Gedanken aus Müggelheim
von Ingrid Zweiniger
Reduzierte Leistungskraft in meinem Hirn. Die zurzeit herrschende Hitze zeigt Geist und Körper seine Grenzen. Und nicht nur denen, auch die Natur bewegt sich am Rande eines Abgrunds: Der Austrocknungsprozess setzt ein.
Die Bauern beklagen sehr hohe Verluste. Die Flüsse trocknen aus. Die Forstwirtschaft fürchtet das Schlimmste, falls sich der Monat August den Hitzevormonaten anschließt. Alles in allem wenig erfreulich.
Werden wir uns einstellen müssen auf ein Leben mit klimatischen Extremen? Ich denke ja. Ich denke aus dem Grunde „ja”, weil wir Menschen immer noch nicht begriffen haben worum es geht.
Wir hatten im Mai 1995 Prof. Dr. Freiherr v. Lersner in unserer Müggelheimer Kirche. Das große Thema war die Bewahrung der Schöpfung. Kurz und knapp brachte er es auf den Punkt: „Wir sind die Treuhänder der Erde und das setzt voraus, dass wir heutigen Menschen unser Verhältnis zur übrigen Kreatur überdenken müssen.”
Aber hier treten dann bei mir die ersten Konflikte im Denkprozess auf. Ich weiß worum es geht und ich will helfen Veränderungen herbeizuführen. Ich als kleiner Mensch. Aber wie steht es mit den Machtmenschen? Mit den Regierungen auf unserer Erde? Haben die auch begriffen, worum es geht? Ich glaube nicht. Zum Beispiel steht in Amerika die Umwelt an letzter Stelle, wie ihre Verweigerung der Unterschrift unter das Kiotoprotokoll zeigt. Auch in der Berliner Agenda 21 sind Umwelt und Natur nicht berücksichtigt worden.
Aber die wichtigste Sache, die uns Menschen in den nächsten Jahrzehnten heimsuchen wird ist die genmanipulierte Natur. Es ist auf dem Vormarsch, das GEN. Angetrieben durch Amerika wird es unsere Erde erobern, ob wir nun wollen oder nicht. Unsere Ministerin Künast ist dabei den Weg frei zu machen für das GEN in Deutschland. Es wird ein Festmahl für alle Sinne „Genmanipuliertes Fastfoodfressen”. Na dann guten Appetit.
Die andere Variante, die die Zerstörung unseres Lebens vorantreiben wird, ist das Klonen. Dazu möchte ich ein paar Worte von Stefan Heym an das Ende meiner Gedanken stellen:
„. . . welche ein Geschäft wittern mit Profiten, mit gigantischen, wenn sie starten eine Entwicklung welche wird sein, wenn du‘s denkst zu Ende, das Ende von jeder Entwicklung, weil Fortschritt und Leben, hat schon gesagt der alte Darwin, beruhn auf Veränderung; aber Stagnation - und klonen ist Stagnation weil ein Klon ist wie der andere - Stagnation führt zum Tod.”
Da bleibt mir nur ein Gedanke, den ich dagegen setze: WIR sind die Treuhänder unserer Erde.
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