Skurriles im Dorfklub: Werke
von Arno Funke alias „Dagobert“
von Gisela Winkelmann
Von der unrühmlichen Seite des schillernden Arno Funke alias „Dagobert” soll an dieser Stelle nicht die Rede sein. Den Lesern des „Eulenspiegel” ist er längst mit seinen frechen, skurrilen Computeranimationen (meist auf der Titelseite) ein Begriff. Diese neuere Art der Karikatur ist für Politiker und Prominente kaum schmeichelhafter. Seit dem 20. Juni sind im Dorfklub einige seiner Arbeiten, man möchte fast meinen, seine „harmlosesten”, zu betrachten.
Zu sehen sind auch schwarz-weiß Bilder in Airbrush-Technik. Das Interesse der Müggelheimer zur Ausstellung war groß. Funke erklärte unkompliziert die Aussagekraft einiger Bilder die nicht auf Anhieb verstanden wurden. Es faszinierten zweierlei: die Person Funke und seine außergewöhnlichen Arbeiten. Eine jüngere Gruppe Arno-Funke-Fans überreichte ihm Blumen.
Im Gespräch verriet der Künstler: „Schon als Kind begann ich mit Begeisterung zu malen. In der Schule bekam ich latent die Note eins im Zeichnen. Später habe ich nach einer Lehre von 1966 bis 1969, Bilder, Schilder und Lichtreklame-Elemente entworfen und hergestellt.” Autos und Motorräder wurden mittels Effekt-Lack verziert - mit Monstern, nackten Frauen und Horrorlandschaften.
Dem Künstlerverein „Bloody Dog” trat er 1978 bei, danach gab es mehrere Ausstellungen unter dem Funkturm, auf dem Postbahnhof (Hauptbahnhof) und im Herbst wird Arno Funke in Greiz Cartoons ausstellen. Zur Leipziger Buchmesse 2004 erscheint ein Bildband von ihm im Eulenspiegel-Verlag, diesmal ohne politische Motive. Das Exposé für einen futuristisch-philosophischen Roman hat der 52-Jährige bereits fertig und das Buch ist in Arbeit. Sein erstes autobiographisches Werk ist allerdings nicht mehr im Handel.
Mit seinem 12-jährigen Sohn verbringt der Zeichner viel Freizeit. Doch der ist eher musikalisch kreativ und spielt leidenschaftlich gern klassische Musik auf dem Klavier.
Bis zum 20. August sind die Bilder von Arno Funke, vormittags von 9 bis 10 Uhr und nachmittags von 17 bis 18 Uhr im Dorfklub auf dem Anger zu sehen. Wem das nicht reicht, kann in der Juli-Ausgabe des Eulenspiegels seine neueste Kreation zum Beitrag von Michael Rudolf „Die Nebel des Grauens: Volksmutanten greifen an” und einen nackten Egon Krenz „bewundern”.
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