Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 4/2005
April 2005
Müggelheimer Bote

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Flüglärm: registriert, zugeordnet - manipuliert?
Marder sind Feinschmecker
Kabarett: Zunder gibt es immer wieder
Flughafen: das Glas ist halb voll...
Gartenabfälle im Wald zerstören die Umwelt
Schulentwicklung: Planer in Not
Berliner Salonkultur wiederbelebt
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Gedanken aus Müggelheim

von Peter Steinweg


Gedanken aus Müggelheim, genauer gesagt - Gedanken um unsere Alte Schule auf dem Dorfanger, mit der ich mich seit einigen Jahren durch meine Arbeit im Müggelheimer Heimatverein verbunden fühle. Das ehrwürdige Haus steht unter Denkmalschutz. Manch Müggelheimer hat dort Schulunterricht gehabt, ist dort als Jugendlicher zur Disco gegangen, später dort an die Wahlurne getreten, hat Blut gespendet oder von den vielen kulturellen Angeboten der zurückliegenden Jahre Gebrauch gemacht. Vor mehr als drei Jahren wäre nach dem Willen des Kulturamtes aufgrund der leeren Kassen das Haus geschlossen worden, wenn nicht der Müggelheimer Heimatverein, etwas blauäugig, die Verwaltung und somit die Offenhaltung des Hauses übernommen hätte. Leider ist der Nutzungsvertrag so ausgefallen dass es keinerlei Zuschüsse gibt. Im Gegenteil, wir uns mit mehr als 600 Euro an den Betriebskosten beteiligen müssen, für die gesamte Wartung des Hauses, einschließlich Kleinreparaturen, Malerarbeiten, Erhalt des Inventars, Verwaltungsarbeiten u.a. zuständig sind und die finanziellen Aufwände selbst zu erwirtschaften haben - wobei von den Mieteinnahmen noch 30 Prozent an die Bezirkskasse gehen. Nun sind wir gehalten, das Haus für Nutzer zur Verfügung zu stellen, die keine Miete oder Nutzungsentgelte zahlen. Beispielsweise der Musikschule mit ihrer Musikalischen Früherziehung und dem Instrumentalunterricht; der Volkshochschule für Lehrgänge; den Kontaktbereichsbeamten für ihre Sprechstunden; dem Sozialbündnis für seine Rentnerkaffeenachmittage; Versammlungen für die Bürgerschaft; zur Nutzung als Wahllokal u.a. Andere Nutzer, wie Parteien und Vereine, oder die Kirchengemeinde zahlen mehr symbolische Nutzungsentgelte. Fakt ist, dass große Teile des Inventars bereits verbraucht sind und aus den bisherigen Einnahmen keine ausreichenden Rücklagen für eine Erneuerung der Ausstattung gebildet werden konnten. Die aktiven Mitglieder des Heimatvereins, insbesondere die Tagesdienstler, die zusammen etwa 800 Stunden im Jahr aufbringen, um das Haus offen zu halten und zu warten; die Mitglieder des Vorstandes, die das Geschäftliche erledigen und die Veranstaltungen vorbereiten; die Kuchenbäcker, die die Kaffeestube des Heimatvereins versorgen - niemand erhält eine Aufwandsentschädigung o.ä. Daher zum Schluss hier mein Appell: Lasst uns die Aufwände auf mehr Schultern verteilen, sonst muss eines Tages unsere Alte Schule doch noch geschlossen werden! (siehe auch Heimatverein)