Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 4/2009
April 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
Steganlage an der Krampe verfällt weiter
Grottewitzhaus: Aus Ruine wird kleines Schmuckstück
Feuerwehr lädt zum Tanz in den Mai
Rübezahl: Ausflugsziel bald private Ferienhaussiedlung?
Frohe Ostern wünscht Ihr Müggelheimer Boten-Team
Eine Stadt wird 800
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MehrWert für Müggelheim
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Aus Ruine wird kleines Schmuckstück

Grottewitzhaus soll bis zum Erntefest fertig sein

von Simone Jacobius

Seit einigen Wochen tut sich etwas am Dorfanger. An dem denkmalgeschützten, leerstehende Haus an der Ecke Odernheimer Straße wird gebaut - und das in einem rasanten Tempo. Wie bereits im vergangenen Jahr berichtet, plant Kerstin Wentzlaff in dem als Grottewitz-Haus bekannten Gebäude eine gemütliche Gaststätte einzurichten. Erst Ende November bekam sie die Baugenehmigung. „Der lange kalte Winter hat uns ganz schon zurückgeworfen. Deswegen konnten wir erst so spät mit den Arbeiten beginnen”, erzählt die junge Frau. Ihr Ziel sei es, pünktlich zum Erntefest im September die Gaststätte zu eröffnen.

Inzwischen ist das Dach neu gedeckt. Zum Hof hin ist eine große Gaube geschaffen worden, einige Balken und der gesamte Fußboden mussten erneuert bzw. ausgebessert werden und ein paar Dachfester wurden eingebaut. Die schmucke Veranda sieht inzwischen etwas trostlos aus - ohne Fenster und Rahmen. „Keine Sorge, das kommt alles wieder. Die Veranda wollen wir auf jeden Fall im alten Stil erhalten”, verspricht sie. In etwa drei Wochen sollen alle Fenster geliefert werden. Sie sind im alten Stil in Auftrag gegeben worden, aber mit modernem Isolierglas.

Doch bevor die Fenster in der Veranda wieder eingesetzt werden können, muss das gute Stück etwas angehoben werden. Durch den Untergrund hat es sich mit den Jahren gesenkt, so dass d Veranda sich langsam aus der „Zweisamkeit” mit dem Hauptgebäude trennt. „Die Balken sitzen nicht mehr fest im Gemäuer”, erläutert die künftige Wirtin. Übrigens bekommt die Veranda wieder ihre Biberschwänze als Ziegel aufs Dach. Der Rest des Hauses durfte leider nur mit normalen Ziegeln gedeckt werden, bedauert Kerstin Wentzlaff.

Ende April, Anfang Mai werden auch die Elektriker und Sanitärinstallateure ihre Arbeit aufnehmen. Heizung und Elektrik werden dann gelegt.

Der Dachboden ist bereits lichtdurchflutet. Hier sind die Zimmermänner noch fleißig am Sägen und Bohren. In dem Balkendurchzogenen Obergeschoss sollen später einmal die Personalräume, aber auch das geräumige Büro entstehen.

Im Erdgeschoss wurde auch schon entkernt. Der große Gastraum ist erkennbar, der Platz für den Tresen steht fest. Die neuen Türen sind zumindest schon aufgezeichnet... Auch ein neuer Eingang wurde vom Bauamt bewilligt. „Wir dürfen den Haupteingang zum Dorfanger hin machen mit drei Treppenstufen und einem Podest”, erläutert Michael Wentzlaff, der als Mann vom Fach für seine Frau die Bauarbeiten koordiniert. Eine Auflage zur Barrierefreiheit gibt es nicht. „Die Rampe hätte viel zu weit ins Straßenland hineinragen müssen - 22 Meter. Das ging definitiv nicht”, erläutert er. Dennoch will das Ehepaar versuchen, auch in dem denkmalgeschützten Gebäude alles so weit es geht barrierefrei zu gestalten. Und der geplante Toilettentrakt im Biergarten soll auf jeden Fall behindertengerecht werden.

Der Haupteingang soll originalgetreu nachgebaut werden - in der Art des Beeskow-Hauses, nur in Kastanie. Ein schöner Kontrast zu der geplanten vanillegelben Fassade. Das Grottewitz-Zimmer direkt an der Ecke zur Odernheimer Straße ist im Kopf von Kerstin Wentzlaff schon komplett eingerichtet. Ein altes Sofa ist bereits beim Polsterer zum Aufarbeiten, alte Grottewitz-Sammlerstücke werden bereits gehortet und im Keller fand sich noch ein schnuckliger kleiner Ofen, der den Gastraum zieren wird. Ein zusätzliches Fenster soll allerdings noch etwas mehr Licht hereinlassen. „Es ist schon alles sehr spannend. Aber wir kommen jetzt gut voran”, zeigt sich die Chefin optimistisch, dass sie es bis zum Erntefest schaffen.