Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 10/2005
Oktober 2005
Müggelheimer Bote

Inhalt
Es "saut" sich was zusammen in Müggelheim
Müggelheimer wurde Sieger bei der Waldarbeitermeisterschaft
Parforce-Jagd: Ja, wo rennen sie denn?
Schlechte Wahlbeteiligung in Müggelheim
Gelungenes Fest in der Schule
Kinderbauernhof: Ein Paradies für Kinder und Tiere
Alter Pächter, neuer Pächter und ein dreiseitiger Vertrag?
"Petri heil" auch unter den Augen des Gesetzes
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Geschichten aus dem Müggelwald

Geschichten aus dem Müggelwald

Die Schweinchenretter - eine Bildergeschichte

von Ingrid Zweiniger

Hunderunde war angesagt. Kira und Nabu, die beiden Huskis, liefen unruhig durch den Garten.

Der Papierkorb - die beinahe tödliche Falle für das Schweinchen.

„Frauchen, Frauchen, wann kommst du? Wir wollen Gassi gehen!“

Als es dann so weit war, waren die Hunde froh. Endlich in den Müggelwald! Endlich laufen, laufen, laufen.

„Kira, weißt du, wo es heute hingeht? In die Berge, oder an den See?“ Kira überlegte: „Nabu, du stellst komische Fragen. Ist doch egal, Hauptsache laufen.“

Auf der Suche nach Mama und Papa. Fotos: Zweiniger

Und schon stand Frauchen am Gartenzaun. Leine um und los ging es. Nach ein paar Metern wussten beide: Wir laufen zum großen Müggelsee. Prima!

Der Weg war schön. Dichter Wald an beiden Seiten des Weges. Doch plötzlich ein Geräusch. „Kira, Nabu, bleibt mal stehen“, sagte Frauchen, „was ist denn das?“ Es hörte sich grauslich an. Irgendjemand war in höchster Not. Nur wo?

Kira und Nabu blieben stehen. Sie hielten ihre Nasen und Ohren in den Wind - und plötzlich wussten sie, wo das Geräusch herkam. Am Wegesrand stand ein Papierkorb. Ein alter Topf aus Stein, tief eingebuddelt in die Erde. Nur ein kleiner Rand guckte noch heraus. Und aus diesem Steintopf oder Papierkorb kam das fürchterliche Quieken, Weinen, Jammern und Stöhnen.

Die Hunde zogen Frauchen zum Papierkorb. Ein kleines Wildschwein kämpfte um sein Leben. Es war in den Topf gefallen und konnte nicht mehr hinaus.

Strolch findet das Schweinchen im Wald.

Frauchen band die Hunde an einen dicken Baum. Dann schaute sie sich im Wald um, ob Mutter Wildschwein in der Nähe war. Aber alles war ruhig. Es war nichts zu sehen. Mutig fasste Frauchen in den Papierkorb und holte das Schweinchen heraus. Völlig erschöpft blieb es neben dem Topf liegen. Es war gerettet.

Nach einer Weile fing es an zu weinen. „Wo finde ich jetzt Mama und Papa?“ Keiner konnte ihm darauf eine Antwort geben. Als es sich beruhigt hatte, bedankte es sich bei seinen Rettern. „Danke, Mensch. Danke, ihr beiden Hunde, dass ihr mich gefunden habt.“

Plötzlich hatte Kira eine Idee: „Weißt du was, wir schicken dir Strolch, der hilft dir bestimmt. Mit seiner Hilfe findest du Mama und Papa wieder.“

Zur Erholung im Garten bei Onkel Susi und Strolch.

Dann ging Frauchen mit Kira und Nabu zum Großen Müggelsee weiter und das Schweinchen blieb alleine im Wald zurück.

„Schön wäre es ja, wenn mir einer helfen würde. Ich bin müde, ich habe Hunger, ich habe Angst, weil ich so alleine bin. Wäre ich doch bloß nicht so neugierig gewesen, dann wäre das alles nicht pasiert. Mama hat doch gesagt, ich soll von dem Papiertopf weggehen. Aber ich habe nicht gehört. Und dann ist es passiert. Ich bin in den Papierkorb reingefallen und keiner von meiner Wildschweinfamilie konnte mir helfen. Sie haben mich dann alleine gelassen. Ich habe mich so gefürchtet.“

Langsam wurde es dunkel im Müggelwald. Das Schweinchen suchte sich eine Stelle zum Schlafen. Unter einem großen Baum schlief es ein. Es träumte von dem Papierkorb und von seiner Rettung. Als es wach wurde, saß ein Hund neben ihm.

Onkel Susi verabschiedet sich vom Schweinchen.

„Ich bin Strolch. Kira und Nabu haben mir Bescheid gesagt, dass du hier im Wald herumirrst. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe alles gehört, denn du hast im Schlaf gesprochen. Ich weiß, was passiert ist. Jetzt gehen wir zu mir nach Hause, in unseren Garten. Ich werde mich so lange um dich kümmern, bis es dir wieder gut geht. Einverstanden?“

Das Schweinchen war einverstanden. Im Garten von Onkel Susi und Strolch erholte es sich wieder. Nach ein paar Tagen brachte Strolch das Schweinchen in den Wald zurück, in die Nähe einer Wildschweinsuhle. „Hier kannst du deine Familie suchen und hier wirst du sie auch finden.“

„Danke Strolch! Und grüße Onkel Susi von mir.“