Das Glas ist halb voll...
Es gibt guten Grund zum Optimismus, aber noch keinen Anlass zum Jubel –
der Großflughafen wird uns noch ein Weilchen beschäftigen, bleiben wir wachsam!
Im Märzheft des Müggelheimer Boten hat unser Ortsgruppenmitglied Gunnar Suhrbier sehr plastisch beschrieben, welches Desaster das Land Brandenburg (und in der Folge auch das Land Berlin und der Bund als gleichermaßen Gesellschafter des Flu(ch)hafenpro-jektes) mit dem Gerichtsurteil des OVG Frankfurt/O. zum Landesentwicklungsplan Flughafenstandortsicherung (LEP FS) vom 10. Februar erlitten hat. Klar scheint auch, dass dieses Urteil nicht ohne Folgen für das angängige Klageverfahren beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bleiben kann.
Insofern sind wir unserem großen Ziel, im Interesse der Region Schönefeld als Standort für einen Großflughafen zu verhindern, ein gutes Stück näher gekommen und haben berechtigt Grund zum Optimismus. Aber machen wir uns nichts vor: Die Verfechter des Projektes aus Politik und Wirtschaft tun nach wie vor alles, um ihr Projekt zu retten. Es ist müßig, darüber zu rechten, ob sie eigentlich wissen, was sie tun. Ich denke, viele (selbst die meisten Entscheidungsträger!) haben gar nicht bis zu Ende bedacht, welchen Schaden, vor allem auch wirtschaftlichen Schaden, sie der Region mit dem sturen Beharren an einem in jeder Hinsicht falschen Standort zufügen. Nicht wir, die wir seit vielen Jahren unsere Kraft und unser Geld z. T. bis an die Grenze unserer Möglichkeiten strapazieren, um für einen vernünftigen Standort für einen für die Region natürlich notwendigen internationalen Flughafen zu kämpfen, sind die „Verhinderer“!
Leider macht sich auch seitens der Medien kaum einmal jemand die Mühe, die permanenten „Erfolgsmeldungen“ unserer Regierenden – Stichworte: Jobmaschine, Zukunftsprojekt Ostdeutschlands, Maschine zum Gelddrucken usw. usw. – zu hinterfragen. Nein, man gefällt sich in der Rolle des Hofberichterstatters und desinformiert alle diejenigen, die sich mangels direkter Betroffenheit nicht ständig mit der Thematik auseinandersetzen und die dann wiederum ganz verständnislos reagieren, wenn sie hören, dass man auch gegen den Standort Schönefeld sein kann. Man wird dann üblicherweise als Flughafengegner beschimpft – ich kriege da immer einen dicken Hals!
Aber alle Aufregung bringt nichts, wir müssen nach vorn schauen. Es ist enorm wichtig, das wir auch weiterhin deutlich machen, dass der Wille der Betroffenen (und das sind wir Müggelheimer nun einmal in besonders ausgeprägter Form) zur Verhinderung des Standortes Schönefeld ungebrochen ist. Tun wir gemeinsam alles für eine vernünftige Lösung!
Kommen Sie am 16. April nach Diedersdorf. Dort, in der „Markthalle“ am Schloss Diedersdorf, werden um 14 Uhr Ferdi Breidbach (BVBB-Vorsitzender) und Dr. Herbert Burmeister (Bürgermeister von Schulzendorf und Chef der Schutzgemeinschaft der brandenburgischen Gemeinden, die die Klage vor dem OVG Frankfurt/O. geführt und gewonnen haben) über „den Stand der Dinge“ berichten und zur Diskussion bereitstehen. Anschließend gibt es einen Autokorso von Diedersdorf nach Schönefeld. Dekorieren Sie Ihr Auto (Gelbe Schilder, Plakate usw.) und gestalten Sie auf diese Weise einen interessanten Frühlingssamstag mit. Seien Sie dabei, wenn wir wieder einmal gemeinsam für unsere Region aktiv werden können!
Zum Schluss noch ein paar personelle Informationen. Wie Sie der INFO 38 entnehmen können, wurde auf der Delegiertenversammlung am 18. Februar in Rotberg der BVBB-Vorstand neu gewählt. Wir gratulieren dem Vorsitzenden Ferdi Breidbach, seiner Stellvertreterin Astrid Bothe, dem Schatzmeister Achim Stefke sowie den Beisitzern Joachim Dräbert, Klaus Dierke, Matthias Stefke und Gunnar Suhrbier zu ihrer Wahl und wünschen für ihr verantwortungsvolles ehrenamtliches Wirken zum Wohle des Vereins und seiner gut 5.000 Mitglieder immerfort ein „gutes Händchen“. Besonders freut uns, dass es (doch noch) gelungen ist, dass in Person von Herrn Suhrbier auch Müggelheim wieder angemessen im Vorstand repräsentiert ist.
Und auch die Ortsgruppe Müggelheim hat eine wichtige Personalie zu vermelden. Auf der Ortsgruppenversammlung am 7. Februar gab Horst Schmidt sein Amt als einer der beiden Stellvertreter des Ortsgruppensprechers auf. Er möchte sich in den wohlverdienten (Un-)Ruhestand zurückziehen. Im Namen der Ortsgruppe sei ihm für die geleistete Arbeit (und das war nicht wenig!) herzlich gedankt. Erfreulicherweise konnten wir Andreas Schmidt (weder verwandt noch verschwägert mit seinem Vorgänger) als Nachfolger gewinnen. Wir wünschen ihm viel Freude und Erfolg bei seiner Tätigkeit.
Die Ortsgruppenleitung setzt sich demzufolge derzeit aus folgenden Personen zusammen: der Unterzeichnete als Ortsgruppensprecher sowie Horst Hildebrand und Andreas Schmidt als Stellvertreter.
Dr. Dietrich Werner,
Tel. 659 7 031
BVBB-Ortsgruppe Müggelheim
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