Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 11/2005
November 2005
Müggelheimer Bote

Inhalt
BVBB: Von Unstimmigkeiten und Geldknappheit
Indischer Abend im Dorfclub
Ehrung von Martin Jahn
Nachlese zum Schulhoffest
Polizeitheater zeigte Schutz für Senioren auf
Arbeitgeber: Flora und Fauna als Arbeitsplatz
Was beim neuen Berliner Mietspiegel zu beachten ist
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
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Müggelheimer Bote
 

Gedanken aus Müggelheim

von Ute Schäfer-Lutz


Angesichts leerer Kassen wird schnell nach „Sponsoring“ als Geldquelle gerufen. Ob bei Vereinen, Sportlern, im Kulturbereich oder immer mehr auch bei öffentlichen Aufgaben – die Unternehmen sollen mit Spenden das richten, was die Öffentliche Hand nicht mehr leisten kann. Auch die Müggelheimer Grundschule ist für viele ihrer Aufgaben auf Spenden angewiesen, nachdem kaum mehr genug Geld vorhanden ist, um die nötigsten Ausgaben wie für Papier, Möbel und Lernmittel zu decken, geschweige denn für den Erhalt oder womöglich die Verbesserung der baulichen Substanz und des Lernumfeldes.

Auch dieses Jahr konnten wir Eltern erfolgreich Spenden für unser Schulfest in Müggelheim einwerben. Die ortsansässigen Unternehmer und Gewerbetreibenden zeigten sich großzügig, allen voran Familie Nötzel, Patrick Leher von Superspar, die Mitgliedsfirmen des Wirtschaftskreises sowie Getränke Hoffmann. Selbst Gosener Firmen steuerten Spenden bei (die Sponsorenliste finden Sie weiter hinten in dieser Ausgabe). Die Liste ist umfangreich und sicher nicht einmal vollständig, nachdem von vielen Seiten auch kleinere Spenden abgeliefert wurden, von denen wir nicht einmal die Herkunft kennen.

Doch ausgerechnet die Läden, die in Müggelheim die bei weitem höchsten Umsätze machen und enorme Gewinnmargen verzeichnen, fehlen: Die beiden Discounter und der Drogeriemarkt, geben „grundsätzlich“ keine Spenden mehr an Schule und Kindertagesstätten, obwohl sich das Personal dafür einsetzte. Diese Unternehmen schöpfen zwar flächendeckend das Geld aus den Wohngebieten ab, in denen sie ihre Läden bauen, entziehen sich aber jeglicher sozialer Verantwortung für ihr Umfeld.

Liebe Müggelheimer, vielleicht machen auch Sie sich hin und wieder Gedanken darüber, wem Sie die Gewinne aus Ihren Einkäufen zufließen lassen wollen. Ob Sie Großunternehmern die Tasche füllen wollen, die alle sozialen Verpflichtungen ablehnen, ihr Personal am unteren Limit bezahlen und nach allem, was an die Öffentlichkeit dringt, auch nicht gerade fair behandeln. Oder ob Sie bei den Einzelhändlern einkaufen, die Verantwortungsbewusstsein für ihr Personal und die Gemeinschaft beweisen, in der – und von der - sie leben.