Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 02/2000  
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Radfahren ohne Angst: Radweg nach Gosen noch in diesem Jahr

"Russenbrücke" wird doch erst in diesem Frühjahr fertig

Bürgerrecht contra Planungsrecht

BVBB gibt Gas: Wöchentliches Informationsbüro im Dorfclub

Offener Brief der Feuerwehr an alle Kindergartenkinder - Preise winken

Jahresrückblick: Das war 1999 bei der Müggelheimer Feuerwehr

Blick nach vorn: Heimatverein feiert 10. Geburtstag

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© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.02.2000

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Serie für den Natur- und Gartenfreund

Weltklima im Wandel - unsere Zukunft in Gefahr?

Unsere gute Erde, der wahrscheinlich einmalige Planet, hat seit seiner Entstehung schon viele gewaltige Veränderungen erlebt. Nicht nur die Luft, sondern die gesamte Verteilung von Landmassen und Wasser habt sich verändert - und ändern sich noch heute.
Vor etwa 2,3 Milliarden Jahren hat sich in Folge der allmählichen Abkühlung der Erde das erste Eiszeitalter eingestellt. Mehr als sieben große Eiszeiten, mit jeweiligen Schwankungen der Temperaturen von wärmeren Erdzeiten bis zu Kaltzeiten hat es gegeben.
Sehr bedeutsam für die auffälligen Wandlungen des Weltklimas scheinen die Kontinentaldriften zu sein (die Erkenntnis, dass Kontinente wandern, die sogenannte Kontinentalverschiebungstheorie, stammt von Alfred Wegener). Umverteilung von Landmassen um die geografischen Pole begünstigen Anhäufungen von Schneemassen und Eisbildung. Weitere Ursachen sind Aufwölbungen von höheren Terrains, auf denen ebenfalls Schnee liegen bleibt - die Gletscherbildung.
Ein weiterer wichtiger Vorgang zur Vergletscherung ist der Vulkanismus und zwar der explosive, der Material und Gase in die Hochatmosphäre schleudert. Dadurch kommt es zur Absorption von Sonneneinstrahlung in der Hochatmosphäre und entsprechend geringer Sonneneinstrahlung und folgend zu Abkühlungseffekten an der Erdoberfläche.
Vor etwa 70 000 Jahren gab es die letzte Eiszeit, die „Würmeiszeit“, in Norddeutschland auch „Weichseleiszeit“ genannt. Wir befinden uns jetzt in einer Phase der Nacheiszeit (Postglazial), also in der Erwärmungsphase (Neo-Warmzeit).
Tritt eine Klimaänderung ein, so ist sie zunächst nur schwer zu erkennen. Doch werden bei einer Erwärmung des Klimas die kalten Wetter-Witterungsereignisse seltener, die warmen Witterungsereignisse dagegen häufiger.
Die Folgen scheinbarer Klimaschwankungen können gravierend sein, nicht nur in der Vergangenheit, auch in der Zukunft.; was gestern geschehen ist, kann auch morgen passieren.
Klima wird nicht nur von der Atmosphäre bestimmt, sondern von den Gesamtvorgängen im Verbundsystem: Atmosphäre - Hydrosphäre - Landoberfläche - Vegetation - Kryosphäre (Klimasystem).
Wie kam man aber zu diesen Erkenntnissen? Eine Methode war folgende:
Mit der heutigen Technik war es möglich, durch Grönlands Eismassen ein armdickes, 3028,8 Meter tiefes Loch bis zum Fels des Landes zu bohren. Wissenschaftler aus acht europäischen Ländern haben zwischen 1990 und 1992 daran gearbeitet. Es wurde ein Loch durch die Zeit, eine Viertelmillionen Jahre zurück in die Vergangenheit. Im grönländischen Eisschild ist das Klimageschehen archiviert. Die Schneeschicht jedes Winters hat spezifische chemische und physikalische Spuren hinterlassen. Aus den gewonnenen Bohrkernen wurde mit komplizierten Analyseverfahren ein Klimakalender der Vergangenheit rekonstruiert. Nach der Auswertung können Modelle und Prognosen für die Klimaentwicklung erstellt werden.
Das heutige Klima wird unter anderem durch Niederschlagsmessung, Luftdruck, Temperatur in Boden und Wassernähe gemessen. Auch Satellitenmessungen und Ballonmessungen in etwa 50 Kilometer Höhe gehören dazu. Spezielle Radiosonden messen in großer Höhe die Ozonkonzentration. Auffällige Klimaschwankungen werden registriert. Sie könnten natürlichen Ursprungs sein aber eventuell auch von Menschen verursachte Klimaveränderungen, die durch natürliche Vorgänge überdeckt werden.
Eine CO2-Verdoppelung in er Atmosphäre soll eine Temperaturerhöhung von rund 2,5 bis 4,5 Grad Celsius ergeben!
Schließlich lässt sich auch die Zeit abschätzen, wann die durch den Menschen verursachten Klimaveränderungen mit hoher statistischer Wahrscheinlichkeit nachweisbar sein werden - etwa um das Jahr 2020.
Hypothesen auf Grundlage von Messdaten und Klimamodell-Vorhersagen zeigen, dass die antropogenen, weltweiten Klimaänderungen schon längst im Gange sind. Was uns bevorstehen kann, zeigte uns jüngst zu Weihnachten Hurrikan „Lothar“.
Abwehrmaßnahmen werden erst nach Jahrzehnten wirksam werden. Sicherlich erst in einer Zeit, in der die Effekte voraussichtlich bewiesene Tatsachen sind. Wir haben die Luftverschmutzungen, die Waldrodungen, die Bodenverluste und weitere Ausbreitung von Wüsten und Steppen.
Es gibt genügend Fakten, die die Gefahr für unsere Erde, für uns alle und unser gesundes Leben belegen. Es muss dringend gehandelt werden, wie es auch Klimatologen und andere Fachgrößen schon lange fordern.
Ich wünsche allen Menschen, dass die Dramatik erkannt wird und die Politiker noch energischer handeln - weltweit! Gleichermaßen hoffe ich, dass immer mehr Menschen bereit sind, auch eventuelle persönliche Veränderungen in ihrer Lebensweise in Kauf zu nehmen, damit unsere Kinder und Kindeskinder eine gute Zukunft haben! Na dann Prosit 2000! MS
(IQuelle: Chr. D. Schönwiese, „Klima im Wandel“)

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