Neues aus Treptow-Köpenick |
Der Bau der Autobahn 113 nach Schönefeld verläuft planmäßig. Ende Mai ist voraussichtlich mit einer Freigabe der Strecke zu rechnen. Dann erhofft sich das Tiefbauamt zumindest eine leichte Entspannung am stark frequentierten Ernst-Ruska-Ufer. Das Verkehrsproblem im Bezirk würde dadurch zwar nicht gelöst, aber etwas abgemildert, heißt es.
*
An der Regattastraße ist das ehemalige Berlin Chemie-Gelände inzwischen großflächig saniert worden, weil der Boden völlig kontaminiert war. Nun soll auf dem Areal direkt am Wasser eine gehobene Wohnanalge mit eigenen Bootsstegen entstehen.
*
An der Müggelheimer Straße 13 wird am 8. März das Freiwilligen Zentrum eröffnet. Es soll Anlaufstelle für Menschen werden, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Auch Vereine und Verbände, die mit freiwilligen Helfern arbeiten, will das Zentrum in ihren Aufgaben unterstützen, beispielsweise durch Vermittlung von Interessenten. Sprechzeiten: Dienstag + Donnerstag 10 bis16 Uhr, Mittwoch 12 bis 16 Uhr, Außensprechstunden: jeden 1. Montag in der Elsenstr. 6, jeden 2. Montag im Monat in der Fennstr. 31, jeweils von 15 bis 17 Uhr oder nach Absprache, Telefon: 24 35 85 75, www.sternfischer.org
*
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Im kommenden Jahr feiert Köpenick ein Jubiläum. Am 10. Februar 1209, also vor 800 Jahren, wurde der Flecken an der Spree zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Vom Jubiläum soll eine Initialzündung für den Tourismus ausgehen. Eine Steuerungsrunde Tourismus hat bereits das erste Mal mit guter Teilnahme getagt. Einer der Festprogrammpunkte soll im Februar 2009 ein Konzert der Berliner Philharmoniker sein. Damit den Musikern beim Spielen in der KWO-Halle an der Wilhelminenhofstraße die Finger nicht abfrieren, sucht der Bezirk Sponsoren, die die Beheizung der Halle finanzieren. Geld- und Sachspenden sind willkommen.
*
Beim Jugendamt sind im vergangenen Jahr 827 Meldungen über Vernachlässigungen oder Misshandlungen von Kindern eingegangen, 2006 waren es 638. Jugendstadrat Dirk Retzlaff berichtet von steigenden Zahlen auch in den anderen Berliner Bezirken. In der Hälfte der Fälle hatten Nachbarn die Behörden alarmiert. Die meisten Anrufe seien aus den Kietzen Nieder- und Oberschöneweide, Adlershof, Spindlersfeld und der Köllnischen Vorstadt gekommen, Ortsteile mit oftmals schwierigen sozialen Verhältnissen. 2007 nahm das Jugendamt 260 Kinder in seine Obhut, das waren 67 mehr als im Jahr zuvor. Die Menschen sähen genauer hin, Fehlmeldungen habe es keine gegeben, so Retzlaff. Ein Problem sei das personell unterbesetzte Jugendamt: von den 35 Stellen im regionalen sozialen Dienst sind derzeit nur 30 besetzt. Im zentralen Stellenpool des Landes Berlin gebe es keine geeigneten Sozialarbeiter, Neueinstellungen von außen sind nicht möglich. Das Amt könne nur noch reagieren, präventives Arbeiten sei so gut wie unmöglich.
*
Auf dem Grundstück an der Friedrichshagener Straße 9 plant die Berner Group ein neues Wohngebiet für gehobene Ansprüche. Auf dem 49 000 Quadratmeter großen Areal, das der Kodak AG gehörte, sollen ab kommendem Jahr 34 Reihenhäuser gebaut werden. In den Denkmal geschützten Gebäuden entstehen Eigentumswohnungen. Doch vorher muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden, der es ermöglicht, die bislang gewerbliche Fläche samt der Bauten für Wohnzwecke zu nutzen. In einem städtebaulichen Vertrag will der Bezirk den Investor dazu verpflichten, einen öffentlichen Kinderspielplatz und Wege auf dem Gelände zu errichten.
Diese Neubaupläne führen zu Veränderungen für Bestehendes: Der Mellow-Park wird im Herbst seine Pforten schließen. Der bei Jugendlichen beliebte Treffpunkt auf dem Nachbargrundstück, das der Treuhand-Liegenschaftsverwaltung gehört, wird umgesiedelt. Hinter dem Rathaus Treptow soll er 2009 wieder eröffnet werden. Das Gelände dort ist größer, weil angrenzende Sportplätze einbezogen werden. Erste Informationsgespräche mit den neuen Nachbarn hat es bereits gegeben.
Die Rochade bleibt für das Stadttheater Cöpenick ohne Folgen. Es behält bis auf weiteres seine angestammte Spielstätte in den Gebäuden an der Friedrichshagener Straße 8, den ehemaligen Fotochemischen Werken. mues/sip
|