Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 11/99  
November 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig

9. November: Erinnerungen und Emotionen

10 Jahre Ökumenische Versammlungen - ihre Bedeutung damals und heute

Der staubige Weg vom Schandfleck zur Grünanlage

Ein Jahr: Wirtschaftskreis zieht Bilanz

Traditioneller Weihnachtsmarkt diesmal an zwei Tagen

Sammelaktion für neue Rettungsstation war illegal

Parkplatzmangel am Friedhof

Vorsicht: Schwarzwild auf Achse

Wahlen '99 - wie wählte Müggelheim?

Neue Infos: wie heht es weiter mit Schönefeld?

Starke Männer lassen Bäume purzeln

Den Straßennamen auf der Spur (Teil III)

Eltern schwangen Pinsel in der Schule

Weitere Meldungen
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Mügge

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© 1999 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 08.11.1999

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Den Straßennamen auf der Spur

Teil III (Ende)

Zum Schluss unserer kleinen „Straßenserie” begeben wir uns in den westlichen Teil Müggelheims.
Die Straße Am Müggelberg trägt ihren Namen seit dem Juni 1936, hieß vorher Straße 601. Der Müggelberg ist Teil einer sich 2,5 Kilometer südlich des Müggelsees erstreckenden Bergkette. 115 Meter erreicht der „Riese” und ist damit die höchste natürliche Erhebung Berlins. Die Müggelberge sind ein Endmoränenzug, der bereits vor der letzten Eiszeit entstand. Die Berge bestehen aus groben Sanden und Kiesen, die mit Findlingen übersät und mit Geschiebelehm aus der älteren Eiszeit durchsetzt sind.
Die Philipp-Jacob-Rauch-Straße wurde erst 1997 eingeweiht. Rauch war einer der 17 aus Odernheim am Glan eingewanderten Kolonisten und der erste Dorfschulze im Ort. Am 1. Juni 1947 wurde er vom König dazu ernannt und bekam für sein Amt 15 Morgen Land. 1765 heiratete Rauch Anne Margarethe Marx. Das Amt des Dorfschulzen übte er bis 1781 aus, Nachfolger wurde Jacob Baeyer, der Großvater des Geodäten Johann Jacob Baeyer.
Der Ludwigshöheweg hieß bis 1929 noch Straße 608. Namengebend für die Landschaftserhebung war das Schloss Ludwigshöhe bei Edenkoben im Bundesland Rheinland-Pfalz in der Nähe von Landau. König Ludwig I. von Bayern ließ das Schloss 1845 bis 1851 auf dem Hardthang von Edenkoben bauen.
Von der Ludwigshöhe in Müggelheim zweigen mehrere Straßen und Wege ab oder liegen parallel dazu. Der Appelbacher Weg (heißt so seit 1930), die Hornbacher Straße (seit 1930) und der Enkenbacher Weg (seit November 1942). Das Wort Enke stammt übrigens aus dem Mittelhochdeutschen und heißt so viel wie Hütejunge.
Der Grünstadter, der Eppenbrunner und der Alsenzer Weg wie auch die Berghauser Straße bekamen ihre Namen 1937: Auch andere kleine Straßen und Wege in diesem Gebiet tragen die Namen noch vorhandener Orte in Rheinland-Pfalz. Häufig ist die Einwohnerzahl so klein, dass es keine eigene Gemeinde gibt oder die Ortschaften womöglich gar nicht mehr existieren.
Der Rinntaler Steig (seit 1942) hat seinen Namen nach der 1081 im Rinnthal erbauten Burg Trifels, die 1125 von Kaiser Heinrich V. zum Aufbewahrungsort der Reichsinsignien bestimmt wurde. Zugleich wurde in deren Burgverlies auch König Richard Löwenherz von England in den Jahren 1192 bis 1194 gefangen gehalten.
Die Johann-Jacob-Baeyer-Straße wurde am 5. November 1994 anlässlich des 200. Geburtstages des in Müggelheim geborenen Bauernsohnes, des berühmten Generals und Geodäten Baeyer benannt. 1862 gründete er die Organisation „Mitteleuropäische Gradmessung” und war deren Präsident. 1813 nahm er als Freiwilliger am Befreiungskrieg gegen die napoleonische Fremdherrschaft teil. Baeyer starb am 10. September 1885 in Berlin. An J.J. Baeyer erinnert auch der am 6. Oktober 1962 enthüllte Gedenkstein auf dem Dorfanger. Er trägt eine in Bronzeguss hergestellte Erdkugel mit einem 10-Grad-Netz von Längen- und Breitengraden als Symbol dafür, dass die Ehrung einem verdienstvollen Erforscher der Erde zugedacht ist. (siehe Müggelheim Buch, Dr. H. Pieper S. 149)
Die Sobernheimer Straße (vorher Straße 622) wurde 1928 nach dem Ort Sobernheim an der Nahe benannt. Der im 5. Jahrhundert gegründete Ort hat das einzige Felke-Heilbad (nach dem „Lehmpastor” E. Felke benanntes Heilverfahren) in Deutschland.
Der Krampenburger Weg (Name seit 1928) führte zu der ehemaligen Ausflugsgaststätte „Krampenburg”. Sie lag auf einer Landzunge zwischen Großer Krampe und Langem See. wi.

siehe auch Teil 1 und Teil 2

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