6. Jahrgang, Ausgabe 12/99 | |
Dezember 1999 | Home | Archiv | Impressum |
Naturschutz contra Sport: Ärger um Sportplatzsanierung Schönefeld - der Countdown läuft Elko plus ist jetzt größter Arbeitgeber in Müggelheim Wenn am Weihnachtsbaume nicht nur die Lichter brennen... Biotope, Wasser und Konsorten: Bericht der 5. Naturschutzkonferenz Der Weihnachtsmann kam mit dem Landauer Lichter leuchten in die Herzen - Gedanken zur Weihnacht Einfach mal zusammen weinen... Von der Partnergemeinde zur Nachbargemeinde
Serie für den Natur- und Gartenfreund Geschichten aus dem Müggelwald © 1999 Müggelheimer Bote Zuletzt aktualisiert am 05.12.1999 |
Geschichten aus dem MüggelwaldDer Weihnachtsmann hat einen Albtraum„Millennium, Millennium, was soll das bloß sein?” „Frag doch mal die Schneeflocken, sie kommen doch fast in der ganzen Welt herum, vielleicht wissen sie etwas”, sagte der Wind. „Na, du fegst doch jeden Tag über die ganze Welt”, antwortete der Weihnachtsmann, „da müsstest du doch viel mehr wissen.” „Stimmt, aber ich merke mir solche Sachen nicht. Ich werde nachdenken und dir Bescheid sagen.” Am nächsten Tag wusste es der Weihnachtsmann. Der Wind hielt sein Versprechen und erzählte ihm alles, was er wusste. „Und dann guck in die Zeitung, die ich dir vor dein Haus geweht habe, dort steht auch noch etwas drin.” Millennium war Jahrtausend. Und nun passierte es gerade in diesem Jahr, dass das Jahr eins-neun-neun-neun zu Ende ging und das Jahr zwei-null-null-null begann. Die Menschen spielten verrückt, schon seit Monaten. Millennium, Millennium. Die größte Feier, die größte Show, die größten Reisen von einer Ecke der Welt in die andere Ecke, immer auf der Jagd nach dem Millennium-Wechsel, immer auf der Jagd vom Jahr 1999 auf das Jahr 2000. „Vielleicht haben die Menschen sogar das Weihnachtsfest vergessen? Aber das lassen sich doch die Kinder nicht gefallen”, dachte der Weihnachtsmann. Und richtig, die Kinder ließen es sich nicht gefallen. Die Kinder wollten Weihnachten feiern und die Geschenke, die sie sich wünschten, die sollte ihnen auch der Weihnachtsmann bringen. Als der Weihnachtsmann von seinem langen Spaziergang nach Hause kam, standen schon die Wunschzettelsäcke vor der Haustür. Er freute sich auf die Arbeit, die nun für ihn und seine fleißigen Helfer begann. Er war müde vom stundenlangen Herumlaufen im Märchenwald. Ein kleines Nickerchen wollte er machen. In aller Ruhe, ganz gemütlich legte sich der Weihnachtsmann auf sein Sofa und schlief ein. Und dann kam dieser schreckliche, lange Traum: Plötzlich stand das ganze Haus voller Computer. Es gab keine Weihnachtszwerge mehr, keine Weihnachtsengel. Es gab keine Säcke voller Wunschzettel. Durch das Haus des Weihnachtsmannes rannten Roboter und bedienten die Computer. Die Kinder gaben ihre Wünsche zu Hause in den Computer ein. Die Weihnachtsmannroboter empfingen die Wünsche per Bildschirm und bestellten die Geschenke im Internet. Dann durften die Kinder am Heiligen Abend in ihren Computer schauen und dort konnten sie per Mausklick ihre Geschenke abrufen. Groß und wunderschön erschienen die gewünschten Sachen auf dem Computerbildschirm. Das war‘s. Ein herrliches Erlebnis für Groß und Klein unter dem festlich geschmückten Tannenbaum. Und die Tiere im Walde, die keine Computer hatten, wo bekamen die ihre Grünfuttersäcke her? Der Weihnachtsmann schrie und strampelte. Um ihn herum standen die Weihnachtsmannzwerge und die Weihnachtsmannengel. Die Schneeflocken und die Rentiere schauten zum Fenster herein. „Was ist denn nur los? Was hat der Weihnachtsmann?” Er wurde wach. Schnaufend rieb er sich die Augen und rannte durch sein Haus. „Wo sind die Computer? Wo sind die Roboter?” „Jetzt dreht er durch”, dachten alle. „Ich frage euch nochmal, wo sind die Computer und die Roboter?” „Hier gibt es keine Computer und Roboter, du hast einen schrecklichen Traum gehabt”, schrien alle Weihnachtsmannhelfer durcheinander. Langsam veränderte sich sein Gesicht. Er bekam große, fröhliche Augen. „Ich hatte schon Angst, dass ich nie wieder zu den Kindern in das kleine Dorf am Rande des Müggelwaldes fahren kann.” „Und vergiss die Tiere im Müggelwald nicht, die zu Weihnachten auf ihre Grünfuttersäcke warten”, riefen ihm die Weihnachtsmannhelfer zu. Ingrid Zweiniger |