Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 4/2009
April 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
Steganlage an der Krampe verfällt weiter
Grottewitzhaus: Aus Ruine wird kleines Schmuckstück
Feuerwehr lädt zum Tanz in den Mai
Rübezahl: Ausflugsziel bald private Ferienhaussiedlung?
Frohe Ostern wünscht Ihr Müggelheimer Boten-Team
Eine Stadt wird 800
Weitere Meldungen
MehrWert für Müggelheim
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
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Neues aus Treptow-Köpenick
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Geschichten aus dem Müggelwald

Die Frischlinge wollen dem Osterhasen helfen

von Ingrid Zweiniger

„Wenn nicht bald die Sonne scheint und das schlechte Wetter mit Regen und Schnee verschwindet, dann habe ich keine Lust das Osterfest vorzubereiten.” Der Osterhase saß in seinem Bau. Er war traurig, denn ohne Sonne machte es keinen Spaß draußen herumzurennen. Nasse Füße und nasse Ohren konnte der Osterhase nicht gebrauchen. Er hatte nämlich viel zu tun, denn so ein Osterfest im Müggelpark macht viel Arbeit. Als der Osterhase über Sonne, Regen und Schnee nachdachte, kamen ein paar Tiere an seinem Bau vorbei gelaufen.

„Oh, das ist ja prima. Habt ihr Lust mit mir zu quatschen? Kommt, wir gehen in die Malwerkstatt, da haben wir ein Dach über dem Kopf und werden nicht nass. Denn in meinen kleinen Hasenbau passt ihr ja nicht rein, weil ihr alle viel größer seid als ich.”

„Prima”, riefen die Tiere, „wir kommen mit in deine Osterhasenmalwerkstatt, aber nur, wenn du auch ein Ei-chen für uns hast.”

„Jetzt könnt ihr doch noch kein Ei von mir bekommen. Ich muss doch erst die Eier auf dem Wochenmarkt in Friedrichshagen kaufen.”

Als die Tiere in die Malwerkstatt kamen, war alles schon vorbereitet. Die Maltische waren aufgebaut, die Farben und Pinsel lagen auf den Tischen - nur die Eier fehlten noch. Aber das hatte der Osterhase ja gesagt, er musste die Eier erst vom Wochenmarkt holen.

Walli war mit ihren Frischlingen auch dabei. Die kleinen Wildschweinkinder waren sehr neugierig. Es war das erste Mal in ihrem Wildschweinleben, dass sie in einer Osterhasenmalwerkstatt waren.

„Mama, was wird denn hier gemacht? Wozu braucht denn dieser kleine Hase diese großen Tische? Und wozu braucht man Farben? Und was sind das für lange Stöcke mit den kleinen Puscheln vorne dran?”

Walli beruhigte ihre Wildschweinbande. „Immer schön langsam, meine Schweinchen, der Osterhase wird es euch erklären.”

Walli machte es sich mit den anderen Tieren bequem und der Osterhase kümmerte sich um die Frischlinge. Er nahm sie mit an einen großen Tisch, holte eine Holzscheibe und legte sie auf den Tisch. Dann tauchte er den Pinsel in einen Wassertopf und danach in den Farbtopf. Als auf dem Pinsel genug Farbe war, begann er die Holzscheibe zu bemalen. Die kleinen Schweinchen waren begeistert.

„Mama, Mama, so etwas wollen wir auch einmal machen. Osterhase, dürfen wir dir helfen? Aber vorher musst du uns noch erzählen, warum man zu Ostern Holzscheiben bemalen muss.”

Der Osterhase musste lachen. Ein Osterhase der zu Ostern bemalte Holzscheiben in den Gärten versteckt, die die Kinder dann suchen müssen - das war schon lustig.

„Also passt mal auf, meine kleine Rasselbande. Das ich der Osterhase bin, das wisst ihr ja nun. Aber ich verschenke zu Ostern Eier und keine Holzscheiben. Die Holzscheibe habe ich nur genommen, um euch zu zeigen, wie man Eier bemalt, denn ich habe ja noch keine Eier hier in meiner Malwerkstatt. Die Eier muss ich mir aus Friedrichshagen vom Wochenmarkt holen, denn dort gibt es Eier von den glücklichen Hühnern. Und nur diese Eier werden zu Ostern versteckt.” „Was sind denn nun schon wieder glückliche Hühner?”, fragten die Frischlinge.

„Also glückliche Hühner leben in einem großen Garten, man sagt auch Gehege dazu. Sie können frei herumlaufen und werden nicht in kleinen Käfigen eingesperrt, in denen sie sich nicht bewegen können. Die eingesperrten Hühner sind ganz ganz traurige Hühner.”

Als die Frischlinge das hörten, wurden sie auch traurig. Das war nicht schön. Sie liefen zu ihrer Wildschweinmama und ließen sich von ihr trösten. Nach einer Weile hatten sie sich beruhigt. Und dann konnte der Osterhase mit allen Tieren sprechen, die bei ihm in der Malwerkstatt zu Besuch waren. „Passt mal auf, meine Freunde. Ihr wisst doch, dass ich zu Ostern immer viel Arbeit habe. Könnt ihr mir helfen? Ich gehe morgen auf den Wochenmarkt und hole die Eier und dann könnt ihr in die Malwerkstatt kommen und mit mir die Eier bemalen. Habt ihr Lust?”

Die Tiere waren begeistert und alle schrieen: „Ja, wir kommen in die Osterhasenmalwerkstatt und bemalen die Eier von den glücklichen Hühnern für die Kinder aus dem kleinen Dorf am Rande des Müggelwaldes. Aber verstecken musst du die bemalten Ostereier alleine.”

„Na klar mache ich das, denn ich bin der Osterhase. Ich freue mich schon auf das schöne Osterfest. Danke für eure Hilfe.”