Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Geht es Ihnen auch so, dass Sie auf dem Rückweg aus der Stadt in Höhe Krankenhaus erstmal kräftig durchatmen? Vor allem jetzt im Sommer mit den teils tropischen Temperaturen fiel es mir wieder auf. In der Stadt ist alles stickig, staubig und viel heißer als bei uns in Müggelheim. Mit Beginn des Waldes, der wie ein grüner Gürtel die Stadt von uns trennt, beginnt die frische Luft. Es riecht würzig und frisch, gleichzeitig sinkt die Temperatur um etwa zwei Grad. Meine Kinder waren noch ganz klein, als sie genau diese Erfahrung schon zum Ausdruck brachten. „Jetzt können wir endlich wieder Luft holen, Mama“, hieß es von den hinteren Plätzen. Wo? Na klar – bei der Einfahrt in unseren Wald.

Generell sind wir eigentlich verwöhnt. Wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen. Wir haben Wasser und Wälder direkt vor unseren Haustüren. Langes durch den Stau quälen zum nächsten Badesee entfällt für uns. Viele von uns haben ein Boot und wenn es noch so klein und vielleicht luftgefüllt ist. Auch der frühmorgendliche Sprung ins Wasser gehört für viele zum sommerlichen Fitnessprogramm dazu – oder abends nach der Arbeit schnell zum Abkühlen um richtig im Feierabend anzukommen.

Müggelheims Jugendliche treffen sich im Sommer gerne am Wasser, sitzen dort und quatschen gemütlich, springen vielleicht auch noch mal ins Wasser – wen stört es? Selbst wenn sie ihre „Mucke” ein bisschen lauter machen. Auch wenn die Jüngeren in irgendwelchen verschwiegenen Gartenecken ihre Zelte aufbauen, alles ok. Haben wir das nicht als Kinder/Jugendliche alles selbst gemacht, oder ähnliches? Kindsein in Müggelheim hat sehr viele Reize, vor allem im Sommer. Aufwachsen mit Frischluftgarantie…

Auch ich finde es einfach schön und genieße die Sommer bei uns. Wenngleich… manchmal dröhnt es schon heftig über unseren Köpfen. Gerade jetzt im Sommer zieht es viele in den Urlaub, die Anzahl der Flugzeuge steigt. Auch über unseren Köpfen. Automatisch spricht man draußen lauter, um sich noch zu verstehen. Lustig wird’s, wenn man nicht parallel zum Verschwinden des Fliegers auch wieder die Stimme senkt – so mancher hat damit schon die Nachbarn mit unterhalten. Aber noch ist alles auszuhalten. Lassen Sie uns den vorletzten Sommer, vor Eröffnung des BBI, also richtig genießen.

Ich wünsche allen noch einen wunderschönen Sommer. Erfreuen Sie sich genauso wie ich an unserem schönen „Urlaubsort“ Müggelheim.