Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig
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Zuletzt aktualisiert am 08.11.1999
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Geisterstunde
Die Zeit der Hexen, Gespenster und Vampire war wieder heran. Zu Halloween zogen die kleinen Ungeheuer wieder in Massen durch unserer Straßen und erbettelten sich mit dem Spruch „Gib uns Süßes sonst gibt's Saures” säckeweise Süßigkeiten. Das Sinnbild für dieses keltische Fest, der ausgehöhlte Kürbis, ist leider noch viel zu selten in unseren Straßen zu sehen. Foto: Jacobius
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Gewerbetreibende erbost: Ausbau der Straße 635 ist wichtig
Die Bauarbeiten haben begonnen, doch unterschwellig schwelt es: Der Ausbau
der Straße 635 soll jetzt, nach Wunsch des Bezirksverordneten Harald Wiener,
das Europäische Parlament beschäftigen. Der PDS-Mann geht davon aus, dass
der Ausbau des bisherigen Holperweges zu einer Straße Verschwendung von
öffentlichen Mitteln sei. Er hat eine Überprüfung der Fördermittel verlangt.
Doch die bereits ansässigen Firmen haben beschlossen dagegen vorzugehen
und wollen den Kommunalpolitiker in einem offenen Brief „aufklären“.
Der Hintergrund: An der Straße sind bereits fünf Firmen ansässig. Der
Bereich soll zum Gewerbegebiet ausgebaut werden, das angrenzend geplante
Wohngebiet wurde wegen der anstehenden Flughafenentscheidung vorerst mit
einem Baustopp versehen. Doch für das Gewerbegebiet gab es im Frühjahr
grünes Licht. Nach vielen Baustopps, die im Vorfeld immer wieder für Verzögerungen
sorgten, geht es seit Anfang Oktober endlich weiter.
Harald Wiener hatte in seinem Ansinnen von einem minimalen, zukunftslosen
Gewerbegebiet gesprochen, in dem sich nur eine Tischlerei ansiedeln wolle.
Das stimmt, die Tischlerei baut bereits - zusätzlich zu den vorhanden
Firmen mit insgesamt etwa 150 Mitarbeitern. Neben Keranova und Elko Plus
sind es eine Hausbaufirma, das Autohaus Diedrich und die Firma Werkstein,
die dann auch über die Straße 635 ihr Werk anfährt.
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Vor dem Aufstemmen: die Straße 635 als
Provisorium.
Foto Jacobius
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„Die Straße ist immens wichtig für die Entwicklung des Gewerbegebiets“,
ist sich Dieter Berlin von der Firma Keranova sicher. Für ihn ist klar:
die Straße ist nicht nur für die bisher ansässigen, sondern auch für die
zukünftigen Unternehmer wichtig.
Seit 1994 geht das Hin und Her über den Straßenausbau. Berlin: „Der bisherige
Holperweg war eine große Gefahrenquelle für Fußgänger und Radfahrer. Wenn
Lastwagen kamen, konnten sie kaum ausweichen.”
Gerd Wagemann, Geschäftsführer der Elko Plus GmbH, weiß, dass viele potenzielle
Investoren aufgrund der schlechten Infrastruktur abgesprungen sind. Seine
Firma ist seit 1994 dort ansässig und beschäftigt fast 120 Mitarbeiter.
„Es ist eine Schande, das ein Kommunalpolitiker nicht weiß, dass eine
von Köpenicks größten Firmen dort ansässig ist.”, schimpft er.
„Meine
Lkws kommen kaum um die Kurve herum, wenn sie uns Kabeltrommeln liefern“,
sagt Wagemann. Er sieht den Ausbau der Straße als absolute Notwendigkeit
an, auch für die weitere Entwicklung des Gewerbegebietes. Wer wolle sich
schon dort ansiedeln, wo es einzig und allein nur einen Feldweg als Zufahrt
gäbe, fragt er sich.
Wiener hatte sich darauf bezogen, dass durch das nicht gebaute Wohngebiet
auch weniger Verkehr anfiele. Doch mit seiner Einstellung steht er allein.
Selbst seine Kollegen aus der PDS-Fraktion haben sich davon distanziert
und sich für den Ausbau der Straße ausgesprochen, da sie, nach Meinung
des Abgeordneten Norbert Pewestorff, in ein zukunftsträchtiges Gewerbegebiet
führen werde.
Der erste Bauabschnitt mit der Verbreiterung des Müggelheimer Damms im
Einmündungsbereich auf jeweils zwei Spuren pro Richtung, soll Ende des
Jahres beendet sein. Bis August 2000 dauert dann, wenn die Witterung es
zulässt, der eigentliche Ausbau der Straße mit Fuß- und Radweg. sip
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