Müggelheimer Bote
14. Jahrgang, Ausgabe 7/2008
Juli 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Jung, frisch, voller Elan: Neue Pfarrerin in Müggelheim
Lernen mit Anja und Anton: ZDF im Wasserwerk
KZ-Häftlinge bauten Behelfsheime
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Lernen mit Anja und Anton

Wasserwerk war Drehort für ZDF-Kinderserie

von Petra Zoepf

Kennen Sie Dr. Anton Müggelheim und Anja, seine Untermieterin? Vielleicht sind Sie den beiden beim Spaziergang in der Nähe des Müggelturms mal begegnet ohne zu ahnen, dass es sich bei dem bärtigen Mann mit grauen Haaren und der molligen jungen Frau um die Hauptdarsteller der ZDF-Kinderserie Anja & Anton handelt. Nein? Kein Problem, im Internet können Sie sehen, wie die beiden die Natur rund um das einhundert Jahre alte Wasserwerk – mitten im Wald zwischen Müggelsee und dem Langen See - erkunden, und Anja ihre Liebe zu ein paar Mäusen entwickelt oder Anton seine Leidenschaft für die Eisenbahn entdeckt. Zehn Jahre lang hat das ZDF das stillgelegte Wasserwerk samt dem Maschinenhaus als Kulisse für sein Kinderbildungsprogramm genutzt. Mit dem Konzept, Informationen in Spielhandlungen einzubinden, hat die Redaktion sogar einen Medienpreis gewonnen. Im vergangenen Sommer fiel allerdings die vorerst letzte Filmklappe. Wann Anton, der kauzige Ingenieur und die kesse Anja den jungen Zuschauern neue Naturgeschichten zeigen werden, steht noch nicht fest. Unter www.tivi.de/fernsehen/anjaundanton/start/index.html sind drei der bereits im Fernsehen gezeigten Sendungen als Video anzuschauen.

„Es war purer Zufall, dass das Wasserwerk Köpenick zum Drehort für die Kinderserie wurde“, sagt Eike Krüger von der Presseabteilung der Berliner Wasserbetriebe. 1996 wurde dort die Trinkwasseraufbereitung eingestellt. „Wir haben nach einer anderen Nutzung für das sensible Areal gesucht“, so Krüger. Die Filmleute seien verlässliche Partner gewesen, die sich strickt an die Auflagen für Wasserschutz gehalten hätten, denn die Brunnengalerien seien nach wie vor in Betrieb. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit seiner burgähnlichen Toreinfahrt werde nicht mehr gebraucht.

Bis zur Stilllegung vor 12 Jahren wurde Müggelheim von dort aus mit Trinkwasser versorgt. „Bis zum Jahr 2000 befand sich noch ein Pumpwerk dort“, weiß Thomas Krause, Leiter der Instandhaltung beim Wasserwerk Friedrichshagen. Die Druckerhöhungsstation habe dafür gesorgt, dass der Wasserdruck in Müggelheim gleichmäßig ist. Jetzt wird Müggelheim aus dem Verbundnetz der Wasserwerke Friedrichshagen und Johannisthal versorgt. Auf dem Betriebsgelände am Fuße der Müggelberge sorgt heute nur noch eine Mittelspannungsanlage dafür, dass das in den Brunnen gewonnene Trinkwasser zur Aufbereitung nach Friedrichshagen gepumpt wird. Die Gebäude selbst würden instand gehalten, so Krause. Eine aktive Vermarktung betreiben die Wasserbetriebe derzeit nicht. „Wenn jemand mit einem Konzept kommt, das sich mit den Wasserschutzauflagen vereinbaren lässt, werden wir nicht nein sagen“, meint Eike Krüger. Vielleicht streifen ja bald wieder Anja und Anton durchs Unterholz auf der Suche nach neuen Geschichten aus der Natur.