen und Spielplatz.
Auf dem vorderen Spielplatzteil sollen die Hügel mit einbezogen werden in die Spiellandschaft. Mitten drin, quasi wie ein Bergsee, wird sich eine Oase aus feinstem Buddelsand erstrecken. Es entstehen Kletterflächen aus Holz. Eine große Eisenbahn aus Baumstämme wird bereits geschnitzt. Ein Pavillon aus Holz soll Schutz gewähren vor Sonne oder Regen. Aber einen Wermuthstropfen gibt es dennoch: das angedachte Beachvolleyballfeld ist gestrichen worden.
Mitte Mai soll jetzt erstmals die Wiese gemäht werden. Im Herbst wird gepflanzt, beispielsweise eine lockere Hecke zur Odernheimer Straße hin. Ende des Jahres hofft das Amt halbwegs fertig zu sein, so dass die ersten Kinder dort spielen können.
Birgit Protze hofft, dass dann auch die Hundebesitzer Verständnis zeigen und ihre geliebten Vierbeiner woanders zur „Toilette” führen, als genau am Spielplatz.
Übrigens gab es auch schon jede Menge Ärger auf der „Natur-Baustelle”. Schon mehrfach wurde der Bauwagen aufgebrochen und darin randaliert. Sogar ein Benzinkanister wurde auf dem Areal bereits abgefackelt. Zurzeit wird noch ermittelt, wer dafür verantwortlich war.
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