Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 09/99  
September 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Enthüllungen im Flughafen-Filz lassen Gegner hoffen

Fachliche Tipps für Einwendungen gegen den Flughafen

Entführte Drachen und blasige Füße: Gute Laune im Zeltlager der Jugendfeuerwehr

Premiere: Diesmal zwei Tage Erntefest und mit Parforce-Jagd

Auf einen Blick: Alle Kurse im Dorfclub

Unbürokratische Putzaktion des ASB

Wein- und sangesfreudige Geburtstagsfeier des Dorfclubs

Uneinsichtige Mountainbiker zerstören die Müggelberge

Neue Dreckecke wird zum Ärgernis

Den Straßennamen auf der Spur (II)

Allen Erstklässlern viel Spaß und Erfolg in der Schule!

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Liebe Leserinnen, liebe Leser

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Aus unserer Nachbarschaft

Mügge

Serie für den Natur- und Gartenfreund

Kirchentermine

Geschichten aus dem Müggelwald

© 1999 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.09.1999

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Serie für den Natur- und Gartenfreund

Der Sommergarten nach dem Urlaub

Eine oder mehrere Wochen Urlaub, ausspannen von Stress, Arbeit und Verpflichtungen. Sie werden als die schönsten Wochen des Jahres gepriesen.
Wir Gartenbesitzer wissen, wie intensiv wir jäten, ordnen und wässern müssen vor dem Urlaub. Und auch gleich wieder nach dem Urlaub. Es sei denn, man hat einen Nachbarn, der bereit ist, den Garten während der Abwesenheit hin und wieder zu wässern.
Was mich immer wieder beeindruckt, ist der klare Blick zu den sonst so vertrauten Dingen. Unsere Umgebung, der Ort, aber auch Haus und Garten. Man hat neue Erkenntnisse gewonnen und erkennt Fehler oder Probleme bei der Rückkehr besser. Erschreckt war ich über die Auswirkungen der großen Hitze und des daraus resultierenden Regenmangels. Vor allem die Laubbäume in unseren Wäldern leiden unter Wassermangel. Aber auch unsere Straßen- und Angerbäume dürsten. Bei den Erdarbeiten zur Verlegung der Abwasserleitungen haben wir den puren märkischen Sand gesehen. Kaum zu glauben, dass darauf Bäume wachsen. Es wäre wirklich schön, wenn die Anwohner ein paar Eimer Wasser an „ihren Baum” gießen würden. Auch, nachdem es etwas geregnet hat. Denn das wenige Wasser versickert zu schnell im Sand.
Wie wundervoll das vielfältige Grün besonders in unserem Bezirk Köpenick ist, erfreute mich besonders, da ich im Urlaub auf Island vor allem graue Lava und Asche, mächtige Vulkane und Basalte mit nur spärlichem Grün gesehen habe. Und doch erobert auch in dieser unwirtlichen Welt die Flora diese „Mondlandschaft”, wenn nur etwas Wasser in Form von Regen oder Nebel die Lava benetzt.
Aufgefallen ist mir, dass die Blätter der Pflaumenbäume nicht nur grün, sondern auch orange getüpfelt sind.
Ein Telefonat mit dem Pflanzenschutzamt an der Mohriner Allee 137 in Britz brachte die Erklärung: Dieses Symptom ist zunehmend an unseren Pflaumenbäumen zu beobachten. Diese Pilzkrankheit heißt „Fleischflecken-Krankheit” und ist nicht mit dem „Birnengitterrost” zu verwechseln, wenn sie auch sehr ähnlich aussieht.
Die Anfälligkeit ist sortenbedingt sehr unterschiedlich. Besonders befallen sind die Hauszwetsche und die Sorte „Wangenheim”. Der Erregerpilz überwintert im befallenen Laub. Eine Möglichkeit ist, jegliches Laub nach dem Abfall zu beseitigen (Mülltonne). Aber auch in einer guten Kompostanlage, in der hohe Rottetemperaturen entstehen, sterben die Pilzsporen ab. Bleibt das Laub dagegen im Herbst liegen, stäuben die Sporen im Frühjahr erneut auf die Pflaumenbäume beziehungsweise auf die sich entfaltenden jungen Blätter.
Sind die Pflaumenbäume nicht allzu groß, kann mit „Ditane Ultra” vor und nach der Baumblüte gespritzt werden. Das sollte mehrmals im Abstand von acht Tage wiederholt werden. Die Pilzerkrankung ist nicht neu, zur Zeit aber gehäuft. Vor allem im Süd-Osten Berlins ist der Befall sehr hoch, während im Norden Berlins die Pflaumenbäume völlig ohne Pilzbefall sind. Die Pilze befallen übrigens nur das Laub, nicht die Früchte. Es gibt also keinen Grund, die Bäume zu fällen.
In meinem Garten duftet es süß. Dieser Duft entströmt den vielfarbigen Phloxblüten in der Staudenrabatte. Wahrscheinlich von diesem Duft angelockt, flatterte ein großer Schmetterling spät abends an meinem hell erleuchteten Fenster. Eine ganze Weile beobachtete ich den noch nie gesehenen Falter, bevor ich das Licht reduzierte, um ihm den Rückweg zu den Blüten zu weisen.
Im Schmetterlingsführer geblättert, konnte ich ihn dann auch bestimmen. Dieser wunderschöne, sehr große Eulenfalter hieß „Blaues Ordensband”. Er ist 75 bis 95 Millimeter groß und gehört aufgrund seiner Größe und Färbung zu den beachtenswerten und bekanntesten Eulenfaltern. Er ist mit Ausnahme des äußersten Südens in den Laubwäldern unserer Breiten und auch in Nordamerika verbreitet. Der Falter fliegt, je nach den klimatischen Verhältnissen, von Juli bis Oktober. Die Raupen entwickeln sich vor allem auf Pappeln, Birken, Eschen und Eichen. Die Falter sind, aufgrund des unterschiedlichen Klimas, variabel in der Färbung. MS

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