Serie für den Natur- und Gartenfreund |
Die schönste Zeit im Garten
von Marianne Schäfer
Die Frühlingsmonate März, April und Mai haben uns Gartenfreunden schon viel Freude gebracht, mit den vielen Blumenarten, die wir uns wohlweißlich in den Garten geholt hatten.
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Freiwillig kommen kleine Tiere in unser Gartenparadies, um ihren Anteil an der Üppigkeit der Nahrungsmöglichkeiten, auch Schutz und Deckung, eben einen wunderschönen Lebensraum für sich zu beanspruchen. Wir sollten uns auch darüber sehr freuen, denn nach den Zukunftsprognosen, der fortschreitenden Klimaveränderung ist unser Beitrag zum Erhalt der Arten sehr gefragt. Nach weiteren Klimastudien werden die Temperaturen weiter steigen und für Deutschland bedeutet das, in den Alpen wird es mehr Regen als Schnee geben, Brandenburg könnte zur Steppe werden. Für die Landwirte gibt es da nur eine Lösung, um einige lebenswichtige Kulturen anbauen zu können: den künstlichen Regen. Auch unser Wald wird in Zukunft leiden, denn nicht nur die höheren Temperaturen und der fehlende Regen, sondern nun auch die begünstigten Bedingungen für Schädlinge und Schadpilze werden ihm zu schaffen machen. So gesehen sind unsere Gärten kleine Oasen.
Im Frühling begannen die Singvögel mit ihrem arttypischen Gesang. Immer früher setzt mit der beginnenden Morgendämmerung der Gesang der Amseln ein, um 5 Uhr, 4.30 Uhr, nun schon um 4 Uhr. Etwas später folgen zum Beispiel der Sprosser, das Hausrotschwänzchen, die Gartengrasmücke, das Rotkehlchen, der kleine Zaunkönig und einige mehr. Leider hört man die Nachtigal, welche an vielen bekannten Stellen im Ort, früher ihren wunderschönen Gesang hören ließ, nicht mehr. Dafür immer öfter das hässliche Gekrächse der Elstern, die sich immer mehr in den Gärten einnisten. Sie macht es wie die Wildschweine, sie siedelt sich da an, wo sie leicht und gut Futter findet. Da wären: Hundefutter, Komposthaufen mit geeigneten Küchenabfällen, in den Nestern im Garten finden sie Eier und Jungvögel der Singvögel. Die Elster ist leider noch geschützt. Ich bin traurig, dass durch das entstandene Ungleichgewicht die Singvögel leiden müssen. Zumal von vielen Katzenbesitzern nicht bedacht wird, dass Katzen in dem Zeitraum von April bis Juli in der Wohnung bleiben sollen, oder evtl. nur unter Aufsicht im Garten stromern dürfen.
Ein meist ungeliebtes Tier im Garten sind die Schnecken. Hierzu kann ich sagen, dass das Biotop, welches den Schnecken zusagt, endscheident für ihre Existenz ist. Ich spreche hier für Gartenbesitzer, nicht für den Erwerbs Anbau, wo durchaus erhebliche Ernteausfälle vorkommen. Es gibt Pflanzen, die Schnecken überhaupt nicht mögen, wie Akelei, Christrose, Pfingstrose, Drachwurz, Phlox usw., überwiegend Pflanzen, die in der Sonne und im offenen Beet stehen wollen. Schnecken lieben zarte Pflänzchen mit weichem Laub, manche lieben aber durchaus angerottete Pflanzenteile, die sie auf dem Komposthaufen finden und verursachen daher keinen Schaden. Man kann also seinen Garten „Schneckenunfreundlich“ anlegen. Ich mag Schnecken und halte besonders die unter Schutz stehenden Weinbergschnecken schon über 30 Jahre. Wenn ich umgezogen bin, habe ich meine Schnecken mitgenommen. Ich füttere meine Schnecken, meistens auf dem Komposthaufen. Erkenntnis: Satte Schnecken ruhen, fressen also nicht meine zarten Pflanzen.
Weinbergschnecken vermehren sich langsam, im allgemeinen halte ich den Bestand an Tieren. Ihre Vermehrung ist interessant, wenn die zwittrigen Tiere sich im Mai, Juni oder Juli paaren, lieben sie sich einen ganzen Tag und eine ganze Nacht. Wer kann das schon? Nach 4 bis 6 Wochen beginnen die Tiere mit der Eiablage. Dazu schrauben sie sich an sandigen Stellen einen Trichter, so tief, dass manchmal das ganze Gehäuse darin verschwindet dann kleiden sie den Grund mit Schleim aus. Nun erfolgt darin die Eiablage. Die weitere Entwicklung ist auch eine komplizierte Sache. Jedenfalls freue ich mich, wenn später ganz winzige kleine Schneckchen auf den Pflanzen krabbeln. Es kann passieren, dass ich mal aus Versehen eine große Schnecke verletze. Ich habe beobachtet, dass sie in der Lage sind, ihr Gehäuse zu reparieren.
Auch die Gehäuselose Engelsschnecke, über deren Vermehrungsakt ich schon einmal geschrieben hatte, ist kein ausgesprochener Schädling. Diese große Nacktschnecke ist hübsch gepunktet und gestreift, dunkel auf hellerem Grund. Dagegen sind die eingeschleppte, leuchtend orangefarbige Spanische Wegschnecke und die kleine Nacktschnecke rasante „Fresser“. Man kann besondere Beete anlegen, welche mit scharf gekanteten Blechen versehen, ihnen das Überkriechen so gut wie unmöglich machen. Dazu kann man alte Bretter als Wegabdeckung auslegen. Darunter verkriechen sich bei Sonnenschein die Nacktschnecken und man kann sie absammeln. Aber was dann? Wer sich Laufenten hält, wird erleben dass sie alle Nacktschnecken gerne fressen.
Ich hab einmal von einer Frau gehört, welche mir erzählte, dass sie alle Schnecken mit einer Schere durch schneidet. Noch jetzt beim Schreiben schüttelt’s mich ob dieser gemeinen Handlung. Natürliche Feinde der Schnecken sind Frösche, Kröten, Echsen und Schlangen. Auch der Igel verzehrt gerne Schnecken und nicht zuletzt fressen Amseln, Elstern und Kleiber die Nacktschnecken gerne.
Nun kommt schon der Juni, lange Tage, kurze Nächte. Haben wir nicht in der kalten und frostigen Winterszeit von einem warmen Sommer, blühenden Rosen und kleinen oder großen Gartenfesten geträumt? Jetzt ist die schönste Zeit gekommen. Nutzen wir sie!
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