Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 4/2005
April 2005
Müggelheimer Bote

Aktuell: über 5 Jahre "Bote" im Internet - alle Ausgaben im Archiv
Inhalt
Flüglärm: registriert, zugeordnet - manipuliert?
Marder sind Feinschmecker
Kabarett: Zunder gibt es immer wieder
Flughafen: das Glas ist halb voll...
Gartenabfälle im Wald zerstören die Umwelt
Schulentwicklung: Planer in Not
Berliner Salonkultur wiederbelebt
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2005
Müggelheimer Bote
 

Zunder gibt es immer wieder

Ein Abend mit dem Kabarettisten Lutz Stückrath im Dorfklub

von Ingrid Zweiniger

Lutz Stückrath, Kabarettist, Schauspieler und Buchautor war am 18. März zu Gast im Dorfklub Müggelheim. Das Publikum war begeistert. Etwa 100 Zuschauer strapazierten ihre Lachmuskel bis zum Äußersten.

Auch Kabarettisten wie Lutz Stückrath lieben spannende Lektüre... Foto: Zweiniger

„Zunder gibt es immer wieder” ist ein satirisch-literarisches Programm, weil Stückrath viele Passagen aus seinem Buch „Gute Seiten - schlechte Seiten” einfließen lässt. Dieses Buch wird Ende des Jahres erscheinen und ist jedem zu empfehlen, der dem Stress und der Tristesse unseres manchmal so unmenschlichen Lebens entfliehen will.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Bei Stückrath muss man nicht „trotzdem” lachen, sondern das Lachen sprudelt ungehemmt aus dem Menschen heraus. Natürlich ist Denken und Nachdenken über sein Zunder angesagt.

Gleich einige kleine Kostproben aus dem anderthalbstündigen Programm. Eine Pause von einer halben Stunde gab es natürlich auch, denn die strapazierten Lachmuskeln mussten erst einmal wieder in Form gebracht werden. Übrigens: Der Erlös des Getränkeausschanks dieses Abends fließt in ein Kinderprogramm zum Angerfest ein. Eine gute Geste, auf die wir in unserem Land immer öfter angewiesen sind.

Und da wir gerade bei der Politik sind, hier die versprochenen Kostproben:

- „Als Kabarettist weigere ich mich über Politiker zu reden - man muss sie totschweigen.”

- „Wie beginnt ein Märchen?” fragte er das Publikum. Alle brüllten: „Es war einmal...”. Nein”, sagte er, „Riesterrente.”

- Auch Goethe nimmt er in sein Repertoire auf. Der Zauberlehrling. Der Meister zu seinem Lehrling: „Du bist dumm, faul und gefräßig, deshalb wirst du Politiker, denn das sind die besten Voraussetzungen. Außerdem gibt es in der Politik viel zu sprechen und nichts zu sagen.”

- Zu Mephisto fällt ihm noch ein: „Wo bin ich Mensch, wann darf ich‘s sein?”

Stückrath ist Berliner. Er machte eine Lehre zum Maschinenbauer im Berliner Glühlampenwerk. Seine künstlerische Ausbildung zum Schauspieler absolvierte er 1961-1965 an der Theaterhochschule „Ernst Busch” in Oberschöneweide. Von da an waren Theater und Bühne, Film und Fernsehen seine Auftrittsorte. Sein Wirken als Ensemblemitglied in der „Distel” und im Kabarett „Die Stachelschweine” sind ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu seinem Erfolg.

In diesem Jahr feiert Lutz Stückrath sein 40. Bühnenjubiläum. 40 Jahre Auseinandersetzung mit gesellschaftskritischen Widersprüchen, mit aktueller Tagespolitik und humorvoller Betrachtung menschlicher Verhaltensweisen. Das alles prägt sein niveauvolles, satirisch-literarisches Kabarett-Programm.

Zum Schluss schauen wir dem Berliner Lutz Stückrath noch einmal auf die „Schnauze”:

„Wer die Berliner Sprache nicht beherrscht, der wende sich an mir oder mich, janz wie se wollen, ick lerne ihnen dieset.”

„Und dann redet der Berliner solange, bis dem Zuhörer die Ohren abfallen.”

„Und außerdem heißt das Brandenburger Tor nicht -das Brandenburger Tor-, sondern der Brandenburger Tor.”

Also nun wissen wir Bescheid.

Im November 2005 wird Stückrath wieder in Müggelheim vorbeischauen. Wir dürfen dann im Dorfklub hineinschauen - und ihm zuhören. Und darauf können sich die Müggelheimer schon jetzt freuen.

An dieser Stelle sollte auch den fleißigen Mitgliedern des Heimatvereins ein Dankeschön ausgesprochen werden. Sie hatten mit viel Energie und Fleiß die Räume für diese Veranstaltung umgestaltet, damit die Masse an Menschen den Abend genießen konnte. Danke!