Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 12/99  
Dezember 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Naturschutz contra Sport: Ärger um Sportplatzsanierung

Schönefeld - der Countdown läuft

Elko plus ist jetzt größter Arbeitgeber in Müggelheim

Wenn am Weihnachtsbaume nicht nur die Lichter brennen...

Dorfkern im Umbruch

Biotope, Wasser und Konsorten: Bericht der 5. Naturschutzkonferenz

Der Weihnachtsmann kam mit dem Landauer

Fröhliche Weihnachten!

Lichter leuchten in die Herzen - Gedanken zur Weihnacht

Einfach mal zusammen weinen...

Zeit für Zeitloses

Von der Partnergemeinde zur Nachbargemeinde

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Zuletzt aktualisiert am 05.12.1999

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Von der Partnergemeinde zur Nachbargemeinde

Zu Besuch im pfälzischen Oberhausen

Die Fahrt von Klaus Daleske und Martin Jahn vom Müggelheimer Heimatverein zur Partnergemeinde Odernheim führte sie diesmal auch in den Nachbarort Oberhausen, der auch an der Nahe liegt. Eine ausgezeichnete Übernachtung fanden sie bei dem Winzer Karl Stein, einem traditionsreichen Weinbaubetrieb, der auch einen ausgezeichneten Sekt anbietet. Für die Müggelheimer ist Oberhausen deshalb interessant, weil, wie wir heute wissen, auch drei Familien von dort zu den Ortsgründern Müggelheims gehören. Das sind die Familien Johann Beyer sen., Jacob Beyer jun. und Wilhelm Kühn. Eine Familie Kühn gibt es noch heute in Oberhausen.
Ein besonderer Anziehungspunkt in Oberhausen ist das alte Fährhaus. Die Fähre war eine wichtige Verkehrsverbindung, später als Brücke, über die Nahe bei Oberhausen gab. Schon im Weistum von Duchroth aus dem Jahre 1517 ist von einer „Fahr”, also einer Fährstation an dieser Stelle der Nahe geschrieben. Für die Gemeinden im Raum Meisenheim war diese Fähre eine wichtige Verbindung nach Kreuznach. Während des 30-jährigen Krieges war der Fährbetrieb oft völlig eingestellt und auch starker Eisgang und Hochwasser führten zu Zerstörungen der Fähranlagen.
Zwar wurde schon 1698 eine Brücke geplant, konnte aber aufgrund von Geldmangel nicht gebaut werden. Dafür wurde 1702 eine neue Anlage für die Fähre gebaut und der Pächter erhielt die Erlaubnis, das Holz für das Fährhaus im Duchrother Wald zu schlagen. In der Erlaubnis heißt es weiter: „Wenn er zusätzlich noch eine Wirtschaft im Fährhaus betreiben will, soll er weitere 13 Gulden zahlen.”
Das war für den Fährmann ein interessantes Geschäft, denn die erst am Abend ankommenden Fahrgäste mussten bei ihm übernachten.
In der Zeit der französischen Revolution soll auch der „Schinderhannes” im Fährhaus Unterschlupf gefunden haben. Erst nach dem Bau der Brücke zwischen dem bayerischen und preußischen Naheufer, der „Luitpold-Brücke” im Jahre 1889, wie auf einer Bronzetafel zu lesen ist, wurde der Fährbetrieb eingestellt.
Heute befindet sich in dem historischen Fährhaus ein Weinlokal, stilvoll eingerichtet mit anspruchsvoller Küche. Die Geschichte des Hauses belegt die Wirtin mit alten Dokumenten und so kommen nicht nur der Gaumen, sondern auch Augen und Ohren auf ihre Kosten. Wer also unsere Partnergemeinde Odernheim besucht, dem sei auch ein Abstecher nach Oberhausen empfohlen. -n.

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