Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 5/2005
Mai 2005
Müggelheimer Bote

Aktuell: Kanuverein - Meldeschluss für Floßregatta verlängert
Inhalt
Spreeheim Schönhorst - ohne Zukunft ?
Krötenzaun am Müggelheimer Damm
"Ruderfähre ist ein wahres Schmuckstück"
Was Sie schon immer über Fluglärm wissen wollten, ...
100. Todestag von curt Grottewitz
Neue Serie: Arbeitgeber in Müggelheim - Neu Helgoland
Programm zu Angerfest und Winzerhof
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„Ruderfähre ist ein wahres Schmuckstück”

F 24 zwischen Rahnsdorf und Spreewiesen soll erhalten bleiben

Jetzt ist es wieder so weit: Allen Unkenrufen zum Trotz sticht die kleine Ruderfähre F 24 auch in diesem Jahr wieder in See. Seit dem 1. Mai legt sich Ronald Kebelmann wieder fast täglich in die Riemen - das dritte Jahr nunmehr. Nur montags ist Ruhetag.

Fährmann Kebelmann bringt schon mal Fahrgäste nur auf einen Happen Fisch ans andere Ufer. Foto: Jacobius

Viele hatten befürchtet, dass die Ruderfähre langsam ins Aus chauffiert wird, da es seit Ostern zwar schon hieß „Fährmann hol über”, aber nur an den Wochenenden und feiertags. „Dabei sind wir jetzt so auf den Geschmack gekommen mit dem leckeren Fisch von dem Rahnsdorfer Fischer. Wie hätten wir denn da sonst auf die Schnelle etwas zum Abendbrot besorgen können”, zeigt sich eine Müggelheimerin jetzt erleichtert.

„Die Fähre ist ein Unikum, ein wahres Schnuckedönsken. Damit kann sich die BVG schmücken. Deswegen wollen wir die Ruderfähre auf jeden Fall so lange es irgend geht weiterbetreiben”, so BVG-Sprecherin Petra Reetz. Ab 1. Mai fährt die Fähre generell an sechs Tagen pro Woche. „Anrudern” war allerdings bereits zu Ostern. Doch zwischen Ostern und dem 1. Mai verkehrte die F 24 nur an den Wochenenden und Feiertagen. Dafür fährt sie im Herbst so lange, wie Petrus mitspielt. „Wenn es anfängt ungemütlich zu werden und eine Zumutung für den Kapitän, dann wird der Fährbetrieb eingestellt“, sagt Petra Reetz.

Nur wenige Schläge benötigt „Kapitän“ Kebelmann um die 36 Meter breite Müggelspree zwischen Müggelheim-Spreewiesen und Rahnsdorf-Kirche zu überqueren. Wanderer, Radfahrer, Spaziergänger mit Kinderwagen oder einfach Fischliebhaber, die sich ihr Abendbrot an der verlockend riechenden Fischhütte am Ufer holen wollen: Berlins einzige handbetriebene Fähre wird von vielen Menschen genutzt.

„Die Auslastung ist relativ gut, vor allem an Wochenenden und Feiertagen”, so die BVG-Sprecherin. Doch genaue Zahlen gebe es nicht, da die meisten Fahrgäste per Monatskarte übersetzen. Es gebe nur wenige, die sich den Kurzstrecken-Fahrschein für 1,20 Euro (ermäßigt 1 Euro) lösen würden. Deswegen heißt es auch bei der BVG, die Fähre „bringt kein Geld”.

Aber dennoch: Wir können stolz darauf sein, in Müggelheim solch ein schmuckes Unikum zu haben, das auch viele Touristen anlockt. sip