15 Jahre Müggelheimer Heimatverein

Schrittmacher für die Kultur im Ort

Mit frischem Wind geht der Müggelheimer Heimatverein in sein 16. Jahr. 15 Jahre liegen hinter ihm, 15 Jahre auf die voller Stolz zurück geblickt werden kann. Am 19. April 1990 wurde seinerzeit zur Gründungsversammlung aufgerufen. Zu den Gründungsvätern gehörten Dr. Förster, Dr. Schwant, Thomas Schuricht, Martin Jahn und später auch Peter Genzler. Niemand von ihnen hätte damals erwartet, dass sich der Heimatverein zu solch einer starken Kraft im gesellschaftlichen Leben Müggelheims entwickeln würde. Heute ist der Verein und mit ihm die vielen kulturellen Veranstaltungen im Ort, nicht mehr wegzudenken.

Es war 1990. Die alten Machtstrukturen der DDR zerfielen. Und der politische Umbruch der DDR ging auch an Müggelheim nicht spurlos vorüber. So musste der Wohnbezirksausschuss (WBA) der Nationalen Front seine Tätigkeit aufgeben. Um aber zu verhindern, dass sein Vermögen verschleudert wird, kam einen Handvoll Müggelheimer auf die Idee, einen Verein zu gründen und so zumindest einen Teil des Geldes abzufangen. Ziel sollte es sein, eine neue Ortskultur zu entwickeln und Traditionspflege zu betreiben. 9000 Mark flossen damals durch diesen schnellen Coup als Startkapital in die Vereinskasse.

Seine Feuertaufe erlebte der frischgebackene Heimatverein gleich im Juni 1990, zwei Monate nach seiner Gründung: Das Müggelheimer Angerfest musste organisiert und mit ihm mehr als 60 Gäste aus Odernheim betreut werden. Das erste Nachwende-Fest wurde mit Bravour gemeistert und für viele Müggelheimer galt es lange als das „schönste Angerfest“.

Der Verein bemühte sich all die Jahre hindurch immer darum, die Menschen aus ihren Häusern hervorzuholen, sie zusammenzuführen. Dazu dienten neben den Volksfesten auch die vielen Veranstaltungen im Dorfklub. Eine besonders große Leistung, die sich der Verein auf seine Fahnen schreiben kann, war die Organisation des Ortsjubiläums 1997. Dieses neun Tage dauernde Fest übertraf alles bisher da gewesene.

Im Laufe der 15 Jahre hat der Verein schon mehr als 100 Ausstellungen präsentiert. Immer gut besucht waren die satirischen Abende im Dorfklub mit so bekannten Künstlern wie Hans-Georg Stengel oder Dieter Hildebrandt. Einmal jährlich werden Themenabende auf die Beine gestellt, wie im April der Alt-Berliner-Abend, aber auch schon griechische und spanische Abende. Fasching in der Party-Scheune von Familie Genzler ist seit mehreren Jahren eine Feier mit zunehmender Beliebtheit. Es treffen sich die Müggelheimer in lustiger Runde mit Musik und Büttenreden, beispielsweise von Bauer-Lodri-Jahn und Ulla Trulla.

Einen wichtigen Schritt und ein großes Wagnis ging der Heimatverein 2002 mit dem Ausscheiden von Renate Jahn als „Hausherrin“ des Dorfklubs ein. Der Verein übernahm die Kulturstätte des Bezirksamtes in seine eigene ehrenamtliche Verantwortung.

Diese Lösung, die für die Kultureinrichtungen des Bezirks Beispielcharakter bekam, wird nun schon seit drei Jahren auf der Grundlage einer Vereinbarung mit dem Kulturamt erfolgreich praktiziert.

Anfang März hat Martin Jahn, seit Gründung des Vereins dessen Vorsitzender, das Ruder an einen Jüngeren abgetreten. Klaus Daleske hat nun den Vorsitz über die 220 Vereinsmitglieder. Doch leider liegt der Altersdurchschnitt der Mitglieder noch sehr hoch. Der Vorstand würde sich noch mehr junge Mitglieder wünschen. „Außerdem brauchen wir mehr Menschen die mit anpacken. Es gibt einfach zu viel Arbeit für die zwei Handvoll Leute, die immer zur Stelle sind“, so Daleske.

Informationen des Heimatvereins

Frühjahrsputz im Dorfklub

Für Sonnabend, den 2. April, war unser diesjähriger Frühjahrsputz angesetzt. 17 tatkräftige Helferinnen und Helfer waren angetreten, um auf dem Dachboden und im Keller, sowie in den Schränken Ordnung zu schaffen, auszusortieren und sauber zu machen. Die Dachrinnen wurden gesäubert, Fenster abgebrannt und grundiert, die Scheiben geputzt, Heizkörper gereinigt und einiges mehr. Leider waren es die selben Leute, die sonst auch schon aktiv sind, fünf Tagesdienstler, sechs Vorstandsmitglieder, vier aktive Mitglieder des Heimatvereins, unser Ein-Euro-Mann vom Amt und eine neue Aktivistin. Nach getaner Arbeit gab‘s ein kräftiges Eisbeinessen. Wir haben in fünf Stunden einiges geschafft. Aber noch einmal: Das Haus ist für alle da und wird auch von allen genutzt. Es ist mehr Bereitschaft zur Mithilfe erforderlich!

Osterwanderung des Heimatvereins